Henke, Werner

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Werner Henke

Werner Henke (Lebensrune.png 13. Mai 1909 in Rudak, Kreis Thorn; Todesrune.png gefallen 15. Juni 1944 in Fort Hunt bei Alexandria, Virginien, VSA) war ein deutscher Marineoffizier der zivilen Seefahrt, Kapitän auf großer Fahrt der HAPAG sowie Offizieranwärter der Reichsmarine und Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Korvettenkapitän, U-Boot-Kommandant und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Werner Henke II.jpg
Eichenlaubverleihung am 4. Juli 1943 im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ an (von links) Gerhard von Kamptz, Siegfried Wuppermann, Otto von Bülow, Georg Lassen und Werner Henke.
Korvettenkapitän Werner Henkes Grabstätte in Fort Meade am Volkstrauertag 2007
„Nach seiner Schulzeit ging Werner Henke als 15 jähriger zur See. Auf dem Segelschulschiff „Großherzogin Elisabeth“ unternahm er als Seekadett seine erste Fahrt. Der rotblonde, breitschultrige Henke kämpfte sich durch die harte Welt der Seefahrt , machte sein Steuermannsexamen und nach längerer Fahrzeit sein Patent A6 und war damit Kapitän auf großer Fahrt. Vier Jahre fuhr Kapitän Henke auf Schiffen der HAPAG, ehe er durch die große Krise in der Schifffahrt ohne Heuer war. Da er der See eng verbunden war meldete er sich zur Kriegsmarine, absolvierte alle Ausbildungslehrgänge mit Bravour und war zum Ausbruch des 2. Weltkrieges Leutnant zur See. Er meldete sich zur U-Boot-Waffe und stieg als II. Wachoffizier und Kommandanten-Schüler bei Kapitänleutnant Schulz auf U 124 ein. Nach drei Feindfahrten übernahm er als Oberleutnant zur See im Februar 1942 „sein“ Boot U 515. Er unternahm mit der größtenteils neuen Besatzung alle notwendigen Ausbildungsfahrten und lief am 12. August 1942 zu seiner ersten Feindfahrt aus. Bei seiner Rückkehr am 14. Oktober 1942 flatterten 10 Versenkungs-Wimpel (46.772 BRT) am ausgefahrenen Luftzielseerohr. Am 7.November 1942 lief U 515 zur zweiten Feindfahrt aus. Kurs Gibraltar. Die alliierte Operation „Torch“ gegen Nordwestafrika war bereits angelaufen, und die westalliierten Truppen waren in Casablanca, Oman und Algier gelandet. U 515 wurde gegen die Landungsflotte eingesetzt, dies bedeutete nach jedem Torpedotreffer oft stundenlange Jagd durch Zerstörer. Hunderte von Wasserbomben hatte Henke in den nächsten Tagen gehört. Und doch versenkte U515 einen Kreuzer, zwei Zerstörer und den 10.850 BRT großen Zerstörertender „Hecla“. Am 6. Dezember 1942 erzielte Werner Henke einen weiteren Erfolg, er torpedierte den 18.713 BRT großen Truppentransporter „Ceramic“. Dieser sank am 7. Dezember um 01:03 Uhr. Mit ihm fanden 655 Menschen den Tod. Als U 515 am Morgen auftauchte, nahm der Maat einen Funkspruch des BdU auf: „U515 durch Befragen der Schiffbrüchigen Fahrziel und Auftrag des Schiffes erkunden“. U 515 kehrte zur Untergangsstelle zurück, die See war grober geworden, Henke entdeckte ein Rettungsboot, darin mehrere Tote. Einen Überlebenden fischten sie in der Nähe aus dem Atlantik. Er hieß Eric Munday und war brit. Pionier. Am 17. Dezember 1942 wurde Oberleutnant zur See Werner Henke das Ritterkreuz verliehen. Verschossen trat U 515 am Neujahrsmorgen die Rückfahrt an und lief am 06. Januar 1943 wieder in Lorient ein. Die dritte Feindfahrt begann am 21. Februar 1943 und führte Werner Henke und seine Besatzung in die Nähe der Azoren. Dort versenkte er am 4. März 1943 die 8.300 BRT große „California Star“. Am 30. April 1943 entdeckte Kapitänleutnant Henke den aus 18 Dampfern bestehenden Konvoi TS 37 und griff diesen an. Er lies sechs gezielte Einzelschüsse schießen, die fünf Frachtern und einem Tanker galten. Alle Torpedos trafen. Dann musste U 515 vor einem Zerstörer mit Alarmtauchen in die Tiefe gehen. Am 1. Mai 1943 tauchte das U-Boot wieder auf und jagte dem Konvoi hinterher. Als U 515 am 24. Juni 1943 in Lorient einlief, wehten zehn Versenkungswimpel (56.458 BRT) am Seerohr. […] Am 4. Juli wurde Werner Henke im Stützpunkt Lorient das 257. Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Eine am 27. Juni 1943 ausgestrahlte Radiosendung der „Stimme Amerikas“ klagte Werner Henke an, er habe auf 264 Schiffbrüchige der Ceramic schießen lassen. Wörtlich hieß es: „Wir Amerikaner werden einzelne, die sich besonderer Grausamkeiten Schuldig gemacht haben, nach dem Krieg bestrafen, darunter wird auch Werner Henke sein.“ Die 85 Schiffbrüchigen, die von engl. Schiffen gerettet wurden und der eine, der von U 515 gerettet wurde, wurden nach dem Krieg befragt. Keiner gab zu Protokoll, dass das U-Boot auf sie geschossen habe. Dies war reine Propaganda, wie sie im Krieg von beiden Seiten so häufig vorkam. Vom 29. August bis 14. Janur 1944 war U 515 auf seiner vierten Feindfahrt. Während des folgenden Heimaturlaubes heiratete Werner Henke am 14. März seine Verlobte. Als er am 28. März 1944 von einer kurzen Probefahrt zurückkehrte, hörte er selber im Radio den engl. Soldatensender und vernahm voller Staunen: „Morgen läuft U 515 wieder aus. Henke soll nicht glauben das wir vergessen haben. Diesmal erwischen wir ihn.“ Am Nachmittag des 29. März 1944 ging U 515 in See. Als es am Morgen des 9. April auftauchte, wurde es 10 Minuten später von einem Trägerflugzeug angegriffen. In der Ferne tauchte ein Zerstörer auf. Nach 6 stündigem Gefecht war U 515 so schwer beschädigt, das Werner Henke das auftauchen befahl. 44 Männer und er selbst kamen noch von Bord, ehe U 515 ein letztes Mal auf Tiefe ging. Werner Henke und 18 Mann seiner Besatzung wurden nach sechs Tagen im Durchgangslager Camp Allen nach Fort Hunt gebracht, einem Verhörzentrum der US Navy. Da sich Henke als nicht sehr aussagefreudiger und arroganter Gefangener erwies, setzten ihn die amerikanischen Verhöroffiziere mit der Drohung, ihn an die Briten auszuliefern, unter Druck. Henke glaubte, daß er in England wegen der Versenkung der „Ceramic“ vor ein Kriegsgericht gestellt und hingerichtet werden würde, eine Drohung, die von den Amerikanern erfunden wurde. Doch aus Angst, daß die Amerikaner ihn doch ausliefern würden, unternahm er am Abend des 15. Juni 1944 einen Fluchtversuch. Nachdem er, als er über den Sicherheitszaun klettern wollte, von einem Posten dreimal angerufen wurde, schoß dieser und traf Henke tödlich.“[1]

Letzte Feindfahrt

Bei sieben Feindfahrten während 341 Tagen auf See (darunter bei der Abwehr der Invasionstruppen der Operation Torch) versenkte das U-Boot-As 25 Schiffe mit 157.064 BRT und beschädigte zwei weitere mit 7.954 BRT.[2]

„Am Nachmittag des 29. März 1944 ging U 515 in See. Als es am Morgen des 9. April auftauchte, wurde es 10 Minuten später von einem Trägerflugzeug angegriffen. In der Ferne tauchte ein Zerstörer auf. Nach 6stündigem Gefecht war U515 so schwer beschädigt, daß Werner Henke das Auftauchen befahl. 44 Männer und er selbst kamen noch von Bord, ehe U 515 ein letztes Mal auf Tiefe ging. Werner Henke und 18 Mann seiner Besatzung wurden nach sechs Tagen im Durchgangslager Camp Allen nach Fort Hunt gebracht, einem Verhörzentrum der US Navy.“

Tod

Wie jeder deutsche Offizier war auch Henke in der Pflicht, möglichst der Gefangenschaft zu entkommen, auch weil das Vaterland jeden einzelnen U-Boot-Kommandanten brauchte. Hierbei wurde er erschossen. Manche Quellen vermuten, daß er den Tod gesucht hat, da für ihn die Gefangenschaft als unehrenhaft galt. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und Befehlshaber der Unterseeboote, Großadmiral Karl Dönitz, richtete aus Anlaß der Erschießung Werner Henkes folgenden Tagesbefehl an die U-Boot-Waffe:

„Der U-Bootkommandant Kapitänleutnant Werner Henke, Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, ist bei dem Versuch, aus der Gefangenschaft zu fliehen, gefallen. Wir haben in ihm einen unserer Besten verloren. Er vereinigte rücksichtsloses Draufgängertum mit Umsicht und hervorragendem taktischen Können. Im Kampf gegen Geleitzüge, Einzelfahrer und Kriegsschiffe hat er sich aufs höchste bewährt und 26 Schiffe mit 166.000 BRT, einen Kreuzer und einen Zerstörer vernichtet. Wir senken unsere Fahren vor dem eisenharten tapferen Kämpfer, dem Vorbild seiner begeistert hinter ihm stehenden Besatzung, unserem guten Kameraden. Der Kampf gegen den Feind, dem er erlag, wird fortgeführt.“

Kriegsgefangene, die noch während eines Krieges aus der Gefangenschaft fliehen und dabei vom Feind z. B. erschossen werden, gelten kriegsrechtlich – wie auch Verwundete, die an den Folgen von Kriegsverwundungen sterben – als gefallen. Henke hinterließ seine Gemahlin, die er kurz zuvor am 14. März 1944 geheiratet hatte.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Timothy P. Mulligan: Lone Wolf – The Life and Death of U-Boat Ace Werner Henke, Praeger (1993), ISBN 978-0275936778

Fußnoten

  1. Henke, Werner, Lexikon der Wehrmacht
  2. Werner Henke auf uboat.net
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 281, ISBN 978-3-938845-17-2