Bachmann, Johannes

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Vizeadmiral Johannes Bachmann

Johannes Theodor Bachmann (Lebensrune.png 22. März 1890 in Werdau, Kreis Zwickau, Königreich Sachsen; Todesrune.png gefallen 1. April 1945 bei Willebadessen, Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Admiral im Zweiten Weltkrieg. Er darf nicht mit Kapitän zur See (Ing.) Johannes Bachmann (1902–1968)[1] verwechselt werden.

Werdegang

Vizeadmiral Bachmann inspiziert die deutsch-britische Kriegsgräberstätte auf der Insel Schiermonnikoog (Vredenhof) am 11. September 1941.
Von links: Ernst Schirlitz, Eugen Lindau, Johannes Bachmann und Erich Raeder.
  • Eintritt in die Marine als Seekadett am 1. April 1909 (Crew 09)
  • Infanteristische Grundausbildung, Marineschule in Kiel (1. April 1909 bis 19. Mai 1909)
  • Praktische Bordausbildung Schulschiff SMS „Freya“ (19. Mai 1909 bis 31. März 1910)
  • Marineschule Kiel, ab Herbst 1910 Flensburg-Mürwik (1. April 1910 bis 31. März 1911)
  • Spezielle Kurse (1. April 1911 bis 30. September 1911)
  • Infanteriekurs bei der Marineinfanterie beim I. oder II. Seebataillon (1. April 1911 bis 30. April 1911)
  • Torpedoschulschiff SMS „Württemberg“, Flensburg-Mürwik (1. Mai 1911 bis 30. Juni 1911)
  • Artillerieschule Sonderburg (1. Juli 1911 bis 30. September 1911)
  • Nach Ostasien mit NDL-Dampfer „Roon“ (5. Oktober 1911 bis 22. November 1911)
  • Großer Kreuzer SMS „Gneisenau“, Kreuzergeschwader (22. November 1911 bis 24. September 1913)
  • Heimkehr nach Deutschland mit NDL-Dampfer „Prinz Ludwig“ (24. September 1913 bis 9. November 1913)
  • zur Verfügung der II. Marineinspektion, Wilhelmshaven (10. November 1913 bis 14. Januar 1914)
  • Kompanieoffizier in der II. Torpedo-Division, Wilhelmshaven (15. Januar 1914 bis 11. Oktober 1917)
    • zugleich Wachoffizier auf diversen Torpedo-Booten (u. a. V 154, XII. Reserve Halbflottille)
  • Kommandant Torpedoboot „G8“, V. T-Flottille (12. Oktober 1917 bis 2. Februar 1918)
  • Kommandant Torpedoboot „V 130“, V. T-Flottille (2. Februar 1918 bis 20. August 1919)
    • zugleich Kompanieoffizier der 16. Reichswehr-Brigade
  • Kompanieoffizier in der IV. Marineartillerie-Abteilung, Cuxhaven (21. August 1919 bis 3 November 1920)
  • IV. Marineartillerie-Abteilung, Cuxhaven (4. November 1920 bis 7. September 1921)
  • Artillerieoffizier auf dem Kleinen Kreuzer „Hamburg“, Leichte Seestreitkräfte der Nordsee (4. Oktober 1923 bis 3. Oktober 1925)
    • Flaggschiff des damaligen Befehlshabers (B. L. N), Konteradmiral Erich Raeder
  • Zweiter Admiralstabsoffizier bei der Marinestation Nordsee (4. Oktober 1925 bis 26. September 1928)
    • in dieser Zeit auch Erster Admiralstabsoffizier (ASTO) in Vertretung (31. Juli 1926 bis 10. September 1926)
  • Navigationsoffizier Kleiner Kreuzer „Nymphe“, Flaggschiff Seestreitkräfte der Ostsee (27. September 1928 bis 16. April 1929)
  • Leiter des Schiffsstammes auf dem Leichten Kreuzer „Karlsruhe“ (17. April 1929 bis 5. November 1929)
    • zugleich Kommandeur in Vertretung der I. Abteilung/Schiffsstammdivision Ostsee (20. Mai 1929 bis 30. September 1929)
  • Erster Offizier Leichter Kreuzer „Karlsruhe“, Inspektion des Bildungswesens (6. November 1929 bis 9. April 1931)
    • Indienststellung am 6. November 1929
    • erste Auslandsreise (24. Mai 1930 bis 12. Dezember 1930)
      • dabei Fortsetzung der Bordausbildung für die Offizieranwärter der Crew 29
  • zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee (9. April 1931 bis 21. September 1931)
  • Referent der Marineabwehrabteilung der Marineleitung (22 September 1931 bis 28 September 1933)
  • Leiter Reichs-/Kriegsmarinedienststelle Königsberg (29. September 1933 bs 20. September 1935)
  • Kommandant des Leichten Kreuzers „Emden“, Inspektion des Bildungswesens (21. September 1935 bis 25. August 1936)
    • sechste Auslandsreise (mit Offizieranwärter der Crew 1935)
  • Chef des Stabes beim II. Admiral der Nordsee; später vorübergehend in II. Admiral der Nordseestation umbenannt (26. August 1936 bis 20. August 1940)
  • Küstenbefehlshaber Ostfriesland, Kommando Küsten, Kommandobehörden (21. August 1940 bis 13. Februar 1941)
  • Küstenbefehlshaber Deutsche Bucht, Kommando Küsten, Kommandobehörden (14. Februar 1941 bis 22. Juni 1942)
  • Marinebefehlshaber Westfrankreich, Kommando, Kommandobehörden (8. August 1942 bis 31. Januar 1943)
  • Kommandierender Admiral Atlantikküste, Kommando, Kommandobehörden (1. Februar 1943 bis 6. März 1943)
  • zur Verfügung beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine (7. März 1943 bis 31. Mai 1943)

Endkampf und Tod

Johannes Bachmann wurde am 31. Mai 1943 wegen „Verjüngung“ aus dem aktiven Marinedienst verabschiedet und am 1. Juni 1943 zur Disposition (z. D.) gestellt, ohne jedoch erneut mobilisiert zu werden. Seit dem 16. Juni 1943 war er stellvertretender Landrat in Warburg, vom 28. Juni 1943 bis 24. Juli 1943 hatte er eine informatorische Beschäftigung am Landratsamt Düsseldorf-Mettmann inne, am 2. August 1943 erfolgte die Amtseinführung als Landrat in Warburg. Bei der Invasion des Feindes stellte er sich zum Kampf.

Amerikaner und Engländer beabsichtigten, im Kreis Höxter den großen Ruhrkessel um das Ruhrgebiet zu schließen. So kamen die Amerikaner von Süden über Marburg/Korbach, die Engländer über Osnabrück/Bielefeld. Ende März war es dann soweit, in Warburg und Scherfede wurde heftig gekämpft. Landrat des Kreises Warburg Admiral z. D. Bachmann war infolge der Kämpfe um Warburg in den Nordkreis zurückgezogen und weilte im Schloß Willebadessen bei der Familie des Majors a. D. Freiherr von Wrede. Sein ganzes Gepäck mit der Admiralsuniform war verlorengegangen. Er trug deshalb Zivil, wollte aber als Soldat beim Endkampf um Deutschland Uniform tragen. Der Admiral lieh sich dann die Majors-Uniform des Freiherrn, zog diese mangels Admirals-Uniform an und verließ Willebadessen. Am 1. April 1945, dem Ostersonntag, wurde dann Willebadessen von den Amerikanern, von Helmern kommend, besetzt.

Unterhalb des Friedhofes am Griesenberg und am Helleberg gab es Luftschutz-Stollen, in denen zahlreiche Bewohner sich zum Schutz begeben hatten. Aus dem Bunkereingang des Helleberg-Stollens haben Zeugen gesehen, wie auf der anderen Talseite, auf der abschüssigen Straße von Altenheerse am Schleusenberg ein Auto beschossen wurde, aus dem sofort eine Stichflamme schlug. Durch dem feindlichen PaK-Beschuß kamen alle Insassen ums Leben, unter ihnen Landrat des Kreises Warburg Admiral Johannes Bachmann. Manche Quellen geben den 2. April 1945 (ggf. weil er erst an diesem Tag identifiziert wurde), aber Augenzeugen vor Ort, darunter Diethard Freiherr von Wrede (Sohn des Majors), bestätigen den 1. April 1945.[2]

Deutsche Truppen, meist Verbände der Waffen-SS, lagen aber noch in der Egge und im Raum Neuenheerse, von wo aus sie in den frühen Morgenstunden des Ostermontags, dem 2. April 1945, versuchten, Willebadessen zu befreien, zuvor setzte deutsche Artillerie aus Egge. Sie kamen über völlig freies Gelände und stießen auch bis zur Ortsmitte vor, mußten sich dann aber unter schweren Verlusten nach Egge zurückziehen. Sie ließen viele Gefallene im Ort zurück und 6 oder 7 abgeschossene Tigerpanzer, die noch lange im Ort standen. Deutsche Panzerbesatzungen, die sich ergeben wollten, wurden von den Amerikanern dennoch erschossen, anschließend wurden ihnen Armbanduhren, Orden und Stiefel gestohlen. Verwundete deutsche Soldaten, deren Stöhnen die Nacht erfüllte, wurden erst am Morgen des 3. April 1945 versorgt.

Ruhestätte

Admiral Johannes Bachmann ruht auf der Kriegsgräberstätte in Königswinter-Ittenbach; Endgrablage: Block B, Reihe 10, Grab 188.

Familie

Kapitänleutnant Johannes Theodor Bachmann heiratete am 5. Mai 1920 in Grimelsheim (Kreis Hofgeismar) seine Verlobte Karoline Charlotte Christiane Gertrud Hagedorn (Lebensrune.png 31. Oktober 1897), Tochter des Landwirts Paul Richard Ernst Hagedorn und der Margarethe Auguste Charlotte, geb. Milter.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten