Dincklage, Karl

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Karl Dincklage

Karl Dincklage (Lebensrune.png 21. September 1874 in Wilhelmshaven; Todesrune.png 7. Oktober 1930 in Davos, Schweiz) war ein deutscher Offizier und NSDAP-Funktionär.

Leben

Karl Dincklage, der einer alten niedersächsischen Bauernfamilie entstammte, wurde am 21. September 1874 in Wilhelmshaven geboren. Mit 19 Jahren, 1894, trat er als Fahnenjunker in das Infanterieregiment Nr. 53 ein. 1895 wurde er zum Leutnant befördert. 1913 meldete sich Dincklage zu den Fliegern und wurde Anfang 1914 mit der Führung des Flughafens Lawica bei Polen beauftragt.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges erhielt die Feldfliegerabteilung Dincklagess Marschbefehl nach Ostpreußen. In Luftkämpfen mit den Russen hatten die deutschen Maschinen bald die Oberhand gewonnen und die Russen stellten den Flugbetrieb fast völlig ein. Wertvolle Dienste leistete die Feldfliegerabteilung durch erfolgreiche Aufklärungsflüge, vor allem in der Schlacht bei Tannenberg.

1915 erhielt Dincklage, der inzwischen zum Hauptmann befördert war, die Führung sämtlicher Fliegerabteilungen der Armee Mackensen. 1916 führte er wichtige Instruktionsreisen an der Westfront, auf dem Balkan und in Italien durch. 1917 leitete er dann die Ausbildung des Fliegernachwuchses. Ende 1917 wurde er zum Major befördert und zum Kommandanten sämtlicher Fliegerabteilungen im Osten ernannt. 1918 meldete er sich an die Westfront. Er führte zunächst ein Bataillon, später das ganze Regiment. In Vechta wurde das Regiment aufgelöst und Dincklage pensioniert. Er organisierte sofort die Einwohnerwehr im Regierungsbezirk Osnabrück als Waffe gegen den roten Terror. Sein Widerstand gegen die Entwaffnung und Auflösung der Wehr, die vom Feindbunde verlangt wurde, führte zu Zusammenstößen mit dem damaligen Oberpräsidenten Noste in Hannover, der die liederlegung der Führung von Dincklage erzwang.

Da stellte sich Dincklage der Deutschnationalen Volkspartei zur Verfügung und wirkte zunächst in Osnabrück. Doch bald geriet er in Gegensatz zu den reaktionären Kräften in der Partei, da er entschiedener Judengegner war und auch die Frage des Sozialismus positiv beantwortete. 1922 schieden die völkisch Denkenden aus der DNVP aus und gründeten die Deutschvölkische Freiheitspartei, deren Organisationsleiter für Süd-Hannover-Braunschweig Dincklage wurde. Im ersten großen Wahlkampf der NSDAP, Frühjahr 1924, ging er als Glaubensträger der Idee Adolf Hitlers von Wahlversammlung zu Wahlversammlung in Niedersachsen.

Von dieser Zeit an wohnte er in jenem Dachstübchen in der Braunschweiger Straße 2 in Hannover. Ende 1924 ruft ein Telegramm „Sofort nach Hitler“ den in Salzburg zur Erholung weilenden Parteiredner nach München. Das war die Stunde für ihn. Nun einmal richtig eingesetzt, wurde er das, wofür er innerlich bestimmt war. Er wurde die sagenhafte Persönlichkeit des „Rucksackmajors“, so nannte ihn Freund und Feind. Aus einer Zeltbahn ist jener Rucksack entstanden, ohne den Karl Dincklage nicht vorstellbar war. Immer führte er Bücher, Kampfschriften und Flugblätter bei sich und vertrieb sie bei jeder Gelegenheit. Tag für Tag und Abend für Abend zog er von Ort zu Ort. Nichts verdroß ihn, nicht kümmerten ihn beschwerliche und weite Wege. Eines Morgens klopfte es an die Tür des Gauleiters Telschow in Buchholz, zwischen Bremen und Hamburg. Karl Dincklage war es. Er hatte Tags zuvor in Bremen gesprochen und war in der Nacht zu Fuß und mit hungrigem Magen 70 Kilometer gegangen, weil er kein Fahrgeld hatte und es nicht über das Herz brachte, sich von der Bremer Ortsgruppe seine Unkosten erstatten zu lassen. Als dann aber eines Tages der Gauleiter, der ja der Gründer des „Niedersächsischen Beobachters“ war (später NTZ), - und dessen ganze Redaktion aus seinem Füllfederhalter bestand, an einer schweren Grippe erkrankte, versah Dincklage auch noch die Schriftleitung des „Niedersächsischen Beobachters“.

Es kam die Wende des Jahres 1928/29. Innerhalb der Bewegung stand Karl Dincklage als stellvertretender Gauleiter von Süd-Hannover-Braunschweig.

Auf die Bitte des damaligen obersten SA-Führers, Hauptmann von Pfeffer, gab Gauleiter Rußt seinen bewährten Mittämpfer zur Verwendung in der SA frei, und so wurde Karl Dincklage ganz das, was seiner Art am meisten entsprach, nun endlich ganz SA-Mann. 1929 als Osaf Stellvertreter Nord fuhr er mit seinen SA-Männern zum Parteitag nach Nürnberg und führte sie am Führer vorbei. Es sollte sein letzter Vorbeimarsch vor dem Führer sein. Auf der Fahrt im offenen Wagen von Nürnberg nach Hannover hatte er sich eine bösartige Erkältung zugezogen, aus der eine Lungen und Rippenfellentzündung entstand. Osaf Stellvertreter Nord Karl Dincklage mußte ins Krankenhaus. Als die Novemberkämpfe um die Wahl eines neuen Provinsiallandtages begannen, stand zum ersten Male der Gau ohne Karl Dincklage. Er mußte nach Italien zur Genesung. Es war der letzte erfolglose Versuch. Der große Wahlkampf am 14. September 1930 hatte den Rucksackmajor nicht gesehen. Mit 107 Mann zog die NSDAP damals in den Reichstag ein. Karl Dincklage hatte diese Nachricht noch bei vollem Bewußtsein aufgenommen. Er hatte gepflügt und gesät, jedoch das Korn nicht mehr geschnitten. Am 7. Oktober 1930 entschlief Dincklage. Den Führer erreichte die schmerzliche Nachricht im Anschluß an eine richtungweisende Rede anläßlich des großen Wahlsieges vor dem Führerkorps der NSDAP in München. Der Leiter der Versammlung sprach soeben das Schlußwort, als dem Gauleiter Rust ein Telegramm gereicht wurde: Karl Dindlage ist tot. Wortlos übergab er es Adolf Hitler, der sofort persönlich noch einmal die Sitzung eröffnete. Der Führer war aufs tiefste erschüttert. Keine Worte konnten Karl Dincklage besser kennzeichnen und mehr ehren als die des Führers:

Tiefer Schmerz geht durch die Reihen der nationalsozialistischen Kämpfer, herbe Trauer erfüllt mich mit allen Mitgliedern und Freunden unserer Bewegung. Osaf-Stellvertreter Major a. D. Karl Dincklage ist seinem schweren Leiden erlegen. Bis vor kurzem hatten wir mit ihm auf Heilung gehofft. Noch am 17. September 1930 habe ich in Anerkennung der hohen Dienste des verehrten Vorkämpfers und SA-Führers bestimmt, daß die Standarte 1 Hannover den Namen führt ‚Standarte 1, Dincklage‘. Heute umbangt der Trauerflor bereits den stolzen Flamen.
Wir nehmen Abschied von diesem Manne, der in Krieg und Frieden sein ganzes Leben und Wirken, sein ganzes Wollen und sich selbst für das deutsche Volk eingesetzt hat. Alo Vorbild für jeden Nationalsozialisten, als ein Erzieher der heranwachsenden Jugend, als ein Führer am heiligen Freiheitskampf der deutschen Nation bleibt er unvergeßlich. Sein Tod verbindet une erneut mit den Ungezählten, die draußen auf fremder Erde im Kampf für deutsche Freiheit den

Opfertod gefunden haben.

Die Beilegung des treuen Hitlersoldaten Dincklage erfolgte unter stärkster Anteilnahme der Bevölkerung Braunschweigs am Sonntag, dem 19. Oktober 1930, auf dem Hauptfriedhof in Braunschweig. Auch der Führer war gekommen, um Ablschied von seinem Mitkämpfer zu nehmen. Die Feier fand vor der Kapelle des Friedhofes statt.

Eindringlich und aufrüttelnd sprach der Führer[1] :

„Dein ist die Ruhe!
Unser Werk soll der Kampf sein, bis daß auch das in Erfüllung geht, für das dieser Tote gekämpft hat, für das Deutschland eines sozialen Rechtes, für das Deutschland, das wirklich für 70 Millionen Menschen die Heimat ist. Wir glauben an unser Volk und unser teures Vaterland, für das wir kämpfen wollen, bis alle Glocken zu

läuten beginnen und es durch alle Lande schallt: Deutschland ist frei!“

Fußnoten

  1. Der Hoheitsträger, Oktober 1938