Bonath, Hans
Hans Bonath ( 25. März 1919 in Lippstadt; 25. Dezember 2004 in Hamburg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe mit über 500 Feindflügen, Kampfflieger, Wetterflieger[1] und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie nach Krieg und Kriegsgefangenschaft promovierter Zahnarzt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hans Bonath wurde 1919 in Lippstadt als Sohn eines Betriebsleiters geboren. Im Jahre 1924 kam er mit seiner Familie nach Werdohl, wohin sein Vater versetzt wurde und Hans ab 1933 in der Flieger-HJ aktiv war. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Altena und der Reifeprüfung 1937 absolvierte er seinen Arbeitsdienst.
Seinem Wunsch entsprechend, Offizier der Luftwaffe zu werden, meldete er sich zu eben dieser und besuchte vom 1. Oktober 1937 bis zum 27. August 1939 (am 1. November 1938 zum Fähnrich befördert) die Luftkriegsschule II in Berlin-Gatow und danach die Flugzeugführerschule C in Wesendorf und Prag. Es folgte der Besuch der Großen Kampffliegerschule in Tutow vom 16. Dezember 1939 bis zum 14. März 1940 und der Blindflugschule in Wien vom 15. März bis zum 15. April 1940.
Ab dem 16. April 1940 gehörte Bonath zur Wettererkundungsstaffel/Oberbefehlshaber der Luftwaffe (O.d.Lw.) in Bad Zwischenahn, die im Juli 1940 in Wettererkundungsstaffel 1/O.d.Lw. umbenannt wurde. Vom 1. Juni 1943 bis Dezember 1944 gehörte er dann der Wettererkundungsstaffel 26 und 27 an. Dort wurde er am 26. März 1944 als Oberleutnant und Kapitän der Wekusta-Staffel 27 für seine erfolgreichen Einsätze über der Ägäis und dem Balkan mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Ab Dezember 1944 gehörte er, als Berufssoldat, zum Umschulkommando auf die Arado Ar 234 in Burg und wurde im März/April 1945 als Staffelkapitän der 1. (Fern)/22, der 1. Fern-Staffel der Aufklärungsgruppe 22, zugeteilt. Mit ihr geriet er nach dem Endkampf dann am 8. Mai 1945 bei Heide in Holstein in britische Kriegsgefangenschaft.
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg studierte er Zahnmedizin und führte eine Zahnarztpraxis in Hamburg.
Tod
Major a. D. Ritterkreuzträger Dr. med. dent. Hans Bonath verstarb zu Weihnachten 2004 in seiner hamburgischen Wahlheimat.
Nachruf der Kassenzahnärztliche Zahnärztekammer Hamburg
„Der langjährige 1. Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg verstarb in der Nacht von Heiligabend auf den 1. Weihnachtstag 2004 überraschend im Alter von 85 Jahren. Noch einen Monat zuvor ließ er es sich nicht nehmen, auf der 50-Jahr-Feier der KZV Hamburg gemeinsam mit seiner Ehefrau den festlichen Rahmen zu genießen und mit alten Freunden und Bekannten Erinnerungen auszutauschen. Kollege Bonath hat sich viele Jahre unermüdlich für die Interessen der Kollegenschaft, insbesondere der hamburgischen, nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Bundesebene eingesetzt. Sein standespolitisches Wirken wurde dadurch geprägt, dass er in der Sache beharrlich und standhaft agierte, immer aber das Machbare im Blick behielt und stets zu notwendigen Kompromissen fähig war. Seine berufliche Laufbahn in Hamburgs KZV begann er erst mit 40 Jahren am 24.7.1959 mit der Eröffnung einer Kassenpraxis im Ortsteil Hamburg-Nord. Mit 74 Jahren und der durch die Gesundheitspolitik verordneten ‚Zwangspensionierung‘ gab er seine Praxis zum 31.12.1993 auf. Bereits 1957 begann die standespolitische Laufbahn unseres Kollegen Bonath. Damals noch ohne Zulassung, aber bereits längere Zeit außerordentliches Mitglied der KZV, wurde Dr. Bonath als außerordentliches Mitglied in den Vorstand der KZV Hamburg gewählt. 1973 wurde Kollege Bonath dann als ordentliches Mitglied in den Vorstand gewählt und auch gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes. 1977 übernahm er das Ruder der KZV Hamburg und gab es erst 1985 wieder ab. Sechs weitere Jahre stand er dem Vorstand noch als stellvertretender Vorsitzender zur Verfügung, bevor er sich 1991 wieder voll und ganz seinem (privaten) Berufsleben widmete. Doch diese Darstellung seiner berufspolitischen Laufbahn wäre unvollständig, es sei denn, man würde die zahlreichen weiteren Ehrenämter vernachlässigen. Kollege Bonath hat die KZV ‚von der Pike‘ auf erlernt: Er war Gutachter, Mitglied in verschiedenen Ausschüssen auf Landesebene, und auch das bundespolitische Wirken prägte seine Laufbahn. Mit dem Menschen Dr. Hans Bonath verlieren wir einen der letzten Kollegen, die nachhaltig von den Kriegseinflüssen geprägt waren und aus dieser Erfahrung heraus sich für andere einsetzten und die Einigung des Berufsstandes forderten und förderten. Dr. Hans Bonath verdient unsere Hochachtung. Mit ihm verlieren wir einen aufrichtigen Kämpfer für die Freiberuflichkeit. Unser Mitgefühl gehört seiner Ehefrau Renate, mit der er fast 60 Jahre verheiratet war. Wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.“
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse mit Schwertern am 20. April 1941
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 9. September 1941
- 1. Klasse am 2. April 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 16. Juli 1942
- Ehrenpokal der Luftwaffe am 23. November 1942[2][3]
- Frontflugspange für Aufklärer in Bronze, Silber und Gold mit Anhänger
- in Bronze am 21. Februar 1941
- in Silber am 31. Januar 1942
- in Gold am 20. Mai 1942
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger) am 20. März 1943
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange mit Einsatzzahl „500“ am 4. November 1944
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen an 1. Juni 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 23. Februar 1943 als Oberleutnant in der Wettererkundungsstaffel 1 beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 26. März 1944 als Oberleutnant und Staffelkapitän der Wettererkundungsstaffel 27
Verweise
- Heinz Blüthmann: Falsche Zähne, falsche Preise – Wie Zahnärzte und Labors sich auf Kosten der Kassen bereichern, Die Zeit, 13. Februar 1976