Arent, Alfred

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Alfred Arent, hier als preußischer Offizier, war zuletzt General à la suite der argentinischen Armee.

Gustav Friedrich Alfred Arent (fälschlicherweise auch Arendt; Lebensrune.png 18. April 1848 in Guhrau, Schlesien; Todesrune.png 21. November 1914 in Bellevue bei Genf) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und Generalmajor des argentinischen Heeres sowie Schriftsteller.

Werdegang

Aus der „Offizier-Stammliste des Feldartillerie-Regiments Nr. 6“, Seite 692
Standardwerk „Argentinien, ein Land der Zukunft“ (1910)
Alfred Arent in der „Liste der verabschiedeten Generäle, Stabsoffiziere und Hauptleute der Königlichen Preußischen Armee“, 1913
3. Auflage (1913)
  • 30. Mai 1866 Einjährig-Freiwilliger in der Ersatz-Kompanie/Garde-Pionier-Bataillon
    • 24. September 1866 in die 6. Artillerie-Brigade versetzt
  • 9. Januar 1867 Fähnrich
  • 9. November 1867 Sekondeleutnant
    • 1. Oktober 1867 in das Schlesische Feldartillerie-Regiment Nr. 6 versetzt
    • 1. Oktober 1868 bis 15. August 1869 Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule
    • 16. Oktober 1869 zum Artillerie-Offizier ernannt
    • 20. Dezember 1870 (Deutsch-Französischer Krieg) bis 4. Oktober 1871 Adjutant der Munitions-Fuhrpark-Kolonne der Belagerungs-Artillerie vor Paris
    • 12. November 1871 in das Litthauische Ulanen-Regiment Nr. 12 versetzt
    • 1. Oktober 1873 bis 29. Juli 1876 Preußische Kriegsakademie
  • 15. Januar 1874 Premierleutnant
  • 18. April 1878 Hauptmann ohne Patent
    • in den Großen Generalstab versetzt
    • 26. September 1882 zum Generalstab der 9. Division versetzt
    • 15. April 1884 Dienstgrad zum Rittmeister umbenannt und zum Chef der 1. Eskadron/Schleswig-Holsteinisches Dragoner-Regiment Nr. 13 ernannt
      • 24. April 1884 Patent als Hauptmann/Rittmeister mit Wirkung vom 18. April 1877
    • 28. August bis 18. September 1886 als Generalstabsoffizier zur kombinierten 2. Kavallerie-Division kommandiert
  • 9. September 1888 Charakter als Major
    • 13. Dezember 1888 Patent als Major erhalten
    • 18. November 1890 in das Westfälische Dragoner-Regiment Nr. 7 versetzt
  • 21. April 1891 Oberstleutnant mit dem Rang als Regimentskommandeur
    • in das 2. Brandenburgische Ulanen-Regiment Nr. 11 versetzt
    • 14. Mai 1894 zum Kommandeur des 2. Brandenburgischen Ulanen-Regiments Nr. 11

Arent wurde am 16. Juni 1896 mit der gesetzlichen Pension und der Regimentsuniform zur Disposition gestellt und wurde fortan beim Landwehrbezirk Neiße in Oberschlesien geführt. In der Literatur wird er stets als vorwiegen als Oberst a. D. geführt, so daß anzunehmen wäre, daß er 1896 oder bei seinem endgültigen Ausscheiden 1899 den Charakter als Oberst erhielt, wenngleich sich die Beförderung nicht belegen läßt. Noch 1913 wird er in der „Liste der verabschiedeten Generäle, Stabsoffiziere und Hauptleute der Königlichen Preußischen Armee“ als Oberstleutnant a. D. geführt.

Argentinien

Nachdem Colmar Freiherr von der Goltz, der sich durch die Reorganisation der Osmanischen Armee einen Namen gemacht hatte, 1899 eine durch Dr. Ricardo Seeber, Geschäftsträger der argentinischen Botschaft, unterbreitete Berufung als Dekan an die Spitze der geplanten argentinischen Kriegsakademie (Escuela Superior de Guerra – ESG) im Auftrag des Kriegsministers Generalleutnant Luis María Campos abgelehnt hatte, die fortan von allen höheren Offiziersgraden absolviert werden mußte, erhielt Alfred Arent auf Vorschlag des Generals diese Stellung. Die Argentinier fürchteten das Heer Chiles, welches schon seit Jahren von Deutschen ausgebildet und ausgerüstet wurde. Arent hatte 1899 seinen endgültigen Abschied genommen und unterschrieb am 13. August 1899 in Berlin einen Vertrag, die deutsche Mission nach Argentinien zu führen. Am 21. September 1899 wurde der Vertrag nach einem Dekret des Präsidenten Alejo Julio Argentino Roca rechtsgültig. 600 Goldpesos (rund 2.400 Reichsmark) erhielten die Deutschen für die Überfahrt. Mit einem deutschen Dampfer fuhr die Gruppe nach Buenos Aires ab.

Unter Arents Ägide wurden die Weichen zu einer preußisch geprägten Reformation der argentinischen Armee gestellt. Das Gesetz zur Einführung der Wehrpflicht (1901/1905) trug seine Handschrift. Auf Arents Empfehlung wurden die meisten Lehrer der ESG bis 1914 in Deutschland angeworben. Es kam 1902 zu persönlichen Konflikte mit dem neuen argentinischen Kriegsminister General Riccheri (seit 13. Juli 1900). Arent hatte vorgeschlagen, das Offiziersystem zu verschlanken. Bis dato waren 600 hochbezahlte Stabsoffiziere und weitere 900 Kompanieoffiziere für nur 7.000 Unteroffiziere und Mannschaften zuständig. Dieses Verhältnis fand er übertrieben und unnötig.

Vor allem wollte er nur 305 Stabsoffiziere zulassen, was zu einem Aufschrei im hochmütigen Offizierkorps führte. Auch der Präsident Julio Argentino Roca wurde eingeschalten. Schließlich nahm Arent seinen Abschied, wenngleich er nach vereinzelten Quellen noch ggf. bis 1904 im Land blieb. Seine deutschen Nachfolger an der Kriegsakademie waren vorgewarnt, sie vermieden es, daß aufgeblähte und langeingesessene System zu kritisieren.

In Argentinien hatte er den Rang als Generalmajor erhalten, auch nach seinem Abschied führte er bis zu seinem Leben den Ehrenrang General à la suite der argentinischen Armee. Er lebte zeitweise in Dresden, zuletzt in Bellevue bei Genf.

Familie

Alfred war der Sohn von Gustav Arent (1819–1891) und dessen Frau Mathilde Sophie Friederike Eva, geb. von Briesen (1808–1889) Sein Großvater war der Rittmeister und Gutsbesitzer Christoph Friedrich Arent (1788–1827), sein Onkel war Generalleutnant Benno Richard von Arent (1823–1899), der 1891 in den erblichen Adel erhoben wurde.

Ehe

Hauptmann Arent heiratete am 3. Juli 187? auf Gut Kawitsch, Kreis Rawitsch, Posen seine Verlobte Marie von Langendorff (1858–1913), aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Inez Blanche Marie Clotilde Eva (1881–1941) ∞ 1898 Reginald Walkelyne Chandos-Pole, britischer Oberst; ihre Kinder (u. a.) Winifred Olga (Lebensrune.png 1902) und John Walkelyne (1913–1994)
  • Olga Marie Martha (1882–1964) ∞ 1906 Hans Maurus Karl Luis Anton Heinrich Julius Joseph Von Wickede (1876–1946); drei Kinder
  • Manfred Arent (1884–1885)

Auszeichnungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Das Ulanen-Buch – Geschichte der preußischen Ulanen von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart, Verlag Julius Püttmann, Köln 1893
  • Ein Land der Zukunft. Ein Beitrag zur näheren Kenntnis Argentiniens, mit 100 Abbildungen, einer Karte und dem Porträt des Verfassers, Verlag der Südamerika (J. Greger), München 1906
  • Argentinien, ein Land der Zukunft – Jubiläumsschrift zur Hundertjahrfeier der Begründung der Republik Argentinien, Verlag von Bruno Schönfelder, Leipzig-Naunhof 1910
    • der Nachdruck der Ausgabe von 1913 (3. Auflage, Verlag von Steinebach, München) erfolgte 2012 im Salzwasser Verlag GmbH, Paderborn (Leseprobe)

Fußnoten