Hundertwasser, Friedensreich

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Friedrich Stowasser alias Friedensreich Hundertwasser

Friedrich Stowasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord des Luxusdampfers Queen Elizabeth II.), besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser, in Eigenkreation auch Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser, war ein von den westlichen Medien hochgejubelter jüdischer Künstler.

Werdegang

Herkunft

Friedensreich Hundertwasser kam am 15. Dezember 1928 in Wien zur Welt.[1] Eigentlich hieß er Fritz Stowasser. Er war der Sohn (einziges Kind) eines Soldaten (Beamter)[2] Ernst Stowasser und dessen Frau, Elsa. Der Vater starb im Jahr nach seiner Geburt, an einer Blinddarmentzündung, worauf ihn seine Mutter alleine großzog. Obwohl seine Mutter Jüdin war, wurde Hundertwasser 1935 katholisch getauft. Den Künstlernamen legte sich Hundertwasser 1949 zu.[3]

Von Hundertwasser postmodern umgestalteter Uelzener Bahnhof aus der Wilhelminischen Zeit.

Ausbildung

Friedensreich Hundertwasser besuchte 1936 die Montessori-Schule in Wien. 1948 machte er die Matura und verbrachte anschließend drei Monate an der Wiener Kunstakademie bei Prof. Robin Christian Andersen. Nachhaltigen Eindruck hinterließen damals eine Walter-Kampmann-Ausstellung in der Albertina und Schiele-Ausstellungen. Ausgedehnte Studienreisen führten Hundertwasser 1949-1951 nach Paris (Treffen mit René Brô), Marrakesch, Tunis, Italien, Tanger und Spanien.[3]

Wirken

Seine Karriere im westlichen Kunstbetrieb begann Friedensreich Hundertwasser bereits als Jugendlicher. Seit den ersten Ausstellungen im „Art Club Wien“ in den Jahren 1952 und 1953 wurde er von den Medien bejubelt. Über alles, was er im künstlerischen Bereich tat, wurde lang, ausführlich und immer wieder berichtet: Über sein „großes Talent“, seine „Originalität als Maler“, ebenso über seine „Architekturvisionen“ und literarischen Äußerungen. Seine ersten Ausstellungen bekam Hundertwasser ebenfalls in den Jahren 1952 und 1953 in seiner Geburtsstadt Wien, 1955 dann in Mailand sowie 1954 und 1956 in Paris.

Hundertwasser als Pionier der Postmoderne

Hundertwasser, ab 1981 Professor an der Wiener Kunstakademie, ist von den westlichen Kunstkritikern unter anderem auch für seine sogenannten „Naturhäuser“ gefeiert worden. Er lebte abwechselnd in Wien, auf seinem Bauernhof in der Normandie und — fünf Monate im Jahr — in Neuseeland, dessen Staatsangehörigkeit er zusätzlich angenommen hatte. Tatsächlich sprach Hundertwasser sich gegen modernistische Fehlentwicklungen in der Kunst aus. Sein populärer Rang, die große Wertschätzung seiner Arbeit bei Sammlern etwa, stand stets in schroffem Kontrast zur akademischen und kunstkritischen Einschätzung seiner Arbeit. Dort, bei den Propagandisten einer Klassischen Moderne galt Hundertwasser durchweg als belangloser Illustrator. Das hatte einen einfachen Grund: Unter den Ideologen der Moderne gelten bis heute die Worte „Dekor“ und „Handwerk“ als Stigmata. Sie disqualifizieren einen künstlerischen Ausdruck von vornherein als minderwertig und zweitrangig. Hundertwassers Ansatz, über die handwerkliche, an Natur und Umgebung orientierte Arbeit zu Gestaltungen zu gelangen, stand somit in direkter künstlerischer Opposition zur akademisch hofierten Kunst seiner Zeit.

Der Einfluß der „zustandsgebundenen Kunst“

Kunstgeschichtlich zählen die malerischen und architektonischen Arbeiten Hundertwassers zur frühen Postmoderne, also zum Gesamt der Versuche, Wege aus der Moderne heraus zu formulieren. Stilgeschichtlich erinnern seine Arbeiten am ehesten noch an die von dem österreichischen Psychiater Leo Navratil (1921-2006) so bezeichnete „zustandsgebundene Kunst“ der Geisteskranken. Die berühmte Sammlung von Bildwerken Geisteskranker, die Emil Kraepelin (1856–1926) an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg zuerst angelegt hatte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Hans Prinzhorn (1886–1933) ausgebaut und wissenschaftlich erforscht. Dort finden sich zahlreiche Bildwerke, die in der Weise, wie Hundertwasser arbeitet, mit der Linie und mit aus Linienstrukturen entwickelten Formspielen umgehen.

Zeitübergreifende Wirkungen

Wer ist „entartet“?

Der radikale Vorwurf der Entartung liegt zwar seit jeher auch auf diesem Feld der Kunst des 20. Jahrhunderts, das Hundertwasser (und die Vertreter der Art Brut, am bekanntesten wohl Jean Dubuffet, repräsentieren). Zu fragen ist jedoch, welche Erkenntnis denn eigentlich dieser Vorwurf vorzubereiten oder abzubilden vermag. Nach den schweren Verwüstungen des Ersten Weltkrieges war der wilhelminische Pomp und Prunk in der bürgerlichen Alltagswelt nicht mehr — eben auch in keiner imitatorischen Form — durchzuhalten. Regression aber, also das plötzliche Zurückfallen auf elementarere oder frühere oder einfachere Formen der Kunst, ist keineswegs aus sich selbst heraus krankhaft. Die Dekadenz (das heißt: der Abstieg) war das Kriegsgeschehen selbst und seine ungeheuerlichen Zerstörungen, nicht aber die künstlerische Reaktion auf die vielfach umgewälzten Schlammwüsten von Verdun.

Lebenswahre Kunst

Hundertwasser befand zu seiner Lebenszeit gegen die radikale Moderne, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Galerien bemächtigte:

„Die zeitgenössische Kunst ist eine intellektuelle Onanie geworden. Unsere Kunst wurde häßlich und leer, ohne Schönheit, ohne Gott, dumm und kalt und herzlos. Der avantgardistische Sklave der Kunstmafia trampelt in Ruinen herum. So wird die Kunst pervers. Dieses negative, das Leben verneinende Ruinengerümpel füllt nun unsere Museen, rostet, verstaubt und zerfällt: Dieses Horrorpanoptikum der zeitgenössischen Kunst wird von einer kleinen farben- und formenblinden Clique angebetet wie das Goldene Kalb und bestaunt wie des Kaisers neue Kleider. Nie war die Kunst so ohne Kunst, so künstlich, so entartet, so weit von der Natur und der Schöpfung entfernt wie heute.“[2]

Indem Hundertwasser selbst mit dem Begriff des Entarteten in der Kunst argumentiert, schlägt er dem Moralkonsens in Gesicht, der allen verbieten will, über Entartung im Zusammenhang mit Kunst zu sprechen.

Anders gesagt: Das Entartete und seine Ursachen sind eben die offene Frage und gerade keine Antwort. Welcher Faktor hat denn den Siegeszug leerer, abstrakter Geometrien, in denen Mensch und Natur gar nicht vorkommen, bewirkt? Es ist dies offenbar einer oder mehrere Faktoren, die sich längst vor und außerhalb der Kunst entfaltet haben. Auf diese Faktoren lenkt Hundertwasser den Blick, wenn er — gegen jede Vorschrift — seinen architektonischen Kampf gegen das Quadrat und gegen die tote weiße Fläche führt.

Politik

Für Schlagzeilen sorgte Hundertwasser auch mit seinem Engagement zur Wahrung der österreichischen Identität, was vor allem geschah, um dazu beizutragen, das Bewußtsein der Zugehörigkeit zur deutschen Nation bei den Österreichern zu zerstören. So setzte er sich 1988/1989 für die Beibehaltung der schwarzen österreichischen Autokennzeichen ein und 1993/1994 gegen einen Beitritt der Republik Österreich zur Europäischen Union.[3]

Familie

Friedensreich Hundertwasser erlag am 19. Februar 2000, 71-jährig an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Queen Elizabeth II.“ auf dem Weg von Neuseeland nach Europa einem Herzversagen. Er war nach Österreich aufgebrochen, um sich politisch zu betätigen. Nach der Bildung einer Koalitionsregierung zwischen ÖVP und FPÖ in Österreich, gab es — anläßlich verschiedener Äußerungen von Jörg Haider — eine gegen diese Wahlentscheidung der Österreicher gerichtete breite Kampagne in den westlichen Medien sowie parallel dazu erhebliche Proteste (bis hin zu diplomatischen Sanktionen durch die damals 14 übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union) der westlich-plutokratischen Staaten. An diesen Protesten wollte Hundertwasser sich persönlich beteiligen, er starb jedoch während der Reise von Neuseeland in sein erstes Aufenthaltsland.

Er war zweimal (1958-1960 und 1962-1966) verheiratet. Seit 1986 war Hundertwasser auch Staatsbürger von Neuseeland, wo er die letzten Jahre bevorzugt lebte und arbeitete. Freie Zeit verbrachte er gerne auf seinem Wohnschiff „Regentag“, einem umgebauten italienischen Transportkutter, der seit 1977 vor Auckland/Neuseeland ankerte. Das Feuilleton bezeichnete Hundertwasser als prominenten „österreichischen“ Künstler und Individualisten.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Angelika Taschen (Hg.): Hundertwasser Architektur. Für ein natur- und menschengerechteres Bauen. Taschen-Verlag, Köln 2006, ISBN 3-8228-8594-9

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 25/2000
  2. 2,0 2,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Munzinger-Archiv GmbH, 2000