Königreich Bayern

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Bayerns geschichtliche Entwicklung zum Königreich.

Das Königreich Bayern war ein Königreich im Süden Deutschlands und bestand von 1806 bis 1919. Es wurde durch Napoleon geschaffen, der das Gebiet des davorigen Kurfürstentums um Bayerisch-Schwaben und Franken (Region) vergrößerte, dies allerdings auf Kosten der Preisgabe deutschen, rechtsrheinischen Gebiets, welches sich Frankreich einverleibte. Bis 1919 war Bayern neben Preußen, Sachsen und Württemberg ein Königreich innerhalb des Deutschen Kaiserreiches.

Der heutige Freistaat Bayern besitzt im wesentlichen die selben Grenzen wie das damalige Königreich Bayern, lediglich in Franken kam es zu kleinen Gebietsgewinnen, so wurde etwa Coburg und das umliegende Gebiet nach dem Ersten Weltkrieg an die Republik angeschlossen. Die Pfalz ging Bayern jedoch verloren.

Geschichte

Das Königreich Bayern innerhalb des Deutschen Reichs gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Am 1. Januar 1806 nahm der Kurfürst Maximilian IV. als Maximilian I. Joseph den Königstitel an. Durch den Vertrag von Schönbrunn zwischen Preußen und dem napoleonischen Frankreich vom 15. Dezember 1805 kam die Markgrafschaft Ansbach an Bayern. Napoleon wollte ein starkes Bayern, um es für seine Pläne benutzen zu können. Als sich von Montgelas gezwungen sah, die Politik der freien Hand aufzugeben, mußte Bayern nach den Wirren, die die Niederlegung der Reichskrone mit sich brachten, dem Rheinbund beitreten (12. Juli 1806).

Durch die Rheinbundsakte erhielt Bayern die alte Reichsstadt Nürnberg mit Gebiet sowie die Besitzungen einer großen Anzahl reichsständischer Fürsten und Grafen, dann der Reichsritterschaft in Franken und Schwaben innerhalb seiner neuen Grenzen und übernahm dafür die Verpflichtung, als Lakai der französischen Besatzungsmacht dem französischen Kaiser in Kriegsfällen ein Kontingent von 30.000 Mann zu stellen. Im Koalitionskrieg Preußens gegen Napoleon (1806–1807) folgten die bayrischen Truppen daher französischen Befehlen, und Kronprinz Ludwig (→ Ludwig I.) führte das bayrische Kontingent selbst in der Schlacht bei Pultusk (26. 12. 1806) gegen die mit Preußen verbündeten Russen.

Befreiungskriege

Nach der katastrophalen Niederlage Napoleons im Rußlandfeldzug von 1812 vollzog Bayern nach den Verhandlungen mit Klemens Wenzel Lothar von Metternich im Vertrag von Ried im Oktober 1813 den Bündniswechsel. Es trat damit als erster Staat aus dem napoleonischen Rheinbund von 1806 aus und schloß sich in den beginnenden Befreiungskriegen der Koalition gegen den selbst gekrönten Tyrannen und seinem unerträglichen Diktat einer „Franzosenzeit“ an.

Durch diesen Bündniswechsel stand Bayern auf dem Wiener Kongreß 1814/15 auf Seiten der Siegermächte über Napoleon. Bayern, das durch den Einsatz seiner Truppen für den Deutschen Freiheitskampf seine Bündnistreue bewiesen hatte, konnte auf dem Wiener Kongreß nach dem Sieg der Quadrupel-Allianz im Siebten Koalitionskrieg den Königstitel, die Souveränität und viele der Gebietsgewinne aus napoleonischer Zeit behaupten.

Hatte die Bevölkerung des zersplitterten Bayern 1799 etwa bei 1,9 Millionen Menschen gelegen, so zählte das Königreich 1818 ungefähr 3,7 Millionen Einwohner. Der Gebietszuwachs fiel mit rund 25 % geringer aus, doch war das bayerische Territorium nun weitgehend geschlossen.

Die Befreiungshalle bei Kelheim (Niederbayern) wurde errichtet zum Gedenken der gewonnenen Schlachten während der Befreiungskriege und als Mahnmal, daß die Einheit der Deutschen größte Stärke ist. Im Jahre 1842, als die Baumaßnahmen für die Befreiungshalle just begannen, erfolgte die Eröffnung der monumentalen deutschen Gedenkstätte „Walhalla“.

Deutscher Bruderkrieg

Das Königreich Bayern bekleidete stets eine schwierige politische Lage zwischen den beiden Konkurrenten im sogenannten Deutschen Dualismus. Dem von Kaisertum Österreich geführten Deutschen Bund gehörten neben diesem die Königreiche Sachsen, Bayern und Hannover (schied am 29. Juni 1866 aus) mit ihren eigenen Armeen an. König Ludwig II. von Bayern wollte in dem sich anbahnendem Deutschen Bruderkrieg zwischen Preußen und Österreich um die Führung in Deutschland neutral bleiben und sein Land aus dem direkten Kriegsgeschehen heraushalten. Österreich bestand aber auf der Einhaltung der im Deutschen Bund vereinbarten Bündnispflichten. Bayern und sein König lavierten zunächst zwischen Neutralitätswunsch und Bündnispflicht.[1]

Das Königreich Württemberg, das Großherzogtum Hessen, das Großherzogtum Baden, das Herzogtum Sachsen-Meiningen, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt bildeten aus ihren Truppen das Bundeskorps.

Das Fürstentum Liechtenstein verhielt sich neutral und schied mit Ende des Bundes 1866 aus dem deutschen Föderalismus aus, war aber nachher eng an Österreich gebunden. Ebenfalls abstinent blieb das Großherzogtum Luxemburg, das wie das seit 1839 bundesangehörige Herzogtum Limburg vom niederländischen König regiert wurde und kein Interesse an riskanter Parteilichkeit hatte.

Limburg gehörte nach dem Krieg nur noch zu den Niederlanden, der luxemburgische Staat wurde von Deutschland unabhängig mit für die Zukunft gesicherter Neutralität (bestätigt im Londoner Vertrag 1867), allerdings unter fortgeführter Zollvereins-Mitgliedschaft.

Am 11. Mai 1866 unterschrieb Ludwig II. den Mobilmachungsbefehl, womit Bayern als Mitglied des Deutschen Bundes auf Seiten Österreichs in den Deutschen Krieg zwischen Österreich und Preußen eintrat. Gleichzeitig wurde Österreich aber auf preußischen Druck die Nutzung der strategisch wichtigen Eisenbahnlinie Regensburg–Pilsen–Prag verweigert.

Im Rahmen der Friedensvertragsverhandlungen, nach dem glänzenden Sieg Preußens, verbündeten sich Bayern, Baden und Württemberg (das südlich der Mainlinie noch unabhängige Hessen-Darmstadt erst im Zuge der Luxemburgkrise) mit Preußen in Schutz- und Trutzbündnissen.

Preußen weitete seinen Machtbereich auf die süddeutschen Staaten im Deutschen Zollverein aus, so daß es schließlich am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zur Reichsgründung kam.[2]

Deutsch-Französischer Krieg

Bayern beteiligte sich 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg und trat in Folge dessen auch dem Deutschen Reich bei. Vom Russischen Kaiserreich und Ungarn an einem militärischen Eingriff zugunsten Frankreichs abgeraten, zog der deutsche Kaiser von Österreich es vor, folgerichtig als „deutscher Fürst“ zu handeln, woraus sich eine zunehmend wohlwollende Neutralität entwickelte und die spätere erneute brüderliche Allianz mit dem Deutschen Reich (Zweibund) möglich wurde. Das Nationalgefühl aller Vaterländischen Deutschlands hatte gesiegt und die Kleinstaaterei überwunden.

König Ludwig II. hatte anfangs noch gedacht, es wäre möglich, das Deutsche Reich von Hohenzollern und Wittelsbachern im Wechsel regieren zu lassen, mußte jedoch einsehen, daß Preußen die Kaiserkrone nicht teilen würde. Bayern besaß im Deutschen Kaiserreich jedoch Sonderrechte und neben der eigenen Armee, welche jeder Mitgliedsstaat im Reich hatte, auch noch eine eigene Post und Eisenbahn.

Herrscher

Hauptartikel: König von Bayern

Siehe auch

Fußnoten

  1. http://www.zdf.de/die-deutschen/der-deutsche-krieg-5350128.html
  2. Klaus Hildebrand: Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler 1871–1945. DVA, Stuttgart 1995, ISBN 3-421-06691-4, S. 13.