Der große Schatten

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FILM

Der große Schatten.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der große Schatten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1942
Laufzeit: 95 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tobis-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Deutsche Filmvertriebs GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Paul Verhoeven
Regieassistenz: Hans Brunow
Drehbuch: Harald Bratt
Produktionsleitung: Herbert Engelsing,
Cay-Dietrich Voss
Musik: Hans-Otto Borgmann
Ton: Gerhard Franke
Kamera: Richard Angst
Kameraassistenz: Willi Wesenberg
Bauten: Otto Erdmann,
Franz F. Fürst
Kostüm: Irmgard Becker
Schnitt: Johanna Rosinski
Besetzung
Darsteller Rolle
Heinrich George Conrad Schroeter
Heidemarie Hatheyer Gisela Ahrens
Will Quadflieg Robert Jürgensen
Marina von Ditmar Tochter Inge Schroeter
Ernst Schröder Dr. Martin Scholz
Ernst Stahl-Nachbaur Intendant des Provinztheaters
Ernst Legal Ehemaliger Intendant des Provinztheaters
Hans Hermann Schaufuß Inspizient
Friedrich Maurer Theaterdiener Nolte
Hans Mierendorff Hieronymus Mildner
Hans Meyer-Hanno Fahrer Weigand
Walter Werner Gardrobier Werner
Hubert von Meyerinck Schauspieler Voß
Elsa Wagner Schauspielerin Schenk
Paul Verhoeven Direktionssekretär
Erich Fiedler Bobby Kraus
Ika Thimm Wirtschafterin Frau Hofer
Erich Ponto Oswald Siebel
Berta Drews Lizzy
Curt Ackermann Tänzer Pedro
Rella Marlo Tänzerin Manuela
Theodor Danegger Diener Hugo
Jac Diehl Bühnenarbeiter
Fritz Draeger 1. Tänzer beim Bühnenball
Karl Harbacher 2. Tänzer beim Bühnenball
Karl Swinburne 3. Tänzer beim Bühnenball
Edgar Pauly Gast beim Bühnenball
Knut Hartwig Schauspieler in der Richterrolle bei der Probe
Hans Hemes Billetabreißer bei der Premiere
Ernst Karchow Garderobier bei Robert Jürgensen
Karl Dannemann Schauspieler der Provinzbühne
Karl Morvilius Inspizient der Provinzbühne
Gustav Püttjer Requisiteur am Provinztheater
Walter Schramm-Duncker Souffleur des Provinztheaters
Ernst Rotmund Ober im Restaurant
Franz Stein Zeitungsredakteur
Carl Kemper Mann in Schroeters Büro

Der große Schatten ist ein Drama von 1942
Der Film wurde vom 15. Mai bis Juli 1942 in Brandenburg und in Berlin (Schiller Theater) gedreht. Die Uraufführung fand am 23. Oktober 1942 im Gloria-Palast in Berlin statt.

Weitere Titel

  • La grande ombra (weiterer Titel, Italien)

Auszeichnungen

Auf den 10. Internationalen Filmfestspielen in Venedig 1942 wurde Der große Schatten mit dem Coppa Mussolini als bester internationaler Film ausgezeichnet.

Prädikate
  • künstlerisch besonders wertvoll
  • kulturell wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Bei den Bühnenproben zum „Richter von Zalamea“ erkennen Robert Jürgensen und seine Frau Gisela entsetzt im Souffleur ihren früheren Intendanten Conrad Schroeter wieder.

Jürgensen, einst ein leichtsinniger Künstler, verführte damals - trotz seiner Bindung an Gisela, die ein Kind von ihm unter dem Herzen trug - skrupellos Schroeters junge Tochter Inge.

Verzweifelt ging das Mädchen in den Tod. Als Schroeter von dem Selbstmord erfuhr, stand er dem Verführer seines Kindes in einer Aufführung des „Richters von Zalamea“ gegenüber. Dem entsetzten Vater verwirren sich dichterisches Spiel und grausame Wirklichkeit; blind vor Schmerz stürzte er sich auf den Zerstörer seines Glücks. Conrad Schroeter musste in eine Anstalt gebracht werden.

Jetzt findet der große Schauspieler die Kraft zur Versöhnung; er erkennt, daß Jürgensen sich gewandelt hat. Conrad Schroeter wird wieder in seinen früheren Beruf zurückkehren - als Intendant und begnadeter Menschendarsteller.


Wissenswertes

Die Dreharbeiten für Der große Schatten begannen am 15. Mai 1942 und endeten im Juli desselben Jahres. Ein Drehort des Films war das Berliner Schiller-Theater, an dem Heinrich George als Intendant und Schauspieler tätig war.

Die Zensur belegte den Film am 4. September 1942 mit einem Jugendverbot. Der Film wurde 1942 auf den damals[1] 10. Internationalen Filmfestspielen in Venedig als letzter deutscher Film welturaufgeführt.[2] Die deutsche Erstaufführung erfolgte am 23. Oktober 1942 im Berliner Gloria-Palast.

Kritik

Die zeitgenössische Kritik lobte, daß „das Milieu des Theaters [selten] so packend und echt festgehalten worden [ist] wie hier.“[3] Der große Schatten sei „ein Film aus der Welt des Schauspielers, ein Werk, das die Kunst und die Künstler ernst nimmt und ohne die billige Romantik zeigt, mit der so oft Schauspielerromane und -filme belastet sind.“[4]

Heinrich George, der am Berliner Schiller-Theater bereits 1937 im Richter von Zalamea die Hauptrolle übernommen hatte,[5] würde „den Conrad Schröder mit dem ganzen Reichtum seiner Darstellungskraft“ spielen, während Will Quadflieg „dieser Zwielichtrolle interessante menschliche Konturen“ gibt.[6] Heidemarie Hatheyer würde „auch die Darstellung des Schwerbegreiflichen in ihrer Rolle“ gelingen. Der Film unter der Leitung von Paul Verhoeven zeige „ein sehr geglücktes Zusammenspiel aller Kräfte – auch die Darsteller in Episodenrollen prägten sich ein.“

Das Lexikon des Internationalen Films bemerkte die Konzeption des „Theater[s] im Film und theatralische[r] Konflikte, in denen die Handlung des Theaterstücks zeitgemäß variiert wird.“ Der Film sei „Dank der überragenden Charakterdarstellung Heinrich Georges noch immer packend.“[7]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Die Festspiele während der Dritten Reiches 1935–1942 werden heute nicht mehr in die offizielle Zählung aufgenommen.
  2. Vgl. Lothar Papke: Rund um Heinrich George. „Der große Schatten“ im Gloria-Palast uraufgeführt. Berliner Zeitung, Herbst 1942.
  3. Filme, die wir sahen: Der große Schatten. In: Filmwelt. Nr. 41/42, 11. November 1942, S. 328.
  4. G. Herzberg: Der große Schatten. In: Film-Kurier. Nr. 215, Berlin, 14. September 1942.
  5. Die Premiere fand am 8. Januar 1937 statt, Heinrich George übernahm in der Inszenierung von Ernst Legal wie im Film die Rolle des Pedro Crespo. Vgl. Spiel um die Ehre. Calderón – Der Richter von Zalamea, Schiller-Theater. In: K. H. Ruppel: Großes Berliner Theater. Friedrich Verlag, Velber 1962, S. 73–74.
  6. H. Henseleit: Der große Schatten. In: Film-Kurier. Nr. 250, Berlin, 24. Oktober 1942.
  7. Klaus Brühne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 3. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 1430.