Grohmann, Franz

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Franz Grohmann (1919-2000)

Franz Grohmann (Lebensrune.png 16. Oktober 1919 in Nixdorf, Sudetenland; Todesrune.png 7. April 2000 in Erlangen) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Hauptsturmführer der Reserve und Ritterkreuzträger des Sudetenlandes im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Zweiter Weltkrieg

Grohmann erhielt als SS-Obersturmführer und Chef der 1. Kompanie des SS-Panzer-Grenadier-Regiment „Deutschland“ der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“, am 23. August 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für die bestandenen Kämpfe gegen die alliierten Invasoren in der Normandie.

Kriegsgefangenschaft

Am 4. Mai 1945 geriet SS-Hauptsturmführer Grohmann bei Bad Schallerbach/Oberösterreich als Kommandeur des I. Bataillons in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Bericht

Quelle
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Franz Grohmann wurde am 16. Oktober 1919 als Sohn des Spediteurs Franz Grohmann und dessen Ehefrau Anna, geborene Kerber in Nixdorf, Kreis Schluckenau/ Sudetenland geboren. Er besuchte von 1925 bis 1934 die Volks- und Bürgerschule in Niedereinsiedel sowie von 1934 bis 1938 die Höhere Technische Lehranstalt in Bodenbach an der Elbe.

Nach Abschluß trat er am 1. November 1938 in das SS-Regiment "Deutschland" der damaligen SS-Verfügungstruppe in München ein. Nach der Grundausbildung nahm er gleich im März 1939 als Fahrer des Kompaniechefs im SS-Regiment "Deutschland" und gleichzeitiger Dolmetscher am Einmarsch in das Protektorat Böhmen teil. Es folgte weitere Ausbildung im Verband der Panzer-Division Kempf in Ostpreußen mit Einsatz in Polen. Er erlebte als Fahrer und Schütze 1 am s.MG den Angriff auf die Festung Modlin - Mlawa. Dann ging er im Verband der SS-Verfügungs-Division von Mai bis Juni 1940 im Holland-, Belgien- und Frankreichfeldzug bis zur spanischen Grenze. Auch war er als SS-Rottenführer im SS-Regiment "Deutschland" im Rahmen der nunmehr SS-Division "Reich" im April 1941 im Jugoslawienfeldzug eingesetzt und marschierte dann ab 22. Juni 1941 im Mittelabschnitt in den Rußlandkrieg.

Bei den Abwehrkämpfen bei Jelnja wurde er am 23. Juni 1941 durch einen Gesäßsteckschuß zum ersten Mal verwundet und mit einer Ju 52 in ein Lazarett nach Warschau gebracht. Hier wurde ihm am 23. Juli 1941 das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen. Anschließend kam er zum Ersatzbataillon einer Genesenden-Kompanie nach Rusin bei Prag und wurde zur SS-Junkerschule nach Bad Tölz/ Oberbayern, die schönste und modernste Kriegsschule Deutschlands, abgestellt, wo er den Reserveoffizier-Lehrgang besuchte. Im Februar 1942 flog er zusammen mit 17 Oberscharführern mit einer Ju 52 an die Ostfront zurück und landete in Rshew vor Moskau. Als Zugführer bei der 4., späteren 3. Kompanie des SS-Infanterie-Regiment "Deutschland" stand er sofort im Einsatz. Er war mehrfach als Führer riskanter Spähtrupp vorhaben eingesetzt.

So zeichnete er sich am 22. März 1942 als SS-Oberscharführer und Zugführer bei einem Nachteinsatz aus, in dessen Verlauf eine Bunkerstellung gesprengt und zahlreiches Kriegsmaterial vernichtet werden konnte. Mit einer großen Zahl von Gefangenen kehrte sein 18-Mann starker Spähtrupp zum eigenen Stützpunkt zurück. Nur eine Woche später mußte er erneut in eine feindliche Grabenstellung einbrechen um Gefangene einzubringen und wichtige Aufklärungsergebnisse zu gewinnen. Er bekam am l. April 1942 das Infanterie-Sturmabzeichen. Am 14. April 1942 wurde der Stützpunkt von SS-Oberscharführer Grohmann vom Feind in Bataillons-Stärke mit Panzerunterstützung angegriffen. Als die Feindpanzer eingebrochen waren und die Lage immer bedrohlicher wurde, raffte SS-Oberscharführer Grohmann seine Männer zusammen und ging selbst zum Gegenstoß über. Diese Attacke verwirrte den Gegner so sehr, daß er nach kurzer Zeit das Gefecht abbrach und im ungeplanten Rückzug große Verluste erleiden mußte.

Am 20. April 1942 zum SS-Untersturmführer d.R. befördert, erhielt er wegen seines Schneides in schneller Reihenfolge am selben Tag das Eiserne Kreuz 2. Klasse, am 19. Mai 1942 das Eiserne Kreuz 1. Klasse und am 1. August 1942 die Ostmedaille 1941/42. Im Oskol-Abschnitt, in der Abwehrfront ostwärts Charkow, sowie bei den Kämpfen um den Brückenkopf ostwärts Belgorod bewies SS-Untersturmführer d.R. Grohmann - teilweise in erbitterten Nahkämpfen - hervorragende Tapferkeit und umsichtige Führung. Besonders durch seine entschlossene Handlungsweise konnte er mehrmals wichtige Frontabschnitte vor einer Katastrophe bewahren.

In der Nacht vom 22. auf 23. März 1943 versuchten 14 feindliche Panzer und feindliche Infanterie in Stärke eines Bataillons in die Hauptkampflinie einzudringen, diese aufzurollen und sich in den Besitz des Brückenkopfes zu setzen SS-Untersturmführer d.R. Grohmann ging sofort zum Gegenstoß über und fügte dem Gegner schwere Verluste zu. Die panzerbrechenden Waffen konnten aus nächster Entfernung unbelästigt von feindlicher Infanterie fünf Panzer vernichten, drei weitere so schwer beschädigen, daß sich die restlichen feindlichen Panzer zurückzogen. SS-Untersturmführer d.R. Grohmann wurde verwundet, blieb aber bei der Truppe und bekam am 6. April 1943 das Verwundetenabzeichen in Silber. Für hervorragende persönliche Tapferkeit erhielt er am 25. April 1943 als SS-Untersturmführer d.R. in der 2. Kompanie des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 3 "Deutschland" das Deutsche Kreuz in Gold. Er wurde am 21. Juni 1943 zum SS-Obersturmführer d.R. befördert und bekam am 5. August 1943 das Verwundetenabzeichen in Gold. Fast ein Jahr war er Adjutant beim Kommandeur des I. Bataillon des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 3 "Deutschland" im Osten.

Mit seiner Einheit der 2. SS-Panzer-Grenadier-Division "Das Reich" wurde er im Frühjahr 1944, zu deren Wiederauffrischung im Raum Bordeaux und Toulouse/ Südfrankreich verlegt. Er übernahm dort als Führer die 1. Kompanie des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 3 "Deutschland", zu deren Kompaniechef er am 2. März 1944 ernannt wurde. Als die Alliierten in der Normandie/ Nordfrankreich landeten, kam er mit diesem Regiment "Deutschland" zum Einsatz. SS-Obersturmführer d.R. Grohmann, den ein erteilter Absetzbefehl nicht erreicht hatte, trat nördlich St. Lo an der Invasionsfront mit seiner 1. Kompanie "Deutschland" zu dem vorher befohlenen Angriff an, erreichte gegen stärksten Feindwiderstand das Angriffsziel und hielt die Stellung gegen schwere feindliche Gegenangriffe, wobei er erneut verwundet wurde.

Für diese Kampfleistung und für persönliche Tapferkeit erhielt er am 23. August 1944 als SS-Obersturmführer d.R. und Chef der 1. Kompanie des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 3 "Deutschland" der 2. SS-Panzer-Division "Das Reich" das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Diese hohe Auszeichnung wurde ihm im August 1944 auf dem Gefechtsstand der Division in der Eifel durch Divisionsführer, SS-Oberführer Otto Baum persönlich überreicht.

Danach übernahm er im September 1944 als Führer das II. Bataillon des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 3 "Deutschland" und wurde am 30. Januar 1945 zum SS-Hauptsturmführer d.R. befördert; er war der jüngste Hauptsturmführer und Bataillonskommandeur der 2. SS-Panzer-Division "Das Reich".

Nach der Ardennenschlacht wurde er im Februar 1945 Kommandeur des I. Bataillon des gleichen Regiment, das nach Ungarn verlegt wurde. Hit vielfach überlegenen Kräften rannten die Sowjets immer und immer wieder von allen Seiten an. Am Plattensee eingesetzt, zeichnete sich ”-Hauptsturmführer d.R. Grohmann wieder durch hervorragende Tapferkeit aus. Bei den Kämpfen am Plattensee wurde er am 18. März 1945 durch einen Stecksplitter im Schultergelenk wieder schwer verwundet und kam in das Lazarett nach Altenburg an der Donau/ Österreich.

Nach Entlassung aus dem Lazarett kam er zur Truppe zurück, welche bereits in Oberösterreich im Einsatz lag. Auf dem Weg vom Regiment zum Bataillon mit Ordonnanzoffizier SS-Obersturmführer Herbert Nitze in Bad Schallerbach/ Österreich fuhr er am 4. Mai 1945 direkt in eine amerikanische Aufklärungsabteilung hinein. Damit war der Krieg für ihn zu Ende. Er wurde am 6. Mai 1945 als SS-Hauptsturmführer d.R. und Kommandeur des I. Bataillon des SS-Panzer-Grenadier-Regiment 3 "Deutschland" im Ehrenblatt des Deutschen Heeres genannt.

Vom ersten bis zum letzten Tag gehörte er dem bewährten und tapferen SS-Regiment "Deutschland" an und wurde insgesamt sechsmal verwundet. SS-Hauptsturmführer d.R. Grohmann wurde in die amerikanischen Gefangenenlager nach Wels, Bad Aibling und Dachau gebracht und danach an die Franzosen nach Reutlingen ausgeliefert. Es ging dann weiter durch die französischen Gefangenenlager Lahrdinglingen und Freiburg im Breisgau.

Vor der Verladung nach Bordeaux/ Frankreich konnte er Ende 1948 zusammen mit dem damaligen SS-Obersturmführer Heinz Schubert, Kommandeur der II. Abteilung des SS-Panzer-Artillerie-Regiment 2 "Das Reich" und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, aus dem schwer bewachten Lager entkommen. Unter großen Schwierigkeiten gelang es ihm, sich mit dem Zug nach Deutschland durchzuschlagen. In der Nachkriegszeit baute er im Jahre 1950 ein Geschäft für Estrich-Isolierung und Industrieböden auf und führte dieses florierende Unternehmen bis 1985 in Bayern. Mit 65 Jahren trat er im Sommer 1985 den wohlverdienten Ruhestand und lebte seitdem als Rentner in Bayern. Am 7. April 2000 fand Franz Grohmann die ewige Ruhe.


Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5