Junge
Ein Junge oder Bub (auch: Knabe, Bursche oder Bube) ist ein junger Mensch männlichen Geschlechts. Ein Junge wird über die Entwicklung von Kind und Jugendlichen zum Mann. Im Mittelalter wurde ein nicht volljähriger Junge (junger Mann) bei Heirat zum Mann und ein solches Mädchen zur Frau.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Früher (bis Mitte/Ende des 18. Jahrhundert) war Junge auch ein junger Mensch in dienender oder in einem Handwerk lernender Stellung, beim Militär bekannt wurde der „Offizierbursche“, beim Adel oder im Rittertum als „Bube“, später „Page“[1] bzw. Leibpage (Kadetten im Ehrendienst beim deutschen Kaiser).
Schlachtheer
Noch im 17. Jahrhundert (ggf. 18. Jahrhundert) dienten „Troszbuben“ beim Heer und begleiteten den Troß. Die zumeist geknechteten Jungen aus niedriger sozialer Schicht (es gab aber auch adelige Troszbuben) führten die Esel, kochten, putzten und so weiter. In besonderer Stellung dürften die die „Troszfahne“ in die Schlacht tragen, die Standarte der Infanterie- oder Kavallerie-Brigade, wobei der Junge in exponierter Stellung zumeist beim ersten Beschuß durch den Feind fiel. Götz von Berlichingen soll als „Troszbube“ gedient haben, während im kaiserlichen Reuter-recht von Speir (Speyer), die „Kriegs-Ordnung“ (im Teutschen Knechten Articul) anordnete, daß „huren und jungen nicht in zugordnung leiden“ und somit nicht auf dem Schlachtfeld zu verwenden waren.
Bei den Landsknechten, wurde der Führer eines Trosses, zu dem auch der „huren- und bubentrosz“, aber auch die Ehefrauen und Kinder der Soldaten gehörten, „Hurenweibel“ genannt (Weibel / Weybel = Feldwebel).[2] Ein solcher Troß konnte größer als das eigene Schlachtheer sein.
Diener
Die Bezeichnung „Junge“ für einen Diener, zuweilen ohne Rücksicht auf das tatsächliche Alter und somit herabwürdigend war im englischen Sprachraum mit „Boy“ (insbesondere als Bezeichnung für Sklaven) bis in das 20. Jahrhundert üblich. Die Berufsbegriffe „Hotelboy“ oder „Liftboy“ sind durchaus im 21. Jahrhundert noch bekannt.
Zeitgeschichtliche Varianten (Auswahl)
- Jüngling
- Jüngelchen (verächtlich)
- Pimpf
Grammatik
Insbesondere im nord- und mitteldeutschen Raum sind statt die Jungen die umgangssprachlichen Pluralformen Jungs und Jungens gebräuchlich.