Die Insel

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FILM

Die Insel.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Die Insel
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1934
Laufzeit: 100 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Hans Steinhoff
Drehbuch: Harald Bratt,
Emil Burri
Produktionsleitung: Karl Ritter
Musik: Werner Bochmann
Ton: Fritz Seidel
Kamera: Konstantin Tschet
Bauten: Benno von Arent,
Artur Günther
Aufnahmeleitung: Fritz Koch
Herstellungsleitung: Karl Ritter
Schnitt: Willy Zeyn jun.
Besetzung
Darsteller Rolle
Brigitte Helm Karin
Willy Fritsch Handelsattaché Raak
Otto Tressler Botschafter
Hubert von Meyerinck 1. Botschaftsrat Graf Sueelen
Georg Heinrich Schnell 2. Botschaftsrat Hotten
Heinz von Cleve Militärattaché Kapitän Rist
Günther Lüders Presseattaché Barrick
Erich Walter Botschaftsbeamter Kraver
Walter Franck Minister
Herbert Gernot Sekretär des Ministers
Franz Weber Leiter der Handelsdelegation
Ernst Rotmund Kommissar Ascunto
Karl Hannemann Kriminalbeamter
Andrews Engelmann Namenloser
Kurt Seifert Korpulenter Mann
Hans Leibelt Bankdirektor
Harry Hardt Autohändler

Die Insel ist ein deutscher Spionagefilm von 1934. Die Dreharbeiten fanden beiden Dalmatien statt. Die Uraufführung war am 30. August 1934 in Berlin (Ufa-Palast am Zoo).

Wissenswertes

Hans Steinhoff, der Regisseur des UFA-Films „Die Insel“, und Karl Ritter, in dessen Herstellungsgruppe der Film gedreht wurde, traktieren 1934 in Neubabelsberg die hohe Schule der Diplomatie, denn in diplomatischen Kreisen spielt die Handlung des Films, dessen Titel symbolisch zu nehmen ist. Es handelt sich — geographisch genommen — nicht um ein Eiland im Meere. Die Insel ist der Begriff fur eine Gesandtschaft in einem überseeischen Staat. Wie eine Insel liegt diese Gesandtschaft inmitten von fremden Anschauungen, Gebräuchen, andersgeartetem Rasseempfinden. Wirklich wie auf einer Insel lebt diese Gesandtschaft in dem fremden Land. Äußerstes Zusammenhalten aller Mitglieder der Gesandtschaft ist oberste Pflicht, das persönliche Erleben und Empfinden muß untergeordnet sein dem Gedanken an das Wohl der eigenen Nation, des Staates, den man vertritt. Was sich auch im Personalgefüge der Gesandtschaft an Konflikten ergibt, gilt es, sich zusammenzureißen es gilt eisern der Grundsatz: „Nichts für sich selbst, alles zum Wohle des eigenen Landes.“ Das dramatische Geschehen des Films ergibt sich aus dem Zusammenprall persönlichen Wollens, das noch in eigensüchtigen Ideen befangen ist, und eben der großen, innere Opfer fordernden Gesamtidee des Wohles der Heimat.

Eine Rolle für Willy Fritsch, die ihm Gelegenheit gab, eine ernste Rolle, die von dramatischer Gespanntheit erfüllt war, zu spielen. Die Überwindung der Eigensucht, das Aufgehen in der höchsten Idee, der des Wohles des Vaterlandes, war ihm hier in einem Drama, das in seinem ganzen Aufbau an fesselnden und packenden Szenen reich war, als Aufgabe gestellt.

Die Bauten der Gesandtschaft, die von Benno von Arent mit feinstem künstlerischem Empfinden erstellt worden sind, bedeuten nicht Filmattrappe, die etwa aus Freude am Filmprunk entstanden wäre.[1] Hans-Otto Borgmann dirigierte das Orchester.

Handlung

Die Botschaft liegt wie eine Insel in einem vornehmen Wohnviertel der fremden Stadt. Heute hält ein Auto nach dem anderen vor dem festlich erleuchteten Palais. Als Ehrengast wird der Minister erwartet, der die Bestätigung bringen soll, daß das Ministerium den neuen Handelsvertrag, den der Handelsattaché Raak ausgearbeitet hat, angenommen hat. Unter den Gästen befindet sich ein Erpresser, der sich mit Militärattaché Rist in der Silvia-Bar verabredet. Er will geheime Kriegspläne, die er Rist gestohlen hatte, an ihn wieder verkaufen. Um den Abschluß des Handelsvertrags nicht zu gefährden, trifft er den Erpresser und erfährt von ihm, daß es sich nur um Pläne handelt, die er einmal zu Übungszwecken verfaßt hatte. In einem unbeobachteten Augenblick konnte der Erpresser sie damals stehlen. Rist weiß, daß die Pläne wertlos sind, in den Händen der Presse würden sie jedoch die guten Beziehungen der beiden betreffenden Länder gefährden. Da Rist kein Geld besitzt, läßt er sich auf den Vorschlag ein, den Betrag von 6000 Dollar als im Spiel verloren zu bekunden. Spielschulden müssen innerhalb von vierundzwanzig Stunden eingelöst werden. Als Rist gerade den Schuldschein ausgestellt hat, erscheint die Polizei. Dem Erpresser gelingt es noch, bevor er verhaftet wird, Silvia, der Barinhaberin, die Dokumente und den Schuldschein zuzustecken. Als der Polizeikommissar Silvias Zimmer durchsucht, findet er die Dokumente, die sich wirklich als wertlos herausstellen und vernichtet werden. Am nächsten Tag erscheint Silvia mit dem Schuldschein bei Rist in der Botschaft und verlangt sofortige Zahlung. Auf seine Bitte, ihm noch etwas Aufschub zu geben, geht sie nicht ein. Sie droht mit einem Riesenskandal und bedrängt ihn, ihr einen Scheck auszuschreiben, denn das Scheckheft von Raak, für den sie ihn hält und in dessen Büro sie sich zufällig getroffen haben, liegt auf dem Schreibtisch. Weil er keinen anderen Ausweg mehr sieht, entschließt sich Rist schließlich zur Ausfüllung eines Schecks, den er mit Raaks Unterschrift fälscht. Da durch diesen Scheck das Konto Raaks nicht mehr gedeckt ist, bemerkt Raak die Fälschung. Als der Botschafter davon erfährt, verlangt er von Raak, daß er den Scheck anerkenne, damit nach außen hin kein Verdacht auf einen seiner Mitarbeiter fallen kann. Raak bittet daraufhin um seine Entlassung aus dem Staatsdienst. Der Botschafter, der inzwischen erkannt hat, daß sich ein Verbrecher unter seinen Mitarbeitern befindet, ruft diese zu sich. Er fordert von seinen Beamten, daß sich der Schuldige selbst richten soll. Rist weiß, was er zu tun hat. Während Raak und Karin, die Nichte des Botschafters, an Bord eines Schiffes gehen, um in die Heimat zu fahren, fährt er mit seinem Auto an die Steilküste und rast in einer Kurve ins Meer. So fällt kein Schatten auf die Ehre der Botschaft.

Filmplakat

Fußnoten