Der Mann, der den Mord beging
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Der Mann, der den Mord beging |
Produktionsland: | Weimarer Republik |
Erscheinungsjahr: | 1931 |
Laufzeit: | 93 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Film AG |
Erstverleih: | Terra-United Artists |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Kurt Bernhardt |
Regieassistenz: | Laslo Benedek |
Drehbuch: | Heinz Goldberg, Henry Kosterlitz, Harry Kahn |
Vorlage: | Claude Farrère (Bühnenstück „homme qui assassina“), Pierre Frondaie (Bühnenstück „L’ Homme qui assassina“) |
Produzenten: | Curt Melnitz, Ralph Scotoni, Ralph Scotoni |
Produktionsleitung: | Eugen Tuscherer |
Musik: | Hans J. Salter |
Ton: | Gerhard Goldbaum |
Kamera: | Curt Courant |
Bauten: | Hermann Warm, Arno Richter |
Kostüm: | Alexander Arnstam |
Maske: | Franz Siebert, Ilse Siebert |
Aufnahmeleitung: | Kurt Heinz, Otto Lehmann |
Schnitt: | Laslo Benedek |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Conrad Veidt | Oberst Marquis de Sévigné |
Heinrich George | Lord Edward Falkland |
Trude von Molo | Lady Mary Falkland |
Friedl Haerlin | Edith |
Frida Richard | Lady Foult |
Friedrich Kayßler | Polizeiminister Mehmed Pascha |
Grigori Chmara | Fürst Stanislaus Cernuwicz |
Erich Ponto | Französischer Gesandter Boucher |
Hans Joachim Moebis | Tänzer Terrail |
Yvette Rodin | Tänzerin Terrail |
Rolf Drucker | Sohn George Falkland |
Bruno Ziener | Prospère, Diener bei Sévigné |
Der Mann, der den Mord beging ist ein deutscher Spielfilm von 1931.
Die Dreharbeiten fanden in der Zeit zwischen Oktober bis Dezember 1930 in Kohlhasenbrück, Konstantinopel und Bosporus statt. Die Uraufführung war in Berlin im Gloria-Palast am 23. Januar 1931.
Inhaltsverzeichnis
Weitere Titel
- Nächte am Bosporus (Verleihtitel in Österreich)
- Abenteuer am Bosporus (Arbeitstitel)
Handlung
Gerade erst ist der Oberst Marquis de Sévigné in Konstantinopel angekommen, um seinen Posten als Instrukteur der türkischen Armee anzutreten, da melden sich zwei hohe Herren als Besucher bei ihm an: Lord Falkland, der englische Direktor der osmanischen Staatsschuldenverwaltung, ist ein herrischer, selbstgefälliger Mann. Der zweite Gast, Fürst Cernuwicz, der russische Gesandtschaftsattaché, ist ein liebenswürdiger, höflicher Mensch mit guten Manieren.
Als de Sévigné nach dem Besuch ein paar Informationen über seine Gäste einholt, erfährt er, daß Lord Falkland eine attraktive Frau und einen reizenden Sohn hat, die er aber beide nicht liebt, sondern wie Leibeigene behandelt. Kurz darauf lernt de Sévigné Lady Falkland kennen und ist sofort entzückt von ihrer Liebenswürdigkeit. Er ist fest entschlossen, ihr zu helfen. Doch die Frau klärt ihn auf, daß sie bei einer Scheidung ihr geliebtes Kind verlieren würde. Als Lord Falkland seine Frau kurz darauf der Untreue verdächtigt, überschlagen sich die Ereignisse. Nun sieht de Sévigné nur noch einen Weg, der Frau seines Herzens helfen zu können ...
Anmerkungen
Unter den Pseudonym Claude Farrère veröffentlichte der französische Marineoffizier vor etwa 20 Jahre vor dem Film „Der Mann, der den Mord beging“ eine Reihe von spannenden Romanen, die in allen Sprachen übersetzt wurden. Weltreisen, jahrelanger Aufenthalt im Orient hatten ihm den Blick für seltsame Menschen und sonderbare Schicksale gegeben, hatten ihn mit außergewöhnlichen Ereignissen bekanntgemacht, die Claude Farrère literarisch verwertete. Claude Farrère war aus ganz anderem Holz geschnitzt als der sentimentale Pierre Loti, der ja auch als Marineoffizier um die Welt gefahren war. Er sah die Fremde nicht lyrisch, sondern romantisch und geheimniste in den Orient noch mehr hinein, als schon darin zu finden war.
Mit Literatur hatte das, was Claude Farrère schrieb, wenig zu tun. Es war geschickte Unterhaltungslektüre und sollte wohl auch nicht mehr sein als eine Fortsetzung der Romane von Ponson du Terrail, der einmal in der Welt so viel gelesen wurde, wie Edgar Wallace und von dessen Romanen sich sogar Bismarck fesseln ließ, sobald ihm eine freie Stunde die Muße gab, sich an eine erfundene Geschichte zu verlieren.
Die Handlung die Farrère für seine Romane erfand, sind im Kern immer möglich, glänzend konstruiert und außerordentlich auf Spannung gearbeitet. Er sprach ja auch von der Fremde nicht wie jemand, der sie nur aus Reisebüchern kennengelernt hat, sondern wie ein Mann, dem sie Heimat gewesen war und sich genau in den Kreisen der großen Welt, der internationalen Diplomatie auskannte und der auch das Ränkespiel der orientalischen Städte durchschaut hatte.
Einer dieser Romane „Der Mann, der den Mord beging“ wurde jahrelang gelesen. Das Buch, bildet die Vorlage des gleichnamigen Films und gibt mit seinen kriminellen Spannungen dem Regisseur Gelegenheit, seine Zuschauer zu fesseln. Man sieht es den Roman an, daß er noch vor der französischen – englischen Allanz geschrieben wurde, denn der Schurke, ohne den ein Roman von Farrère nicht zu denken ist und der nach Kolportageart etwas reichlich schwarz gezeichnet wird, ist ein Engländer. Farrère , der sich im Orient viel mit dem Engländern herumärgern mußte, ist nicht gut auf die Briten zu sprechen. Der Held des Romanes und des gleichnamigen Filmes ist natürlich ein Franzose, der sich für die Ehre der Frauen einsetzt und diesem Fall eine mißhandelte Frau von dem ungeliebten Gatten befreit.[1]