Im Lande Widukinds

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DOKUMENTATION

Filmdaten
Originaltitel: Im Lande Widukinds
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Laufzeit: 15 Minuten
Sprache: Deutsch
Produktionsfirma: Universum-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Felix Lampe
Gösta Nordhaus (Spielszenen)
Kurt Stanke (Spielszenen)
Drehbuch: Felix Lampe
Leonhard Fürst
Musik: Franz R. Friedl
Ton: Joachim Thurban
Kamera: Kurt Stanke
Herstellungsleitung: Nicholas Kaufmann
Schnitt: Kurt Stanke

Im Lande Widukinds ist ein etwa 15minütiger deutscher Lehrfilm der UFA für die deutsche Jugend aus dem Jahre 1935 über das alte deutsche Sachsenland und Widukind, Herzog der Sachsen. Der Kulturfilm entstand unter der Regie von Felix Lampe. Zeigenössischer

Zeitgenössischer Artikel

Quelle
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Wo das ist? Der eigentliche Kernpunkt ist das Städtchen Enger in Westfalen, wo der alte Sachsenführer nach seiner Bekehrung und Unterwerfung bis an sein Ende lebte und in der Stiftskirche begraben liegt. Hier ist die Erinnerung an ihn am lebendigsten. Und in der Umgebung von Enger liegen heute noch die „Sattelmeierhöfe“, prächtige Anwesen, Erbhöfe im wahrsten Sinne des Wortes; denn Sattelmeier waren die Gefolgsmänner Widukinds. Vor mehr als tausend Jahren gab er jedem Sattelmeier ein Stück Land in der Umgegend, und mancher von diesen Höfen hat sich bis heute in derselben Familie fortgeerbt.

Es war eine schöne Aufgabe, die alten Gedenkstätten filmisch darzustellen und in lebendige Beziehung zu diesem ehrwürdigen und bodenständigen Bauerntum zu bringen, in seiner ganzen Urwüchsigkeit und mit seinen ehrwürdigen Traditionen, mit seinen alten Bräuchen im Volk und den überkommenen Zeichen und Symbolen an den Hofgebäuden und am Hausrat (eine uralte geschwungene Form des Hakenkreuzes hat sich hier durch die Jahrhunderte stets lebendig erhalten). Im weiteren Umkreis bezieht dieser Film neben den Fluren des Ravensberger Landes, wo Enger liegt, die schönsten Teile des östlichen Westfalen, des Weserberglandes und des Lippeschen Landes ein, soweit sie in direktem Zusarnmenhang mit den großen Sachsenkriegen zwischen dem Frankenkaiser Karl dem Großen und Widukind stehen und heute noch typische Überlieferungen aus der Zeit in Landschaft, Siedlungen und im Volke aufweisen. Wochenlang streifte Kurt Stanke mit seiner Kamera kreuz und quer und hielt in lebendigen Filmbildern fest, was vorher gemeinsam mit Professor Lampe, einem guten Kenner des Landes und seiner Geschichte, auf einer Studienfahrt als filmenswert herausgefunden worden war. Die ehrwürdigen Externsteine mit ihren Zeichen aus der germanischen Frühgeschichte, die Kampfplätze an der Weser und am Teutoburger Walde, die Baumriesen, die zum Teil selbst noch Zeugen der Sachsenkriege gewesen sein mögen, die ehrwürdigen Städte von Paderborn, Lügde und Herford über Detmold bis Lemgo, Salzufien usw. mit ihren Domen, Kapellen und anheimelnden Bürgerhäusern, alles das wurde mit größter Sorgfalt aufgenommen.

Dann ging’s an eine besonders dankbare Aufgabe, die gemeinsam mit Gösta Nordhaus in Angriff genommen wurde: die filmische Schilderung eines typisch niedersächsischen Bauernhofes. Sozusagen ein Sattelmeierhof in Reinkultur mit all seinem lebenden und toten Inventar, mit all seinen heimlichen Winkeln und urväterlichen Einrichtungen zeigt sich lebendig unserem Filmpublikum. Eine vielköpfige Sattelmeierfamilie ist es, mit sechs Kindern, wie sich’s gehört, die wir da sehen, wie sie sich um den Tisch zur Abendmahlzeit versammeln.

Und dann kommt das Erntefest. Das Land Widukinds ist am schönsten, wenn das Korn reif auf den Feldern steht, und niedersächsische Art zeigt sich am freiesten und liebenswürdigsten zur Zeit des Erntedanks, wenn das letzte Fuder reichgeschmückt und mit Musik auf den Hof fährt und die erste Magd dem Bauern die traditionelle Erntekrone überbringt mit ihrem einfachen „Segen ist der Mühe Preis.“

Dann hält der Frohsinn auf den Sattelmeierhöfen seinen Einzug. Haben uns durch die schönen Berge und Fluren vom niedersachsischen Land das Weserlied, der Sang vom Niedersachsenstolz und manch anderes schöne Volkslied begleitet, so ertönen zu diesen heiteren Schlußbildern nach der Komposition von Franz R. Friedl uralte und dennoch ewig lebendige Tanzweisen, Rheinländer und „Schuster–Schottisch“, und zu einer urwüchsigen Dorfmusik drehen sich die Sippen der Sattelmeier nach alter Weise, teils behäbig und teils beschwingt und graziös, je nach Geschlecht und Temperament, im Tanz.

Quelle: Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 49, 8. Dezember 1935


Der Film


Siehe auch

Verweise