Arentschildt, Alexander Carl Friedrich von

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Alexander Carl Friedrich von Arentschildt (auch als von Arentsschildt erwähnt; Lebensrune.png 14. Oktober 1806 in Lüneburg; Todesrune.png 14. Mai 1881 in Hannover) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Hannoverschen und der Preußischen Armee. Er war 1866 der letzte Kommandierende General der Armee des Königreichs Hannover.

Werdegang

Alexander von Arentschildt machte er als Hauptmann die Feldzüge in Schleswig-Holstein 1848 und 1849 mit und war beim Ausbruch des Deutschen Krieges von 1866 Generalmajor und Brigadekommandeur. An die Spitze der Armee berufen, befehligte er dieselbe in der Schlacht von Langensalza und schloß die sich hieran anschließende Übergabe ab, deren Folge die Auflösung der Armee war.

Neue Deutsche Biographie

„A. machte die Feldzüge 1848-49 gegen Dänemark mit. 1858 wurde er Kommandeur des 6. Infanterieregiments, 1861 Kommandeur der 2. Infanteriebrigade, bei Kriegsausbruch im Juni 1866 Kommandeur einer gemischten Brigade. Am 17.6.1866 wurde er überraschend gegen seinen Willen zum Generalleutnant und kommandierenden General der hannoverischen Armee ernannt. Der von ihm geplante Durchbruch nach Bayern gelang nicht, da die preußische Oberste Heeresleitung von Berlin aus eingriff und Truppen mit der Bahn um Langensalza herum versammelte. A. konnte in der Schlacht von Langensalza (27.6.) die Preußen unter General Flies schlagen, aber die von allen Seiten umstellten Hannoveraner mußten sich am 29.6. zur Kapitulation entschließen. Am 5.7. wurde die hannoverische Armee aufgelöst. A. erhielt mit Datum 24.12.1866 die Ermächtigung, den Offizieren, die es wünschten, den Abschied aus hannoverischen Diensten auszufertigen und ihnen den Übertritt in die preußische oder andere Armeen zu vermitteln. Er selbst wurde auf seinen Antrag als Generalleutnant in die preußische Armee übernommen, nahm seinen Abschied und übersiedelte nach Hannover.“[1]

Kurzchronologie

  • 12.11.1822 Kadett im 1. Infanterie-Regiment
  • 10.10.1824 Sekondeleutnant im 3. Infanterie-Regiment
  • 31.5.1828 Premierleutnant
  • 1838 in das 2. Infanterie-Regiment versetzt
  • 23.2.1845 Kapitän 2. Klasse
  • 5.6.1847 Kompaniechef im 3. Infanterie-Regiment
  • 18.5.1855 Major im 6. Infanterie-Regiment
  • 25.8.1858 Oberstleutnant und Kommandeur des 6. Infanterie-Regiments
  • 25.5.1860 Oberst
  • 27.5.1861 Kommandeur der 2. Infanterie-Brigade
  • 26.5.1863 Generalmajor
  • 17.6.1866 Generalleutnant und, zu seiner Überraschung und gegen seinen Wunsch, zum Kommandierenden General der Königlich-Hannoverschen Armee ernannt
  • 15.3.1867 Übertritt zur Preußischen Armee als Generalleutnant

Familie

Alexander war der Sohn des in russischen Diensten stehenden Generalmajors Wilhelm Daniel von Arentschildt[2] (1761-1835), der sich in den Befreiungskriegen auszeichnete, und dessen Frau Johanne Caroline, geb. Wyneke (1771–1836). Seine Großeltern väterlicherseits waren Carl Christian Friedrich von Arentschildt (1709–1792), kurfürstlicher hannoverischer Generalmajor, und Anna Wilhelmine (Todesrune.png 1802), Tochter des Bremer Generalmajors Heise.

Ehe

Premierleutnant von Arentschildt heiratete am 18. April 1839 in Hildesheim seine Verlobte Johanne Wilhelmine Karoline Sophie Herzog (Lebensrune.png 5. Oktober 1820 in Nordhausen; Todesrune.png 17. Mai 1897 in Hannover). Aus der Ehe sind mehrere Kinder entsprossen, darunter:

  • Wilhelm (1840–1911), preußischer Generalleutnant ⚭ 1867 Pauline Charlotte Mathilde von Schwarzkopf (Lebensrune.png 16. April 1843 in Hildesheim; Todesrune.png 11. Juni 1927)
  • Johanne Karoline Auguste Friederike (Lebensrune.png 6. August 1841; Todesrune.png 15. April 1901), Stiftsdame in Wennigsen
  • Alexander (Lebensrune.png 11. Dezember 1844; Todesrune.png 2. April 1846)
  • Emma Sophie Julia (Lebensrune.png 2. Mai 1848), Stiftsdame in Isernhagen
  • Adolf Karl Friedrich Julius (Lebensrune.png 3. Januar 1854), Oberst a. D. ⚭ 1892 Adele Luise Auguste de Dumas de l'Espinol (Lebensrune.png 13. März 1862)
  • Auguste Helene Henriette (Lebensrune.png 4. November 1855), Stiftsdame in Barsinghausen

Fußnoten

  1. Arentschildt, Alexander Carl Friedrich von, Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 346
  2. Nach dem Frieden von Tilsit trat Arentschildt als Oberst in oldenburgische Dienste, mit dem Auftrag ein Infanterie-Bataillon aufzustellen. Nach der französischen Besetzung Oldenburgs begab er sich 1811 erneut nach Rußland, wurde dort abermals als Oberst angestellt. Ab 1812 war er mit der Aufstellung der Russisch-Deutschen Legion. Mit der Legion schiffte er sich mit dem Korps 1812 von Reval nach Finnland ein und marschierte 1813 bis ins Mecklenburgische, wo er sich General Wallmoden-Gimborn anschloß und selbst zum Generalmajor befördert wurde. Von Arentschildt war bis zum Frieden von 1814 Kommandeur der Infanterie der Legion. In Paris erhielt er vom russischen Kaiser eine jährliche Pension in Höhe von 2000 Rubel. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm auch der Wladimir-Orden III. Klasse und der Annen-Orden II. Klasse verliehen. Ein zuzügliches Wartegeld des englischen und hannoverschen Königs in Höhe von 1000 Reichstalern ermöglichte Arentschildt einen auskömmlichen Lebensabend, den er in Hildesheim im Kreis seiner Familie verbrachte. Sein Grab befindet sich dort auf dem Marienfriedhof.