Emmermann, Carl
Carl Emmermann ( 6. März 1915 in Hamburg; 25. März 1990 in Celle) war ein deutscher Offizieranwärter der Reichsmarine und Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Korvettenkapitän, Eichenlaubträger und einer der erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten des Zweiten Weltkrieg. Das U-Boot-As Emmermann versenkte auf fünf Feindfahrten (373 Seetage) in der Karibik, mit der Wolfsrudelgruppe „Eisbär“ in südafrikanischen Gewässern und in der Nord- sowie Südatlantik 26 Schiffe mit rund 152.000 BRT.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Emmermann gehörte ab dem 8. April 1934 zur Besatzung 34 (Crew 1934). Er absolvierte seine Infanterie-Ausbildung bei der 2. Kompanie der II. Abteilung der Schiff-Stamm-Division der Ostsee in Stralsund. Am 14. Juni 1934 kam er zur Bordausbildung auf die SSS „Gorch Fock“, auf der er am 26. September 1934 zum Seekadetten befördert wurde. Am 27. September 1934 kam er zur weiteren Bordausbildung auf den leichten Kreuzer „Karlsruhe“. Vom 27. Juni 1935 an absolvierte Carl Emmermann die Lehrgänge für Fähnriche, u. a. den Hauptlehrgang für Fähnriche.
Im Sommer 1940 kam er zur U-Boot-Waffe und wurde im November 1940 I. Wachoffizier (WO) auf U A, das Unterseeboot, das am 6. Juni bis 30. August 1940 die erste Südatlantikunternehmung eines deutschen U-Bootes durchgeführt hatte. Mit diesem Boot absolvierte er unter Kommandant Eckermann drei Feindfahrten.
Von September bis November 1941 erhielt Emmermann die Baubelehrung und absolvierte den Kommandantenlehrgang. Am 5. November 1941 wurde er Kommandant der U 172, was er bis Ende Oktober 1943 blieb.
Anschließend wurde er Chef der 6. U-Boot-Flottille und war ab August 1944 Referent der Erprobungsgruppe für neue Marinekampfmittel, d. h. vom 28.08.1944 bis 02.03.1945 Referent in der Erprobungsgruppe U-Boote beim Führer Erprobungsgruppe Typ XXIII, beim Führer der U-Boote/Ausbildung.
Im März 1945 war er für einen Monat Kommandant des U 3037 und im letzten Kriegsmonat war ihm die 31. U-Boot-Flottille in Hamburg unterstellt. Mit anderen Marineoffizieren meldete er sich zum Marine-Infanterieeinsatz um Hamburg als Kommandeur des Marine-Bataillons „Emmermann“.
Im Rahmen der „Befreiung“ geriet er in britische Kriegsgefangenschaft.
Nachkriegszeit
Korvettenkapitän a. D. Emmermann kehrte im September 1945 aus der Kriegsgefangenschaft in Großbritannien nach Deutschland zurück. Er studierte daraufhin Ingenieurswissenschaften und wurde erfolgreicher Geschäftsmann.
Beförderungen
- 8. April 1934: Offiziersanwärter
- 26. September 1934: Seekadett
- 1. Juli 1935: Fähnrich zur See
- 1. Januar 1937: Oberfähnrich zur See
- 1. April 1937: Leutnant zur See
- 1. April 1939: Oberleutnant zur See
- 1. Oktober 1941: Kapitänleutnant
- 1. Dezember 1944: Korvettenkapitän
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse am 5. April 1938
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 19. März 1941
- 1. Klasse am 2. August 1941
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) mit Brillanten
- Kriegsabzeichen am 2. August 1941
- Brillanten 1. Oktober 1943
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse mit Schwertern am 1. September 1944
- U-Boot-Frontspange in Bronze am 1. Oktober 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 27. November 1942 als Kapitänleutnant und Kommandant von „U 172“
- Eichenlaub am 4. Juli 1943 (256. Verleihung) als Kapitänleutnant und Kommandant von „U 172“
Siehe auch
- Deutsche U-Boote im Zweiten Weltkrieg
- Die erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten des Zweiten Weltkrieges
Literatur
- Busch, Röll: Der U-Boot-Krieg (Band 1) Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Mittler-Verlag 1996, ISBN 3813205096
Verweise
- Geboren 1915
- Gestorben 1990
- Deutscher U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg
- Deutscher Korvettenkapitän
- Militärperson (Reichsmarine)
- Korvettenkapitän (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Marineoffizier (Deutschland)
- Träger des U-Boot-Kriegsabzeichens mit Brillanten
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Kriegsgefangener