Ich bin ein deutscher Knabe

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Deutscher Junge bittet 1955 Spätheimkehrer um Auskunft über seinen Onkel Joachim Heime, der seit Februar 1945 beim Kampf um Posen als vermißt gilt.

Ich bin ein deutscher Knabe oder Vaterlands-Lied (auch: Vaterländische Hymne) ist ein patriotisches Gedicht und Volkslied von Matthias Claudius (1740–1815),[1] ein „Seitenstück“ des originalen Vaterlandsliedes von Friedrich Gottlieb Klopstock aus dem Jahr 1770 zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Es soll zwei erheblich verschiedene Versionen des Liedes vom Hainbundlyriker Matthias Claudius geben, von 1772/1782 und 1813.

Text

Noten
Ein deutscher Junge in Schuluniform (Matrosenanzug), Neustettin in Pommern, Deutsches Kaiserreich
Deutscher Junge trauert um seinen gefallenen Vater im Ersten Weltkrieg

Ich bin ein deutscher Knabe

Deutscher Knabe beim Sport, 1933
Ich bin ein deutscher Knabe
Und hab' die Heimat lieb,
Wo Gott in allen Gauen
Den Gnadenbrief uns schrieb;
Der Täler und der Auen Pracht,
Die zieht mich an mit Zaubermacht.
Ich bin ein deutscher Knabe
Und hab' die Heimat lieb.


Hal li, hal li, hal li, hal li o, hal li o!


Ich bin ein deutscher Knabe
Und liebe Lust und Scherz;
Ins heit're Land der Deutschen
Paßt nicht ein finst'res Herz,
Paßt nicht zum deutschen Jubelsang
Und nicht zum Herdenglockenklang.
Ich bin ein deutscher Knabe
Und liebe Lust und Scherz;


Hal li, hal li, hal li, hal li o, hal li o!


Ich bin ein deutscher Knabe,
Bin allen Menschen gut,
Es liegt die Herzensgüte
Ja schon im deutschen Blut.
Wie wäre sonst von nah und fern
Im deutschen Lande man sonst gern?
Ich bin ein deutscher Knabe,
Bin allen Menschen gut.


Hal li, hal li, hal li, hal li o, hal li o!

Weitere Version (ggf. Urversion)

„The German Boy“ von Joe Adams

„Ich bin ein deutscher Jüngling“ ist ein weiteres „Seitenstück“ auf Klopstocks Lied, strittig ist nur, ob es von Matthias Claudius (wahrscheinlich) oder von Joseph Martin Kraus (1756–1792) stammt:

Ich bin ein deutscher Jüngling

Ich bin ein deutscher Jüngling
Mein Haar ist kraus,
breit meine Brust;
Mein Vater war
Ein edler Mann, ich bin es auch.


Wenn mein Aug Unrecht siehet,
Sträubt sich mein krauses
Haar empor,
Und meine Hand
Schwellt auf und zuckt und greift
ans Schwert.


Ich bin ein deutscher Jüngling!
Beim süßen Namen „Vaterland
Schlägt mir das Herz,
Und mein Gesicht wird feuerrot. -


Ich weiß ein deutsches Mädchen;
Ihr Aug ist blau, und sanft ihr Blick,
Und gut ihr Herz,
Und blau, o Hertha, blau ihr Aug!


Wer nicht stammt vom Thuiskon,
Der blicke nach dem Mädchen nicht!
Er blicke nicht,
Wenn er nicht vom Thuiskon
stammt!


Ich bin ein deutscher Jüngling,
Und schaue kalt und kühn umher,
Ob einer sei,
Der nach dem Mädchen blicken will.

Variationen

Der Schweizerknabe

Beide Vaterlandslieder von Klopstock und Claudius erfreuten sich großer Beliebtheit, so daß Franz Josef [Joseph] Greith (1799–1869; Melodie) bzw. Wilhelm Baumgartner (1820–1867; Text)[2] die Abwandlung „Der Schweizerknabe“.[3]

Ich bin ein Schelder Knabe

1931 schrieb Altbürgermeister von Niedersheld (Hessen) Karl Heinrich Hofmann (1874–1958) eine weitere Abwandlung „Ich bin ein Schelder Knabe“.[4]

Ich bin ein Togoknabe

Als Bundespräsident Heinrich Lübke 1966 Togo besuchte, sangen kleine Negerjungen zur Begrüßung auf deutsch:

„Ich bin ein Togoknabe
und hab' die Heimat lieb,
wie Gott in seiner Güte
mir in das Herz es schrieb.
Der Sonne und des Meeres Pracht,
die zieht mich an mit Zaubermacht.
Ich bin ein Togoknabe
und hab' die Heimat lieb;
Hal li, hal li, hal li, hal li o, hal li o!“

Fußnoten

  1. Der deutsche Dichter Claudius ist auch bekannt für das „Deutsche Weihelied“
  2. Vgl.: Schweizerischer Liederkranz – Eine Auswahl der beliebtesten Lieder und Kuhreihen vaterländischer und deutscher Dichter, Brodtmann, 1843, S. 395
  3. „Ich bin ein Schweizerknabe, und hab‘ die Heimat lieb, wo Gott in hohe Firnen, den Freiheitsbrief uns schrieb. Der Berge wunderbare Pracht, die zieht mich an mit Zaubermacht. Ich bin ein Schweizerknabe, und habe die Heimat lieb.“
  4. „Ich bin ein Schelder Knabe und habe mein Dörfchen lieb. Wo Gott in Flur und Auen uns seinen Segen gibt. Das Dörfchen an dem Scheldestrand, ist ja mein eng'res Heimatland. Ich bin ein Schelder Knabe und hab' mein Dörfchen lieb.“