Schlemmer, Ernst

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Der spätere Generalleutnant Ernst Schlemmer nach seiner Übernahme in die Wehrmacht 1935

Ernst Schlemmer (Lebensrune.png 8. Juli 1889 in Wöllstein; Todesrune.png 2. Juni 1949 in Heidelberg) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Major Ernst Schlemmer
Schlemmer mit seinem Adjutanten
„Ernst Schlemmer trat im Herbst 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Der Sohn eines Oberzollrates kam dabei zum 18. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand". Bei diesem wurde er am 4. Mai 1910 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im 18. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚Prinz Ludwig Ferdinand‘ eingesetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Flieger-Bataillon Schleißheim versetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er Anfang August 1914 zur bayerischen Feld-Flieger-Abteilung 3b. Bei dieser wurde er dann fast für zwei Jahre eingesetzt. Dabei wurde er am 9. Juli 1915 zum Oberleutnant befördert. Am 8. Mai 1916 wurde er dann zum Führer vom Armee-Flugpark 6 ernannt. Dort wurde er dann für mehr als zwei Jahre eingesetzt. Am 11. Juli 1918 wurde er dann in den Stab der Inspektion der Bayerischen Fliegertruppen versetzt. Dort wurde er dann bis Ende Juli 1919 eingesetzt. Dabei wurde er dann am 18. Oktober 1918 zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Am 30. Juli 1919 wurde er dann zum Fliegerhorst Schleißheim versetzt. Er wurde dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Am 31. März 1920 wurde er dann noch vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr aus dem Dienst verabschiedet. Er trat dafür als Hauptmann der Polizei in die bayerische Landespolizei über. Ab dem 1. Oktober 1922 wurde er dann bei der Landespolizei Lindau eingesetzt. 1929 hat er Maria Theresia Müllereisert geheiratet. Am 1. Juni 1932 wurde er dann bei der Landespolizei München zum Major befördert. Am 1. September 1934 wurde er dann zum Stab des III. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach kommandiert. Diesem gehörte er dann während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht an. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann als Oberstleutnant in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1934 festgelegt. Er wurde jetzt zum Regimentsstab vom Gebirgs-Jäger-Regiment München in Kempten zugeteilt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Rudolf Konrad zum Kommandeur vom Gebirgsjäger-Regiment 100 in Bad Reichenhall ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1937 zum Oberst befördert. Anfang November 1938 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Hubert Lanz ab. Dafür wurde er dann zum Kommandeur vom Gebirgsjäger-Regiment 137 in Lienz ernannt. Auch zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 hatte er noch dieses Kommando inne. Er führte dann sein Regiment zuerst im Polenfeldzug im Verband der 2. Gebirgs-Division. Ende Februar 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur vom neuen Gebirgsjäger-Ersatz-Regiment 136 in Innsbruck ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Dezember 1940 zum Generalmajor befördert. Mitte Februar 1941 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Anfang März 1941 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Valentin Feurstein zum Kommandeur der 2. Gebirgs-Division ernannt. Diese führte er jetzt im nördlichsten Frontabschnitt in Lappland. Am 19. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Nach etwa einem Jahr gab er sein Kommando an Oberst Georg Ritter von Hengl ab. Er wurde dafür erneut in die Führerreserve versetzt. Ende August 1942 wurde er dann dem Deutschen Verbindungsstab beim Alpini-Korps zugeteilt. Anfang Februar 1943 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Am 8. April 1943 wurde er dann angeblich für einen Monat zum Kommandeur der Division Nr. 188 ernannt. Mitte Mai 1943 wurde er dann zum Kommandeur der neuen Division Nr. 418 in Klagenfurt ernannt. Ende Oktober 1943 gab er sein Kommando an Generalmajor Maximilian Jais ab. Dafür wurde er jetzt erneut in die Führerreserve versetzt. Ende November 1943 wurde er dann in den Luftwaffen-Verbindungsstab Rom versetzt. Bei diesem wurde er zum 1. Dezember 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 18. Januar 1944 wurde er zum Kommandeur der Gruppe Schlemmer ernannt. Am 23. Januar 1944 wurde er dann zum Kommandant vom Abschnittsstab Mailand ernannt. Mitte März 1944 wurde er dann zum Kommandant der Oberfeldkommandantur 397 (OFK 397) ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zum Ende des 2. Weltkrieges im Frühjahr 1945. Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er dann im Mai 1945 in alliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 1. Juli 1947 wieder entlassen. Nicht einmal zwei Jahre später ist er bereits verstorben. Er war der ältere Bruder von General der Gebirgstruppen Hans Schlemmer.“[1]

Chronologie

  • 1.10.1909 Eintritt als Zweijährig-Freiwilliger in das 18. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment „Prinz Ludwig Ferdinand“, Landau in der Pfalz
  • Oktober 1911 Kompanieoffizier im 18. Königlich Bayerischen Infanterie-Regiment “Prinz Ludwig Ferdinand“
  • 1.3.1913 zum Königlich Bayerischen Luft- und Kraftfahr-Bataillon kommandiert
  • 25.4.1914 bis 1.8.1914 beim bayerischen Flieger-Bataillon
  • 2.8.1914 Flugzeugführer bei der bayerischen Feld-Flieger-Abteilung 3b
  • 8.5.1916 Parkführer des Armee-Flugparks 6
  • 12.2.1917 bis 17.2.1917 zur Besprechung und Berichterstattung zur Inspektion der Fliegertruppen (Idflieg) nach Berlin kommandiert
  • 2.7.1918 auf die Dauer von 6 Wochen mit der stellvertretenden Führung der Flieger-Abteilung 291 beauftragt
  • 11.7.1918 in den Stab der Inspektion des Militär-Luftfahrwesens (Iluft) versetzt
    • bleibt bis zum Ablauf seiner Kommandierung zur Flieger-Abteilung 291 kommandiert
  • 4.10.1918 zur Fliegerschule 1 versetzt und zur bayerischen Iluft kommandiert
  • 1.6.1919 bis 30.9.1919 viermonatiger Urlaub zum Auffinden einer Zivilstellung
  • 30.7.1919 mit Wirkung von 5.6.1919 zur Flieger-Abwicklungsstelle Schleißheim versetzt
  • 1.10.1919 zum Reichswehr-Fliegerhorst Schleißheim als Flugzeugführer versetzt
  • 7.10.1919 beim Reichswehr-Fliegerhorst Schleißheim eingeteilt
  • 30.10.1919 vereidigt
  • 13.3.1920 scheidet aus dem Reichswehrfliegerhorst zwecks Übertritt zur staatlichen Polizeiwehr aus
  • 31.3.1920 Abschied
  • 1920 Eintritt in die bayerische Landespolizei
  • 1.10.1922 bei der Landespolizei Lindau
    • als Hauptmann der Polizei auch Kommandeur der Wasserpolizei-Kommando Lindau
    • später bei der Landespolizei München
  • 1.9.1934 Übertritt zum Heer
    • zum Stab des III. Bataillons des 19. (Bayer.) Infanterie-Regiments, Kempten, kommandiert
  • 1.10.1934 beim Stab des Ausbildungs-Bataillons des Infanterie-Regiment Münchens (Umgliederung und Umbenennung), Kempten
  • 1.10.1935 Übernahme durch die Wehrmacht
  • 15.10.1935 beim Stab des Gebirgsjäger-Regiments 99, Kempten
  • 6.10.1936 Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiments 100, Bad Reichenhall
  • 3.11.1938 Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiment 137, Lienz/Tirol
  • 24.2.1940 Kommandeur des Gebirgsjäger-Ersatz-Regiments 136, Innsbruck
  • 17.2.1941 Führerreserve
  • 4.3.1941 Kommandeur der 2. Gebirgs-Division
  • 3.3.1942 Führerreserve OKH; kommandiert als Kommandeur des Ausbildungsstabes für Hochgebirgstruppen
  • 25.8.1942 Chef des Deutschen Verbindungsstabes beim italienischen Alpini-Korps
  • 6.2.1943 Führerreserve OKH
  • 8.4.1943 mit der Führung der Division Nr. 188 beauftragt, Innsbruck
  • 15.5.1943 Kommandeur der Division Nr. 418, Klagenfurt
  • 1.11.1943 Führerreserve OKH
  • 29.11.1943 Kommandeur der Außenstelle Rom des Bevollmächtigten Generals der Deutschen Wehrmacht in Italien
    • Kommandant des Bezirksverbindungsstabes 1 Rom
  • 13.1.1944 Oberfeldkommandant 397 (Kommandant des Abschnittsstabs Mailand)
  • 18.1.1944 auch Kommandeur der „Gruppe Schlemmer“ genannt
  • 21.5.1944 unter Verlegung nach Ungarn zugleich auch Befehlshaber Westungarn
  • 1.9.1944 Führerreserve OKH (XVIII)
  • 3.10.1944 kommandiert zum Kommandostab Voralpen
  • 9.5.1945 in alliierte Kriegsgefangenschaft
  • 1.7.1947 Entlassung

Familie

Schlemmer war der Sohn des Oberzollrates Johannes Schlemmer und seiner Gemahlin Elise, geb. Jungk. Sein jüngerer Bruder Hans Schlemmer schlug ebenfalls eine militärische Laufbahn ein und war zuletzt General der Gebirgstruppe und Eichenlaubträger. 1929 heiratete Polizei-Hauptmann Schlemmer seine Verlobte Maria Theresia Müllereisert.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten