Franz, Egon
Egon Franz ( 19. Juli 1921 in Mittellangenau, Sudetenland; im Juli 1945 in tschechischer Gefangenschaft im Lager Ober-Altstadt bei Trautenau) war ein deutscher Unteroffizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Unterscharführer und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Egon Franz wurde am 19. Juli 1921 als Sohn des Betriebsheizers Josef Franz (genannt Rudolfer Pepi) und dessen Ehefrau Emilie, geborene Wiesner, in Mittellangenau, Kreis Hohenelbe/ Sudetenland geboren. Seine Großeltern bewirtschafteten einen eigenem Hof.
Schule und Beruf
Er besuchte von 1927 bis 1935 die Volksschule in Oberlangenau und arbeitete von 1935 bis 1939 als Drucker in einem Papierwarenunternehmen.
Zweiter Weltkrieg
Mit 19 Jahren trat er im November 1940 freiwillig in die Waffen-SS ein. Nach verschiedenen militärischen Ausbildungen kam er an der Ostfront zum Einsatz. Nach den Rückzugskämpfen im Osten erhielt er für seine persönliche Tapferkeit während der Kämpfe ostwärts Warschau am 16. Oktober 1944 als SS-Unterscharführer und Zugführer in der 3. Kompanie des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“ der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Er war der erste Ritterkreuzträger aus dem Bezirk Hohenelbe.
Während seines Heimaturlaubs wurden ihm viele Ehrungen zuteilt. Eine davon war eine Fahrt mit der Kutsche durch seinen Heimatort. Nach seiner fünften und letzten Verwundung reiste er über Ungarn zu seinen Eltern nach Oberlangenau.
Nach Wiedergenesung wurde er 1945 zur 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ versetzt. Nachdem die Leibstandarte bei der Plattenseeoffensive gescheitert war, ging es darum, mit den kläglichen Resten der Division Wien zu verteidigen, aber gegen die Massen der Roten Armee hatten sie letztlich nie eine Chance. Während der Nacht vom 7. auf den 8. Mai 1945 verließ die Leibstandarte den Raum zwischen Lilienfeld und Pernitz und bewegte sich durch Scheibbs nach Waidhofen an der Ybbs, Steyr und überquerte dann die Enns. Franz galt seit dem Mai 1945 als vermiß.
Nachforschungen
Nach langen vergeblichen Nachforschungen der Angehörigen meldete sich ein Arzt aus Wien, der als Sanitätsoffizier mit Egon Franz nach Kriegsende im Kriegsgefangenenlager Ober Altstadt (Horní Staré Město) bei Trautenau südlich des Rehorngebirges verweilte.
Tod
Nach Aussage dieses Lagerarztes wurde Ritterkreuzträger Egon Franz von Tschechen grausam mißhandelt, in eine Einzelzelle gebracht und dort im Juli 1945 tot aufgefunden. Nur 25 Kilometer von seinem Heimatort entfernt mußte er dieses Schicksal erleiden. Seine schwergeprüften Eltern waren in den Wirren des Jahres 1945 in Oberlangenau als erste nach Mitteldeutschland vertrieben worden. Auch sein Bruder, der im Zweiten Weltkrieg als Fallschirmjäger kämpfte, gilt seit Ende April 1945 als vermißt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze am 16. November 1940
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 24. Juli 1943
- 1. Klasse am 13. März 1944
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Nahkampfspange in Bronze und Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz, Silber und Gold
- in Schwarz am 20. Juni 1944
- insgesamt drei leichte, zwei schwere Verwundungen, bei der letzten mußten ihm drei Finger amputiert werden
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 16. Oktober 1944 als SS-Unterscharführer und Zugführer Zugführer in der 3. Kompanie des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 9 „Germania“ der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“