Olboeter, Erich
Erich Olboeter (auch: Olböter; 26. Juni 1917 in Eberswalde; gefallen 2. September 1944 in Charleville/Belgien) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Sturmbannführer und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zweiter Weltkrieg
Ende Juli 1944, während die Kämpfe in der Normandie wüteten, erhielt Olboeter, der am 30. Januar 1944 zum SS-Sturmbannführer befördert wurde, das Ritterkreuz verliehen, die Ritterkreuzverleihungszeremonie nahm SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Josef „Sepp“ Dietrich (Kommandierender General des I. SS Panzerkorps „Leibstandarte“), der es sich nicht nehmen ließ, für diesen Anlaß den gefährlichen Ausflug zum Gefechtsstand der Division anzutreten.
Wehrmachtbericht
- In diesem Abschnitt haben sich in den Kämpfen der letzten Tage die 12. SS-Panzerdivision „Hitler-Jugend“ unter Führung von SS-Standartenführer Meyer, insbesondere die Kampfgruppen des SS-Sturmbannführers Olboeter, besonders ausgezeichnet. — 29. Juni 1944
Dienst und Kommandos
- Mitglied der NSDAP 1933 als 16jähriger (NSDAP-Nr.: 3.601.994).
- Freiwilliger des SS-Verfügungstruppe, 2. September 1934
- SS-Junkerschule 1937 als SS-Junker, SS-Standartenjunker und 1938 SS-Standartenoberjunker
- erfolgreicher Abschluß im März 1938, Beförderung zum SS-Untersturmführer am 12. März 1938 und Versetzung zur Leibstandarte „Adolf Hitler“ (u. a. mit Frey, Kraas, Maurer, Heinze und Wangelin)
- 28. August 1939 - Zugführer in der 12. (MG-)Kompanie/Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ (gemeinsam mit Max Hansen und Werner)
- spätestens 6. April 1941 (nach Stellenbesetzungsliste der Leibstandarte) - Chef der 15. (schwere) Kompanie/LSSAH
- 13. Juli 1941 – Chef der 13. Kompanie/LSSAH
- Oktober 1941 – Chef der 2. (Kradschützen-)Kompanie/Aufklärungs-Abteilung/LSSAH
- 21. Juni 1942 – Beförderung zum SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS
- Anfang 1943 – Chef der 5. (s.) Kompanie/Aufklärungs-Abteilung „LSSAH“/SS-Panzergrenadier-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“
- 31. Juli 1943-30. Oktober 1943 - Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung/12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“
- 1944 wurde Gerhard Bremer Kommandeur der SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 12 „Hitlerjugend“
- 30. Oktober 1943 - 2. September 1944 - Kommandeur des III. (gepanzerten) Bataillons/SS-Panzergrenadier-Regiment 26/12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“
Tod
Am 2. September 1944, kaum mehr als einem Monat nach Verleihung des Ritterkreuzes, fuhr Olboeter mit einer Kampfgruppe (das II. Bataillon, welches er nun anführte, aber auch Reste der Division sowie versprengte Fliegereinheiten, eine Artillerie-Batterie, Panzergrenadiere des Heeres und zwei Züge der 1./SS-Aufklärungs-Abteilung „LSSAH“) Richtung Kaiserslautern, wo die 12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“ eine Auffrischungspause erhalten sollte.[1] Der Marsch wurde von Aubenton über Philippeville bis nach Grand-Leez (47 km südöstlich von Brüssel), wo das Regiment eine Meldestelle eingerichtet hatte. Olboetres Befehlsfahrzeug vom Typ „Kfz. 1“ führte die Kolonne an. Major von Boddien vom Flieger-Regiment 22, der mit einer Kompanie Hirson verlassen mußte, saß ebenfalls im Wagen.[2]
Im Norden von Hirson, wenige Kilometer von der belgischen grenze entfernt, erstrecken sich große Waldgebiete der Thiérache. Hier hatten französische Partisanen im Rückzug befindliche deutsche Einheiten aufgelauert, die Männer waren auf der Hut, aber die nacht war dunkel und die Kolonne mußte ohne Licht fahren. Die Banden haben eine Mine mit einem Draht auf die Straße gezogen, Olboeters Wagen ging in Flammen auf. Während die Deutschen absaßen, um den Feind zu verfolgen, der in die Wälder verschwand, warf sich Major von Boddien auf Olboeter, dessen Beine zerschmettert waren und dessen Uniform lichterloh brannte. Mit einem Mantel konnte das Feuer gelöscht werden. Der Bataillonsarzt war sogleich zur Stelle und konnte die Schmerzen stillen.
Die Kameraden trugen ihren Kommandeur in einen gepanzerten Mannschaftswagen, Major von Boddien und der Fahrer des Befehlswagens waren kaum verwundet. Die Wagenkolonne mußte weiter Richtung Norden, während der Mannschaftswagen nach Charleville, wo sich ein deutsches Feldlazarett befand. Olboeter wurde sofort operiert, beide Beide amputiert, aber es war zu spät, noch auf dem Tisch des Stabsarztes erlag er seinen Verwundungen. Er wurde auf der provisorischen Kriegsgräberstätte neben dem Lazarett beigesetzt, welches später vom Feind eingeebnet wurde.
Heute ist die letzte Ruhestätte des SS-Sturmbannführers Erich Olboeter unbekannt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“ am 1. Dezember 1938
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 8. November 1939 oder, je nach Quelle, 1940
- 1. Klasse am 20. Juli 1941
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze und Silber
- Bronze am 2. Oktober 1940
- Silber am 2. Oktober 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
- Schwarz am 14. März 1942
- Silber am 22. März 1943
- Königlich Bulgarischer Militärorden für Tapferkeit, IV. Klasse, II. Stufe am 15. (ggf. 10.) Juli 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 22. August 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 30. März 1943 als SS-Hauptsturmführer und Chef der 5. (schweren) Kompanie/SS-Aufklärungs-Abteilung/SS-Panzer-Grenadier-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 29. Juni 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 28. Juli 1944 als SS-Sturmbannführer und Kommandeur des III. (gepanzerten) Bataillons/SS-Panzergrenadier-Regiment 26 „Hitlerjugend“/I. SS-Panzer-Korps „Leibstandarte“/Heeresgruppe D
Fußnoten
- Geboren 1917
- Gestorben 1944
- Deutscher SS-Sturmbannführer
- NSDAP-Mitglied
- SS-Mitglied
- Angehöriger der Waffen-SS
- Infanterist (Deutsches Reich)
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Träger des Militärordens für Tapferkeit
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Verwundetenabzeichens (1939)
- Gefallen für Deutschland
- Person (Eberswalde)