Der ewige Traum

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FILM

Der ewige Traum.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der ewige Traum
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1934
Laufzeit: 96 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Cine-Allianz Tonfilm GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Arnold Fanck
Regieassistenz: Willy Clever,
Herbert B. Fredersdorf
Drehbuch: Arnold Fanck
Produzenten: Arnold Pressburger,
Gregor Rabinowitsch
Produktionsleitung: Fritz Klotzsch
Musik: Giuseppe Becce
Ton: Walter Rühland
Kamera: Richard Angst,
Kurt Neubert
Kameraassistenz: Fritz von Friedl
Standfotos: Fritz Vopel
Bauten: Werner Schlichting,
Robert Herlth
Maske: Paul Dannenberg
Aufnahmeleitung: Fritz Schwarz,
Karl Buchholz
Schnitt: Arnold Fanck
Besetzung
Darsteller Rolle
Sepp Rist Jacques Balmat, Bauer
Brigitte Horney Maria
Ernst Nansen Paccard, Arzt
Eduard von Winterstein Marias Vater, Wirt
Helene Fehdmer Marias Mutter
Friedrich Kayßler Dorfpfarrer
Klaus Pohl Balmats Vater
Wilhelm Kaiser-Heyl Professor Saussure
Hans Hermann Schaufuß Bauer
Walter Riml Maler
Ernst Dumcke Dichter
Pierre Provins Heerführer
Hellmuth Passarge André, Bergsteiger

Der ewige Traum ist ein deutscher Bergfilm von 1934. Der Film wurde in Chamonix, Montblanc und Montblanc-Gebiet gedreht.

Weiterer Titel

  • Der König des Montblanc (Arbeitstitel)

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Film behandelt die erste Besteigung des Montblanc im Jahre 1786 durch den Bergführer Balmat, der auf der Höhe des Berges Gold zu finden hoffte. Diese erste Besteigung des bis dahin als unbezwingbar angesehenen Berges war nicht nur rein physisch eine große Leistung — hatte man doch zu jener Zeit noch keinerlei Erfahrung und vor allem keine der heute verwandten Hilfsmittel! — Sondern darüber hinaus kostete es eine unvorstellbare psychische Überwindung, in die Regionen des ewigen Eises zu steigen, denn zu jener Zeit waren die Bergbewohner davon überzeugt, daß in jenen Menschen unbewohnbaren Regionen böse Geister ihr Unwesen trieben, die den Menschen den Zutritt in ihr Reich verwehrten.

Tatsächlich wurde Balmat bei seinem ersten Versuch, den Montblanc zu besteigen, auf halbem Wege auch von seinen Leuten aus Furcht vor den Geistern im Stich gelassen. Allein biwakierte er in 4.000 Meter Höhe unter einem Felsenvorsprung, ein Unterfangen, das sich heute noch erfahrene Alpinisten, die mit allen modernen Hilfsmitteln ausgerüstet sind, nicht ohne weiteres zutrauen.

Balmat hat am Tag darauf den Montblanc als erster bezwungen. Er war es auch, der später Goethe als Führer diente. Wenn Balmat den Berg erklomm in der Hoffnung, Gold zu finden, so war Goethe eigentlich der erste Bergsteiger, der die Gipfel erstieg, um das herrliche Gefühl zu genieBen, den Berg und sich selber in der Uberwindung gewaltiger Anstrengungen besiegt zu haben.

Quelle: [Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin]], Nr. 46, 18. November 1934


Anmerkungen

Der Regisseur, Drehbuchautor und Schnittmeister Dr. Arnold Fanck äußerte sich zu diesem Film in der Zeitschrift Filmwelt[1]:

„In diesem meinem neuesten Film habe ich noch einmal all die Mystik des Berges zusammengefaßt, jene unheimliche Gewalt, die der Berg auf die Menschen jener Zeit ausübte, dargestellt. Für uns ist ein Schneesturm eine Naturerscheiflung, wie sie zu jeder Zeit vorkommen kann, die dem von ihm Betroffenen wohl gefährlich werden kann, an sich aber weiter nichts Unheimliches bedeutet. Man zieht sich seine Wetterjacke über, und damit ist der Fall erledigt, es sei denn, man wird von so einem Schneesturm unterwegs, womöglich in einer Wand überrascht, dann kann einem allerdings doch angst und bange werden. Aber in den meisten Fällen kann man das Herankommen eines solchen Wettersturzes schon vorher durch die Wetterstationen erfahren und wird an einem solchen Tage dann eben keine größeren Touren unternehmen. Wenn man so wie ich seit Jahren fast nur in den Bergen lebt, dann stumpft man gegen all solche Dinge ab. Nur einmal noch in der letzten Zeit wurde die Welt der Berge für mich zum Erlebnis : Als ich mit Udet über die Alpen flog. Das Erlebnis dieses Fluges läßt sich mit Worten kaum ausdrücken.“

Die Aufnahmen zu dem Film „Der ewige Traum“ nahmen eine Arbeitszeit von mehreren Monaten in Anspruch. Das ist auch weiter nicht erstaunlich, wenn man erfährt, daß jedes Motiv, jede kleine Landschaftsaufnahme, die im fertigen Film vielleicht eine halbe Minute und noch weniger zu sehen ist, der Arbeit eines Tages entsprach. Aber diese unerhörte Arbeit gab dem Film später auch ein besonderes Gesicht. Bei all den Filmen Dr. Fancks lösten die herrlichen Naturaufnahmen Stürme der Begeisterung aus. Hier wurde das gezeigt, was Fanck für den Naturfilm im allgemeinen erstrebte: die Landschaft als Gestalterin der in ihr lebenden Menschen.

Mit Begeisterung erzählte Dr. Fanck von einer phantastischen Eishöhle, die sie durch einen Zufall im Gletscher fanden[1]:

„Die Natur ist der unerhörteste Baumeister; sie schenkte uns für die Szene, wo Balmat (Sepp Rist) in der furchtbaren Nacht des Hochgewitters Schutz vor Lawinen sucht, die immer wieder über diese Höhle stürzen, eine naturgewachsene Dekoration, wie wir sie uns in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet flatten. So etwas kann eben nur die Natur schaffen, da sind wir Menschen Stümper. Hoffentlich glaubt das Publikum hier nicht wieder, es sei ein künstliches Bauwerk. An dem Tag, an welchem wir unsere Sturmaufnahmen drehten, kamen nicht weit von uns sieben Menschen um. Als wir die Schreckenskunde im Observatorium, das uns in über 4.000 Meter Höhm Unterkunft bot, hörten, dachten wir erst daran, daß dasselbe auch uns hätte passieren können. Starke Nerven bewahrte Sepp Rist bei seinem gefahrvollen Gang als Schneeblinder über den Gletscher, es krachte oft unheimlich unter ihm, jeder Augenblick konnte Tod und Verderben bringen.“

Filmplakate

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 46, 18. November 1934