Dannecker, Johann Heinrich von

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Johann Heinrich von Dannecker

Johann Heinrich von Dannecker (Lebensrune.png 15. Oktober 1758 in Waldenbuch[1]; Todesrune.png 8. Dezember 1841 in Stuttgart) war ein deutscher Bildhauer, Zeichner und Keramiker. Er zählt zu den bedeutendsten Künstlern seines Fachs in der Zeit des Klassizismus. Seine herausragendsten Werke sind die monumentale Büste des Dichters Friedrich Schiller (1805) und die „Ariadne auf dem Panther“ (1804). Neben seinem bildhauerischen Schaffen wirkte Dannecker, dessen Persönlichkeit ausgeprägte Harmonie und Heiterkeit ausstrahlte, als Inspektor der Galerie (1823) und Direktor der Kunstschule (1828) sowie als Berater des Königs von Württemberg Wilhelm I. bei der Entstehung des Museums der bildenden Künste. Sein Haus am Schloßplatz bildete den Mittelpunkt des geistigen Lebens in Stuttgart.

Leben

Dannecker wurde als Sohn eines herzoglichen Stallknechts oder Kutschers geboren. Ab 1771 sprach der 13jährige Johann Heinrich 1771 persönlich beim Herzog vor und bat um die Aufnahme in die Pflanzschule auf der Solitude. Sein Talent wurde erkannt und seinem Gesuch stattgegeben, und zwei Jahre später wurde er in die Bildhauerabteilung aufgenommen, wo er eine Bildhauerausbildung bei Adam Bauer und Zeichenunterricht bei den Malern Adolph Friedrich Harper und Nicolas Guibal erhielt. Seit 1780 war Dannecker Hofbildhauer und für die Ausschmückung der herzoglichen Schlösser mit Genien, Kindernskulpturen und Karyatiden tätig. Während dieser Zeit schloß er enge Freundschaft mit Schiller, dem Komponisten Johann Rudolf Zumsteeg und dem Bildhauer Philipp Jakob Scheffauer. 1783 besuchte er mit Scheffauer Paris, wo er im Atelier des französischen Bildhauers Augustin Pajou arbeitete und unter anderem einen sitzenden Mars schuf. Ebenfalls mit Scheffauer ging er dann 1785 nach Rom, wo das Studium der Antike und namentlich der Umgang mit Antonio Canova auf ihn einwirkten. Auch Herder und Goethe lernte er hier kennen. In Rom entstanden seine ersten Marmorwerke, die Statuen des Bacchus und der Ceres.

1790 kehrte Dannecker in seine deutsche Heimat zurück. Die äußere Stellung, in die ihn der Herzog versetzte, beschränkte zunächst seine reformatorische Tätigkeit, da Dannecker als Professor der bildenden Künste an der Karlsakademie sich den Anordnungen des Herzogs fügen mußte und außerdem viel Zeit mit der Anfertigung von Skizzen und Entwürfen für denselben verbrachte. Doch gestalteten sich seine Verhältnisse immer günstiger, je höher durch die einzelnen Marmorwerke sein Künstlerruhm stieg. Die zu ihrer Zeit bedeutendsten Persönlichkeiten wurden von ihm portraitiert. Zu seinen Schülern gehörten neben vielen anderen auch Friedrich Distelbarth und Johann Nepomuk Zwerger. Die letzten Jahre seines Lebens wurden getrübt durch Geistesschwäche, die sich bis zur ausgeprägten Demenz steigerte.

Bildergalerie

Weitere Werke Danneckers (Auswahl)

  • Amor und Psyche (1789)
  • Mädchen mit dem toten Vogel (1790)
  • Die drei Grazien mit Amor (1795)
  • Achilles und Paris (1803)
  • Büste Johann Caspar Lavaters (1802–1805)
  • Büste der Prinzessin Charlotte von Sachsen-Hildburghausen (1806)
  • Delphin mit dem toten Knaben (1809)
  • Grabstein für Eberhard Gmelin (1809)
  • Amor (1810–1815)
  • Ruhende Sappho (1812)
  • Wasser- und Wiesennymphe (1808), auch als Nymphengruppe bekannt

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Nach Angaben in der Filder-Zeitung vom 30. Oktober 2008 dagegen wurde Dannecker neuesten Untersuchungen zufolge am 16. Oktober in Stuttgart geboren.