Bülow, Otto von
Otto von Bülow ( 16. Oktober 1911 in Wilhelmshaven; 5. Januar 2006 in Wohltorf) war ein deutscher Offizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Korvettenkapitän, Kommandeur des Marinesturmbataillons I der Marine-Infanterie (Neustrelitz, Plön und Flensburg-Mürwik bei der Regierung Dönitz) und als erfolgreicher U-Boot-Kommandant Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie ab Juli 1956 Offizier der neu gegründeten Marine der Bundeswehr, aus der er 1970 als Kapitän zur See in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Mit seinem U-Boot versenkte er in der Mitte des Nord-Atlantiks den VS-amerikanischen Flugzeugträger „Ranger“. Dafür wurde er vom Führer als 234. Soldat der deutschen Wehrmacht mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im Nachhinein stellte es sich heraus, daß die vier von Otto von Bülow abgeschossenen Torpedos (zwei FAT bzw. Flächen-Absuch-Torpedos und zwei G 7e-Torpedos) dem Geleitflugzeugträger HMS „Biter“ (D97) galten, die er jedoch für die „Ranger“ hielt. Allerdings gab er nie an, die „Ranger“ versenkt zu haben, im Gegenteil, er funkte lediglich mögliche Treffer. Er hatte sowohl „Ranger“ als auch „Biter“ verfehlt. Als das OKM den Fehler bemerkte, wurden auch die Seeakten korrigiert.
U-Boot-Kommandant und -As von Bülow versenkte bei sechs Feindfahrten und 280 Seetagen mit U 404 15 Schiffe mit 72.570 BRT und beschädigte zwei weitere mit 16.689 BRT.[1] Am 23. Mai 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 2. August 1945 entlassen wurde. 1956 trat von Bülow der Marine der Bundeswehr bei. 1960 stellte er in Charleston, Südkarolinien den Zerstörer „Z-6“ in Dienst, den ehemaligen VS-amerikanischen Zerstörer „USS Charles Ausburne“. Im März 1963 wurde er Kommandeur des 3. Zerstörer-Geschwaders, 1965 Garnisonschef (Kommandeur und Standortkommandant) von Hamburg. 1970 wurde er als Kapitän zur See in den Ruhestand verabschiedet.
Familie
Otto entstammte dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht derer von Bülow und war der Sohn des Kapitäns zur See Otto von Bülow (1874–1930) und dessen Gemahlin Johanna, geborene Meyer (1883–1937). Am 5. Juni 1937 heiratete Oberleutnant zur See von Bülow seine Verlobte Helga Christiansen ( 2. April 1914 in Rødding, Dänemark) in Bremen.
U-Boot-Kommandos
- U 3 – 11. November 1940 bis 2. Juli 1941
- U 404 – 6. August 1941 bis 19. Juli 1943
- U 2545 – 29. März 1945 bis 18. April 1945
Beförderungen
- 1. April 1930 Offiziersanwärter (Crew 1930)
- 9. Oktober 1930 Seekadett
- 1. Januar 1932 Fähnrich zur See
- 1. April 1934 Oberfähnrich zur See
- 1. Januar 1935 Leutnant zur See
- 1. Juni 1936 Oberleutnant zur See
- 1. Juni 1939 Kapitänleutnant
- 1. Juni 1943 Korvettenkapitän mit Wirkung vom 1. Juni 1943 und Rangdienstalter vom 1. April 1943
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse am 6. April 1942
- Zweimalige namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 28. Juni 1942 und 26. April 1943
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) mit Brillanten
- Kriegsabzeichen am 6. April 1942
- Brillanten im Mai 1943
- Kriegsverdienstkreuz (1939) II. Klasse am 20. April 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [2]
- Ritterkreuz am 20. Oktober 1942
- Eichenlaub am 26. April 1943 (234. Verleihung)
- Verdienstkreuz des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, I. Klasse
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1911
- Gestorben 2006
- Deutscher Adliger
- Deutscher Kapitän zur See
- Deutscher U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg
- Militärperson (Reichsmarine)
- Korvettenkapitän (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Ritterkreuzträger der Bundeswehr
- Träger des U-Boot-Kriegsabzeichens mit Brillanten
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Kriegsgefangener
- Person (Wilhelmshaven)