Dritter Koalitionskrieg

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Der Dritte Koalitionskrieg (oder Zweite Napoleonische Krieg) war einer von insgesamt sechs gegen die französische Vormachtstellung in Europa gerichteten Koalitionskriegen.

Die Erneuerung des Krieges zwischen Frankreich und Großbritannien

Der britisch-französische Friede von Amiens hatte nur ein Jahr gehalten. Am 18. Mai 1803 nahm Großbritannien den Krieg wieder auf, worauf die Franzosen das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg des mit der britischen Krone in Personalunion verbundenen Hauses Hannover besetzten.

Zudem entwickelten sie den teuflischen Plan, in England einzumarschieren. Invasionstruppen von 150.000 Mann wurden bei Boulogne versammelt. Pierre de Villeneuve führte die vereinigte französisch-spanische Flotte nach Cádiz und verließ den Ort mit seiner Flotte dann Richtung Neapel. Bei der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805 wurde er von Horatio Nelson vernichtend geschlagen und gefangengenommen. Mit diesem Sieg sicherte sich Großbritannien eine nahezu uneingeschränkte Seeherrschaft, die es bis zum Ende der Koalitionskriege auch nicht mehr verlieren sollte. Die Briten konnten sich der meisten französischen und niederländische Kolonien bemächtigen.

Der Feldzug von 1805

Am 11. April 1805 hatten Großbritannien und Rußland einen Vertrag unterzeichnet, um Holland und die Schweiz zu befreien. Schweden schloß sich dem Bündnis an. Österreich trat am 9. August dieser Allianz bei, nachdem Genua annektiert und Napoleon zum König Italiens ausgerufen worden war. Das Königreich Neapel unterstützte das antinapoleonische Bündnis, während Preußen neutral bleiben wollte.

Im August verlangte Frankreich von Österreich, seine Garnisonen aus Tirol und Venetien abzuziehen, was der Kaiser in Wien am 27. August ablehnte. Napoléon Bonaparte ging Bündnisse mit Spanien und süddeutschen Herrschern ein (mit Bayern den Vertrag von Bogenhausen am 25. August, mit Baden am 5. September den Vertrag von Baden-Baden, mit Württemberg den Vertrag von Ludwigsburg am 5. Oktober). Die französische Armee zog im späten August von Boulogne nach Deutschland und überquerte mit der Hauptarmee am 25. September den Rhein.

Am 8. September 1805 waren unterdessen österreichische Truppen unter Karl Mack von Leiberich in Bayern eingedrungen, die den Auftrag hatten, an die Iller vorzustoßen und Ulm zu befestigen. Frankreich erklärte am 23. September Österreich den Krieg. Bei mehreren Gefechten (z. B. Schlacht von Elchingen) im Großraum von Ulm (8.–20. Oktober) besiegten die Franzosen 70.000 Österreicher. Die französische Armee rückte auf Wien vor. Die Schlacht von Austerlitz (die sogenannte Dreikaiserschlacht) am 2. Dezember brachte erneut eine schwere Niederlage für die vereinigte russische und österreichische Armee. Den Verlierern wurde der Preßburger Frieden auferlegt.

Wichtigste Daten des Krieges

Datum Ereignis
23.9.1805 Französische Kriegserklärung
17.10.1805 Schlacht von Ulm
1.11.1805 Besetzung Wiens durch französische Truppen
3.11.1805 Besuch des Zaren in Potsdam. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. sollte zunächst zwischen Frankreich einerseits und Österreich und Rußland andererseits vermiteln und, falls dies scheitert, bis zum 15. Dezember in den Krieg eintreten. Er versprach auch, Hannover zu besetzen. Der König instruierte aber Haugwitz im Gegensatz zu diesen Vertragsbestimmungen, und Haugwitz zögerte die Verhandlungen bis nach der Schlacht von Austerlitz hinaus.
2.12.1805 Schlacht von Austerlitz
15.12.1805 Vertrag von Schönbrunn. Der Vertrag wurde nicht vom Reichstag verhandelt, aber dort vorgelegt. Preußen trat Kleve und Neuenburg an Frankreich, Ansbach an Bayern ab, erhält Zusage für Hannover (Wesel, Neuenburg, Bayreuth).
26.12.1805 2. Vertrag von Preßburg. Österreich tritt Venetien an das Königreich Italien ab und Tyrol, Vorarlberg, Eichstätt, Passau, Burgau, Brixen, Trient, Augsburg an Bayern. Salzburg kommt an Österreich (Kur wird auf Würzburg übertragen). Bayern und Württemberg werden „Königreiche“.

Kampagne-Übersicht des Dritten Koalitionskrieges