Veidt, Conrad

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Conrad Veidt (1893–1943)

Hans Walter Conrad Veidt (geb. 22. Januar 1893 in Berlin; gest. 3. April 1943 in Hollywood, Kalifornien) war ein jüdischer Schauspieler.

Wirken

Conrad Veidt wurde er in der Tieckstraße in Berlin geboren. Er besuchte in Schöneberg das Sophiengymnasium. Ohne Abitur verließ er es aufgrund schlechter Leistungen. 1913 begann er als Schauspielvolontär an Max Reinhardts Deutschem Theater und trat in kleinen und mittleren Rollen auf.

Der Erste Weltkrieg verhinderte allerdings, daß er seine Ausbildung vollenden konnte. An der Ostfront spielte er dann aber schnell beim Fronttheater und übte sich in klassischen Rollen. Noch während des Krieges erhielt er seine ersten Filmrollen und galt schon 1918 als Kinostar. Er trat hauptsächlich neben Werner Krauß, Anita Berber und Reinhold Schünzel in Richard Oswalds Aufklärungs- und Sittenfilmen auf, so in dem Zweiteiler „Die Prostitution“ und in „Anders als die Andern“, in dem er einen homosexuellen Geiger verkörperte. 1919 gründete er seine eigene Produktionsfirma, um selbst geeignete Hauptrollen für sich auszusuchen.

Noch heute beeindruckend ist seine Leistung im Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“ des Regisseurs Robert Wiene. Veidt spielte mit expressionistischer Körpersprache das willenlos mordende Medium Cesare neben Werner Krauß als Dr. Caligari. Diese Rolle sollte seinen Ruf als dämonischer Schauspieler festlegen, und zahlreiche weitere Rollen machten ihn zu einem der bestbezahlten Stars der UFA der 1920er Jahre. Zwischen 1926 und 1929 bekam er die Möglichkeit, außerdem vier Filme in den VSA zu drehen, darunter 1928 die Hauptrolle in „The Man Who Laughs“ („Der Mann, der lacht“), einem Film von Paul Leni.

Der Beginn des Tonfilms konnte der Popularität Conrad Veidts nichts anhaben. Da Veidts Stimme durch seine Tätigkeit als Theaterschauspieler geschult war, spielte er weiterhin in herausragenden Filmproduktionen mit.

Vor der Auswanderung nach England spielte der Darsteller 1931 die Rolle des Fürsten Metternich in „Der Kongreß tanzt“, 1933 den Marquis de Pontignac in „Ich und die Kaiserin“ unter der Regie des Komponisten Friedrich Hollaender. Veidts letzte Rolle vor der Auswanderung war die des Gessler, des Gegenspielers von Wilhelm Tell in der gleichnamigen Verfilmung der Geschichte des Schweizer Nationalhelden.

Im Jahre 1933 ging Veidt zunächst nach England. Dort übernahm er 1934 die Titelrolle in „Jew Süss“, einer Verfilmung des Romans „Jud Süß“ von Lion Feuchtwanger durch Regisseur Lothar Mendes. Veidt nahm 1938 die britische Staatsbürgerschaft an und setzte seine Karriere auch in englischer Sprache erfolgreich fort. Schon die Idee von Universal-Pictures-Besitzer Carl Laemmle, ihn für die Titelrolle des ersten Dracula-Films (1931) zu besetzen, sprach für seine Internationalität. Letztendlich spielte jedoch Bela Lugosi diese Rolle und wurde damit weltberühmt.

Veidts berühmtester Film neben dem Auftritt an der Seite von Valerie Hobson in „The Spy in Black“ war „Der Dieb von Bagdad“ aus dem Jahre 1940. Kurz darauf verließ er England und ging in die VSA. Neben Norma Shearer trat er 1940 als boshafter deutscher General in dem Propagandafilm „Escape“ auf. Später im Jahr war er als gnadenloser Impresario von Loretta Young in „The Men in Her Life“ zu sehen. In dem Film „Die Frau mit der Narbe“ nutzte er Joan Crawford emotional aus und stiftet sie zum Mord an einem kleinen Jungen an. Zu seinen bekanntesten Rollen gehört der Auftritt in Michael Curtiz' antideutschem Film „Casablanca“.

Veidts letzte Rolle war 1943 der Auftritt neben Joan Crawford in dem Propagandafilm „Gefährliche Flitterwochen“.

Der passionierte Golfspieler starb an einem Herzschlag (oder einer Gehirnblutung) am 3. April 1943 auf dem Golfplatz des Riviera Country Clubs in Hollywood. Er spielte gerade mit seinem Freund und MGM-Mitarbeiter Arthur Field und seinem Leibarzt Dr. Bergman, der allerdings nur noch den Tod feststellen konnte.

Conrad Veidt war dreimal verheiratet: von 1918 bis 1922 mit der Schauspielerin Gussy Holl, die nach der Trennung von Veidt Emil Jannings heiratete, von 1923 bis 1933 mit der Schauspielerin Felicitas Radke und von 1933 bis zu seinem Tode mit der Ungarin Ilona Preger,geb. Barta, genannt Lily, die gleichzeitig auch seine Agentin war. Aus der Ehe mit Felicitas Radke ging Tochter Viola Vera Veidt (1925–2004) hervor.

Filmographie

Darsteller
  • 1917: DerWeg des Todes
  • 1917: Wenn Tote sprechen
  • 1917: Furcht
  • 1917: Der Spion
  • 1917: Das Rätsel von Bangalor
  • 1918: Sündige Mütter (Strafgesetz § 218). Es werde Licht! 4.
  • 1918: Peer Gynts Wanderjahre und Tod
  • 1918: Peer Gynts Jugend
  • 1918: Opium
  • 1918: Opfer der Gesellschaft
  • 1919: Nocturno der Liebe
  • 1918: Jettchen Geberts Geschichte. 1. Jettchen Gebert
  • 1918: Jettchen Geberts Geschichte. 2. Henriette Jacoby
  • 1918: Die Serenyi
  • 1918: Die Reise um die Erde in 80 Tagen
  • 1918: Die Mexikanerin
  • 1918: Dida Ibsens Geschichte. Ein Finale zum „Tagebuch einer Verlorenen“ von Margarete Böhme
  • 1918: Der nicht vom Weibe Geborene
  • 1918: Das Tagebuch einer Verlorenen
  • 1918: Das Dreimäderlhaus. Schuberts Liebesroman
  • 1918: Colomba
  • 1919: Anders als die Andern
  • 1919: Wahnsinn
  • 1919: Die Japanerin
  • 1919: Unheimliche Geschichten
  • 1919: Satanas
  • 1919: Prinz Kuckuck
  • 1919: Die sich verkaufen. Die Prostitution. 2. Teil
  • 1919: Die Okarina
  • 1919: Das gelbe Haus
  • 1920: Nachtgestalten (Eleagabal Kuperus)
  • 1920: Der Reigen
  • 1920: Das Cabinet des Dr. Caligari
  • 1920: Sehnsucht. Bajazzo
  • 1920: Patience. Die Karten des Todes
  • 1920: Moriturus
  • 1920: Menschen im Rausch
  • 1920: Manolescus Memoiren
  • 1920: Liebestaumel
  • 1920: Künstlerlaunen
  • 1920: Kurfürstendamm
  • 1920: Die Sippschaft
  • 1920: Die Nacht auf Goldenhall
  • 1920: Die Augen der Welt
  • 1920: Der Januskopf
  • 1920: Der Graf von Cagliostro
  • 1920: Das Geheimnis von Bombay. Das Abenteuer einer Nacht
  • 1920: Christian Wahnschaffe. 1. Teil: Weltbrand
  • 1920: Abend – Nacht – Morgen
  • 1921: Der Gang in die Nacht
  • 1921: Der Leidensweg der Inge Krafft
  • 1921: Die Liebschaften des Hektor Dalmore
  • 1921: Landstraße und Großstadt
  • 1921: Lady Hamilton
  • 1921: Die Sendung des Yoghi
  • 1921: Die Flucht aus dem goldenen Kerker
  • 1921: Der Tiger von Eschnapur
  • 1921: Das indische Grabmal (2 Teile)
  • 1922: Lucrezia Borgia
  • 1923: Paganini
  • 1923: Wilhelm Tell
  • 1923: Glanz gegen Glück
  • 1924: Das Wachsfigurenkabinett
  • 1924: Carlos und Elisabeth
  • 1924: Schicksal
  • 1924: Orlacs Hände
  • 1924: Nju
  • 1924: Graf Kostja
  • 1925: Liebe macht blind
  • 1926: Dürfen wir schweigen?
  • 1926: Die Brüder Schellenberg
  • 1926: Der Geiger von Florenz
  • 1926: Kreuzzug des Weibes
  • 1926: Die Flucht in die Nacht
  • 1926: Der Student von Prag
  • 1927: Gesetze der Liebe
  • 1928: Geächtet. Die Tragödie eines Homosexuellen
  • 1929: Das Land ohne Frauen
  • 1930: Die letzte Kompagnie
  • 1930: Die große Sehnsucht
  • 1931: Der Mann, der den Mord beging
  • 1932: Rasputin
  • 1931: Die andere Seite
  • 1931: Der Kongreß tanzt
  • 1931: Congress Dances
  • 1932: F.P.1 antwortet nicht
  • 1932: Der schwarze Husar
  • 1933: Ich und die Kaiserin
  • 1934: Wilhelm Tell. Das Freiheitsdrama eines Volkes
  • 1934: The Legend of William Tell
  • 1934: Jew Süss
  • 1934: Gift (Bella Donna)
  • 1939: Der Spion in Schwarz (The Spy in Black)
  • 1940: Escape
  • 1941: Die Frau mit der Narbe (A Woman’s Face)
  • 1942: Agenten der Nacht (All Through the Night)
  • 1940: Der Dieb von Bagdad (The Thief of Bagdad)
  • 1942: Casablanca (Casablanca)
  • 1943: Gefährliche Flitterwochen (Above Suspicion)
Produzent
  • 1919: Wahnsinn
  • 1920: Die Nacht auf Goldenhall
  • 1923: Paganini
Regie
  • 1919: Wahnsinn
  • 1920: Die Nacht auf Goldenhall