Berrer, Herbert

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Ritterkreuzträger Berrer von der K-Flottille 361; er versenkte am 3. August 1944 in der Seine-Bucht mit einem Einmann-Torpedo trotz starker feindlicher Sicherung einen Zerstörer der Royal Navy. Bereits am 20. April 1944 hatte Berrer vor dem Invasionskopf in Nettuno ein weiteres feindliches Kriegsschiff versenkt.[1]

Herbert Otto Berrer (Lebensrune.png 2. Februar 1921 in Stuttgart-Botnang; Todesrune.png 9. Februar 1992 in Hamburg) war ein deutscher Offizieranwärter der Kriegsmarine, zuletzt Seeoffiziersanwärter im Zweiten Weltkrieg. Er war einer von nur fünf Seeeinzelkämpfern, die mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet worden sind.

Werdegang

Hellmuth Heye gratuliert Herbert Berrer
Großadmiral Dönitz mit Einzelkämpfern der deutschen Kleinkampfmittel zur See, September 1944; stehend von rechts: Korvettenkapitän Fritz Frauenheim, Leutnant (V) Alfred Vetter, Karl Dönitz and Oberfernschreibmeister Herbert Berrer.

Zweiter Weltkrieg

Berrer trat am 1. Oktober 1939 freiwillig der Kriegsmarine bei und wurde dort zunächst der „13. Schiffs-Stamm-Abteilung“ in Saßnitz zugeteilt. Am 30. Oktober 1939 erhielt er dort seine offizielle Einberufung und absolvierte anschließend seine infanteristische Grundausbildung. Nach dessen Beendigung, wurde Berrer am 8. Januar 1940 an die Marineschule Mürwik versetzt, wo er einen Fernschreiberlehrgang aufnahm. Anschließend folgten ab 4. April 1940 verschiedene Tätigkeiten als Fernschreibegast sowie Wachgänger in Fredericia (Dänemark), Aarhus und Swinemünde. Während dieser Zeit wurde Berrer am 1. August 1940 zum Fernschreib-Gefreiten sowie am 1. August 1941 zum Fernschreib-Obergefreiten befördert. Am 5. Dezember 1941 begann Berrer, wieder zurück an der Marineschule in Mürwik, einen Lehrgang zum Wachleiter. Im Anschluß daran, inzwischen am 1. Dezember 1941 zum Fernschreib-Maat avanciert, wurde Berrer am 12. Dezember 1941 als Wachleiter beim Kommandeur in Stralsund eingesetzt. Diese Funktion hielt er bis Mitte August 1942 inne. Am 23. August 1942 wurde er Lehrgruppenführer der Nachrichtenhelferinnen-Ausbildungs-Abteilung auf Rügen sowie im Anschluß daran ab 1. Mai 1943 Lehrgruppenführer der 1. Marine-Nachrichtenhelferinnen-Ausbildungs-Abteilung. Danach wechselte Berrer ab 20. August 1943 als Wachleiter in den Geschäftsbereich des Marine-Nachrichten-Offizier in Pillau. Diese Dienststellung hielt er jedoch nur für wenige Wochen inne, bevor er ab 17. September 1943 seine Stellung als Führungswachleiter bei der 9. Torpedoboot-Flottille aufnahm. Anschließend wechselte Berrer erneut am 23.Oktober 1943 seinen Bereich und wurde Führungswachleiter beim Marine-Nachrichten-Offizier in Gotenhafen.

Dort wurde er mit Wirkung zum 1. Dezember 1943 zum Fernschreib-Obermaat befördert, bevor er am nächsten Tag, den 2. Dezember 1943 sich als Freiwilliger zu den Kleinkampfverbänden der Kriegsmarine meldete. Dort wurde Berrer auf den bemannten Torpedo „Neger“ geschult. Nach seiner Schulung wurde er der K-Flottille 361 zugeordnet und erlebte im April 1944 seinen ersten Kampfeinsatz bei den K-Verbänden bei Nettuno. Für diese Leistungen wurde er am 1. Mai 1944 zum Oberfernschreibmeister befördert. Nach der Invasion in der Normandie erfolgte ab Juli 1944 sein Einsatz an der Invasionsfront. Dort konnte Berrer in der Nacht des 2. auf den 3. August 1944 den britischen Zerstörer HMS „Quorn“ torpedieren und versenken. 126 Besatzungsmitglieder sowie vier Offiziere des feindlichen Kriegsschiffes bleiben auf See. Für diese Leistung wurde Berrer am 5. August 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Die Eingabe hierzu erfolgte durch Karl Dönitz. Die Ritterkreuzverleihungszeremonie selbst leitete Hellmuth Heye in seiner Eigenschaft als Befehlshaber der K-Verbände vor versammelter Mannschaft. Nach den schweren Verlusten der K-Flottille 361 wurde Berrer sowie die Reste seiner Einheit von der Invasionsfront abgezogen, mit „Mardern“ in Deutschland ausgerüstet und nach Dänemark in Bereitschaft versetzt. Dort fungierte Berrer unter anderem auch als Lehrausbilder. Bis Kriegsende erfolgten jedoch keine weiteren Kampfeinsätze mehr. Zum 1. März 1945 wurde Berrer Seeoffiziersanwärter, dessen Hauptlehrgang er ab 1. Mai 1945 an der Marineschule Mürwik besuchte. Diesen mußte er jedoch infolge des Kriegsendes zum 8. Mai 1945 abbrechen.[2]

Chronologie

  • 1.10.1939 Einberufung zur 13. Schiffs-Stamm-Abteilung nach Saßnitz
  • 4.4.1940 Fernschreibgast und Wachgänger
  • 1.8.1940 Fernschreib-Gefreiter
  • 1.8.1941 Fernschreib-Obergefreiter
  • 13.10.1941 Wachleiter
  • 1.12.1941 Fernschreib-Maat
  • 23.8.1942 Lehrgruppenführer
  • 20.8.1943 Wachleiter, u. a. bei der 9. Torpedoboot-Flottille
  • 1.12.1943 Fernschreib-Obermaat
  • 2.12.1943 Einmann-Torpedofahrer bei der Kleinkampf-Flottille 361
  • 1.5.1944 Oberfernschreibmeister
  • 2./3. August 1944 Einer der größten kombinierten Angriffe von 58 Mardern der K-Flottille 362 sowie 48 Linsen, davon 12 Leitboote der K-Flottille 211 erfolgte in der Nacht vom 2. zum 3. August 1944. Es war der größte, aber auch letzte Großangriff von K-Verbänden an der Invasionsfront. Dabei fielen 41 „Marder“-Führer, was einem Verlust von 70 Prozent entsprach. Mindestens 14 „Linsen“, davon 6 Gefechtsboote gingen ebenfalls verloren. Andererseits erlitt der Feind in dieser Nacht seine größten Verluste durch Kleinkampfmittelangriffe. Der Zerstörer der Royal Navy HMS „Quorn“, der Minensuchtrawler HMS „Gairsay“ und das Landungsboot „LCG 764“ wurden versenkt. Schwere Beschädigungen erlitten die Schiffe „Fort Lalla Rouge“, „Samlong“ und MMS „Durban“.
  • 15.9.1944 Namentliche Nennung in einer Pressemitteilung
  • 1.3.1945 aktiver Seeoffiziersanwärter mit Einstellungsjahrgang VII/44
  • 1.5.1945 Fähnrichs-Hauptlehrgang Flensburg-Mürwik

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Oberfernschreibmeister Herbert Berrer, Deutsches Marinearchiv
  2. Manfred Dörr, Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939-1945. Teil VI: Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine. Teil 1, A-K. Band I, Buchstabe A-K, S. 34–35
  3. Siegfried Beyer, Gerhard Koop, Die Deutsche Kriegsmarine 1935–1945, Band 3, Seite 147, ISBN 9783893506996