Casablanca (Film)
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Casablanca |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1942 |
Laufzeit: | 102 Minuten |
Sprache: | Englisch |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Michael Curtiz✡ |
Drehbuch: | Julius J. Epstein✡, Philip G. Epstein✡ |
Musik: | Max Steiner |
Kamera: | Arthur Edeson |
Schnitt: | Owen Marks |
Besetzung | |
Darsteller (Synchronstimme) |
Rolle |
Humphrey Bogart (Paul Klinger) |
Richard „Rick“ Blaine |
Ingrid Bergman (Marianne Kehlau) |
Ilsa Lund |
Paul Henreid (Ernst von Klipstein) |
Victor László |
Claude Rains (Ernst Fritz Fürbringer) |
Capt. Renault |
Conrad Veidt | Major Strasser |
Sydney Greenstreet (Wolf Martini) |
Signor Ferrari |
Peter Lorre✡ (Walter Bluhm) |
Ugarte |
Hans Heinrich von Twardowski | deutsche Offizier |
Casablanca ist ein US-amerikanischer Propagandafilm gegen das nationalsozialistische Deutschland. Im Januar 1943 fand in Casablanca die Casablanca-Konferenz zur Endlösung der Vernichtung Deutschlands und des deutschen Volkes statt.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Bedeutung
Eine Reihe von Filmzitaten (manchmal leicht verfälscht zitiert) haben große Bekanntheit erlangt, und die Hauptdarsteller Humphrey Bogart und Ingrid Bergman verbindet man heute vor allem mit ihrer Rolle in „Casablanca“, obwohl sie davor und danach in vielen anderen Filmproduktionen mitspielten.
Einstufung
Das American Film Institute wählte den Film 2007 zum drittbesten US-Film aller Zeiten.
Antideutsche Propaganda
Daß der Spielfilm „Casablanca“ eigentlich ein Propagandafilm ist, kann man zum Beispiel deutlich an Szenen wie dem Gesangskrieg erkennen. In der Szene stimmt Major Strasser am Klavier in Ricks Bar „Die Wacht am Rhein“ an. Die Deutschen werden jedoch von allen anderen Gästen in der Bar übertönt, die nach Initiative von László aufstehen und die von Corinna Mura angestimmte und vom Orchester auf Ricks Wink hin unterstützte republikanische „Marseillaise“ singen. Die deutschen Herren treten ab.
Ursprünglich wollte Warner Bros. das Horst-Wessel-Lied singen lassen. Doch die Urheberrechte lagen bei einer deutschen Gesellschaft, und die Produzenten befürchteten darin eine mögliche Handhabe im internationalen Verleih.
Inhalt
Fiktive Handlung
Während des Zweiten Weltkrieges betreibt der zynische Amerikaner Rick Blaine eine Bar in Casablanca, in der eines Tages der vor den Nationalsozialisten geflohene Widerstandskämpfer Victor Laszlo mit seiner Frau Ilsa auftaucht. Vom nationalsozialistischen Major Strasser verfolgt, hoffen sie, daß ihnen Rick zur Flucht in die USA verhelfen kann. Rick, der immer noch darunter leidet, daß ihn seine frühere Geliebte Ilsa in Paris sitzen ließ, zögert zunächst, ihnen die begehrten Ausreisevisa zu übergeben…
Geschnittene Fassung für die BRD
Als „Casablanca“ am 29. August 1952 in die BRD-Kinos kam, enthielt der Film kaum noch Hinweise auf den Zweiten Weltkrieg. Alle Szenen mit Major Strasser und anderen Nationalsozialisten waren herausgeschnitten worden. Der Film war in dieser um 25 Minuten gekürzten Version eher eine harmlose Romanze als ein Propagandafilm gegen Deutschland und die Vichy-Regierung. Erst im Oktober 1975 strahlte die ARD die neu synchronisierte Fassung aus, die bis heute bekannt ist.
Auszeichnungen
Casablanca war 1944 für acht Oscars nominiert, darunter in den Kategorien Bester Hauptdarsteller (Humphrey Bogart), Bester Nebendarsteller (Claude Rains), Beste Schwarzweiß-Kamera (Arthur Edeson), Bester Schnitt (Owen Marks) und Beste Filmmusik (Max Steiner). Er wurde als Bester Film (Hal B. Wallis), für die Beste Regie (Michael Curtiz) und das Beste adaptierte Drehbuch (Julius und Philip Epstein, Howard Koch) ausgezeichnet.
Als Hal B. Wallis den Oscar für den Besten Film entgegennehmen wollte, kam ihm der Warner-Bros.-Gründer Jack L. Warner zuvor und ging an seiner Stelle auf die Bühne. Der Vorfall machte Schlagzeilen. Wallis war eingeschnappt und verließ Warner Bros. kurze Zeit später.
1998 wählte das American Film Institute „Casablanca“ auf den zweiten, 2007 auf den dritten Platz der besten US-amerikanischen Filme aller Zeiten. Der Film ist auch auf anderen Bestenlisten des AFI vertreten: „Casablanca“ belegt den 37. Platz der besten Thriller, den ersten Platz der besten Liebesfilme, den vierten Platz der größten Filmhelden (Rick Blaine), den zweiten Platz der besten Filmlieder (As Time Goes By) und den 32. Platz der „inspirierendsten Filme“.
Auf der Liste der besten Filmzitate ist Casablanca sechsmal vertreten („Ich seh dir in die Augen, Kleines.“, Platz 5, „Louis, ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“, Platz 20, „Spiel es, Sam. Spiel ‚As Time Goes By‘.“, Platz 28, „Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen.“, Platz 32, „Uns bleibt immer Paris.“, Platz 43, „Von allen Kaschemmen der ganzen Welt kommt sie ausgerechnet in meine.“, Platz 68)
1989 wurde Casablanca von der Library of Congress in das National Film Registry aufgenommen.
Die jüdisch dominierte Writers Guild of America (WGA) setzte das Skript von Julius Epstein, Philip Epstein und Howard Koch auf den ersten Platz der Liste der 101 besten Drehbücher.[1][2]
Verweise
- Casablanca – A Classic or another Romance for Jews?, Renegade Tribune, 31. August 2017