Banfield, Gottfried von

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Marineflieger Gottfried Freiherr von Banfield

Gottfried Banfield, seit 1917 Freiherr von Banfield (Lebensrune.png 6. Februar 1890 in Castelnuovo, Dalmatien (österreichisches Küstenland); Todesrune.png 23. September 1986 in Triest) war ein deutscher Offizier, Flieger-As und der erfolgreichste österreichische Marineflieger der k. u. k. Kriegsmarine im Ersten Weltkrieg. Der zuletzt Linienschiffs-Leutnant (entspricht dem Hauptmann bzw. deutschen Kapitänleutnant) wurde auch „Adler von Triest“ genannt und war letzter Träger des Maria-Theresia-Ordens.

Leben

Wie alle k. u. k. Seeflieger trug auch Banfields Hansa-Brandenburg CC (A-12) das deutsche Tatzenkreuz der Fliegertruppe am Rumpf und die k. u. k. Kriegsflagge am Leitwerk.
k.u.k. Marineoffizier Freiherr von Banfield

Banfields Vater stammte aus Irland, seine Mutter war die Tochter des ersten Freiherrn Mumb von Mühlheim.

Marineflieger

1910 hatte die Marinesektion im Kriegsministerium beschlossen, im Verband der Flotte Luftstreitkräfte aufzustellen. Banfield kam 1911 nach Wiener Neustadt, wo er die Fliegerausbildung bei der Motorfluggesellschaft absolvierte. Einer seiner Lehrer war der berühmte Karl Illner. Mit angekauften Flugbooten (Hydroplane) absolvierte Banfield von der Seeflugstation Santa Catarina in Pola aus seine Übungsflüge. Bei einem Schauflug anläßlich des Besuchs des Thronfolgers 1913 wurde er schwer verletzt. Nach der Genesung versuchte Gottfried von Banfield ins Zivilleben zu wechseln. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte der junge Flugzeugführer jedoch zur Marine zurück.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges flog der begeisterte Tennisspieler Banfield in Aufklärungs- und Erkundungseinsätzen. Nach dem Kriegseintritt Italiens gegen Deutschland griffen die k. u. k.-Flieger auch italienische Ziele an. Ziele waren vor allem Eisenbahnlinien, Straßen und Kanäle an der Adria. Der erste Luftkampf fand im Juli 1915 statt. Seit 22. Mai 1916 attackierten die österreichischen Flugboote Ziele auch bei Nacht. Die italienische Antwort blieb nicht aus - die k. u. k. Hydroplane mußten nun als Jäger agieren. Dabei erfocht Banfield einige Luftsiege gegen einfliegende feindliche Maschinen.

Der Fregattenleutnant Banfield mit dem Aufbau einer weiteren Seeflugstation bei Triest beauftragt und nach deren Fertigstellung zu ihrem Befehlshaber ernannt. Diese Funktion hatte er bis zum Kriegsende.

Banfield ist mit 9 bestätigten und 11 unbestätigten Luftsiegen der erfolgreichste k. u. k.-Marineflieger der Donaumonarchie. Am 23. August 1916 zeichnete der Monarch Franz Joseph I. den jungen Flugzeugführer mit der „Goldenen Militär-Verdienstmedaille des Militärverdienstkreuzes am Bande“ aus. Er errang am 31. Mai 1917 den ersten Luftsieg bei Nacht in der Luftkriegsgeschichte.

Für seine militärischen Verdienste wurde er auch mit dem Maria-Theresia-Orden gemeinsam mit Feldmarschall-Leutnant[1] Guido Novak von Arienti und 23 weiteren Ordensaspiranten anläßlich der 184. Promotion des Maria-Theresia-Ordens aus den Händen von Kaiser Karl I. in der Villa Wartholz an der Rax am 17. August 1917 ausgezeichnet und dadurch in den Adelsstand erhoben. Von Banfield war der einzige „Theresienritter“ der k. u. k.-Flieger, der in den erblichen Freiherrenstand erhoben wurde.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende blieb Gottfried Freiherr von Banfield in Triest und wurde prompt von den einmarschierenden Italienern verhaftet. Mit der Hilfe des Gefängnisdirektors gelang es ihm freizukommen. Er mußte Triest verlassen und wandte sich nach Wien. Seine Verlobte, die Tochter des Reeders Diodato Tripcovich ließ Banfield an der Adria zurück. Nach kurzer Arbeit bei Austro-Daimler in Wien sowie bei Skoda in Prag bekam der nunmehrige Zivilist Gottfried von Banfield die Möglichkeit, in einer schottischen Werft zu arbeiten. Nach langwierigen Verhandlungen erwarb er die italienische Staatsbürgerschaft und kehrte in die Adriastadt zurück, wo er eine erfolgreiche Bergungsreederei aufbaute.

Tod

Der Marineflieger und letzte überlebende Träger des Militär-Maria-Theresien-Ordens verstarb im Jahr 1986 im Alter von 97 Jahren in Triest. 1990 benannte die Theresianische Militärakademie einen Jahrgang nach von Banfield.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Wilhelm Kranzler: Bezwinger der Luft im Weltkriege; siegreiche Fliegerkämpfe u. Luftschiff-Fahrten unserer großen Helden Immelmann, Zeppelin, Boelcke, Parschau, Banfield u. a. (1917) (PDF-Datei)
  • Gottfried Baron von Banfield: Der Adler von Triest. Der letzte Maria-Theresien-Ritter erzählt sein Leben, Verlag Styria Granz Wien Köln, ISBN 3222115303

Verweise

Fußnoten