Carolsfeld, Julius Schnorr von

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Julius Schnorr von Carolsfeld (Dreihundert Bildnisse).jpg

Julius Schnorr von Carolsfeld (auch Karolsfeld; Lebensrune.png 26. März 1794 in Leipzig; Todesrune.png 25. Mai 1872 in Dresden) war ein deutscher Maler und Illustrator der deutschen Romantik, der von Ludwig I. beauftragt wurde, Szenen aus dem Nibelungenlied für die Ausgestaltung des Königsbaus in München zu schaffen.

Werdegang

Julius Schnorr von Carolsfeld.jpg

Julius Schnorr von Carolsfeld verbrachte viele Jahre in Wien und Rom. Dort schloß er sich 1817 den Nazarenern an, einer Kunstrichtung, die sich zum Ziel gesetzt hatte, Menschen durch die Kunst in eine idealistische Welt zu versetzen und zur Offenbarung eines höheren geistigen Lebens beizutragen. In München war er Hofmaler und schuf dort unter anderem die Nibelungenfresken. Ludwig I. hatte Julius Schnorr von Carolsfeld mit der Ausmalung der sogenannten Kaisersäle im Festsaalbau der Münchner Residenz mit Bildern zur Geschichte von Karl dem Großen, Friedrich Barbarossa und Rudolf von Habsburg beauftragt. Alle Entwürfe zu den Hauptfresken sowie im Orginalmaßstab gezeichnete Kartons – etwa 4,5 x 6 Meter – stammen von Schnorr selbst; die Ausführung der Arbeiten (1835-1842) lag weitgehend in den Händen seiner Mitarbeiter. Die Nibelungenfresken bezeichnete Schnorr in einem Brief an Johann David Passavant vom 1. Februar 1830 als das Hauptwerk seines Lebens:

„So ich gesund bleibe, steht das Werk in 12 Jahren da, als das Hauptwerk meines Lebens. Die künstlerische Bedeutung meines Daseins ist dann entschieden. Gott gebe, dass die Frucht gut sei.“

Die Wandbilder wurden im Zweiten Weltkrieg durch anglo-amerikanische Terrorbomber restlos vernichtet. In der dann unter anderem auch davon „befreiten“ Rest-BRD mußten diese dann mühevoll wieder restauriert werden.

Der biblische Bilderzyklus „Die Bibel in Bildern“ entstand zwischen 1852 und 1860 und gilt als graphisches Hauptwerk des Malers. Mit den 240 Holzschnitten, die im Jahr 1860 erstmals vollständig und mit kurzen Textpassagen aus der Lutherbibel erschie­nen, wollte Schnorr von Carolsfeld zur religiösen Volkserziehung beitragen. Die Bilder sollten nicht als Begleiter des biblischen Textes, sondern selbst der Vermittlung von Glaubensinhalten dienen. In Dresden wurde er schließlich Direktor der Gemäldegalerie und der Kunstakademie.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

In die Fußstapfen seines Vaters, des Malers und Zeichners Veit Hans Schnorr (1764-1841), tretend, empfing der nachmals so berühmt gewordene Jüngling seit 1811 zu Wien und 1817-27 zu Rom die mächtigsten Anregungen, die sein höchst fruchtbarer Genius selbstständig verarbeitete. In vielen seiner Werke Romantiker, verliert er sich doch nicht in Ueberschwänglichkeiten und bleibt Protestant; reich an Schwung und Formenschönheit, weiß er überall Maß und eine gewisse Mitte zwischen entgegengesetzten Richtungen zu halten. Von 1827 an Professor in München, seit 1848 Galeriedirektor in Dresden, hat er in den königlichen Bauten ersterer Stadt durch die Gemälde aus den Nibelungen (die Kartons zu dem Cyklus sind z. Th. in der Berliner National-Galerie) und der deutschen Kaiserzeit großartige Denkmale seiner idealen Kompositionsgabe und individuellen Lebensdarstellung geschaffen, während er in der Dresdener Zeit, auf einem Auge erblindet, seine „Bibel in Bildern“ zu Stande brachte und damit seinen Namen in weite Kreise des Volkes trug. Von seinen Söhnen hat sich Ludwig (1836-65) als Wagner-Sänger bekannt gemacht.

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Im Schatz, den Hagen in der Flut versenkt, sind eine Krone und ein Szepter klar erkennbar; diese Reichsinsignien sind ein Symbol der Sehnsucht des Wiedererlangens der Reichsherrlichkeit.