Reitzenstein, Friedrich von
Friedrich „Fritz“ Karl Ernst Sigmund Freiherr von Reitzenstein ( 29. November 1888 in Dillingen an der Donau; Juli 1969 in Inning am Ammersee) war ein deutscher Adliger, Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Allgemeinen SS sowie Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Major d. R. des Heeres und SS-Standartenführer im Zweiten Weltkrieg sowie Kreisrat in der Nachkriegszeit.[1] Zuweilen wird er mit SS-Standartenführer Josef Weber verwechselt.
Inhaltsverzeichnis
Chronologischer Werdegang
- Er schloß seine Schulausbildung mit dem Abitur ab. Er sprach neben Deutsch auch Französisch und Englisch.
- 15. Juli 1908 aus dem Kadettenkorps kommend als Fähnrich in das Königlich Bayerische 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“ eingetreten
- Besuch der Kriegsschule in München
- 23. Oktober 1910 Leutnant
- Eintritt in das Bayerische Freiwilligen Automobil-Korps und den Kaiserlichen Automobil-Club
- 1. Juni 1915 zum Oberleutnant befördert und zum 8. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich II. von Baden“ kommandiert (Erster Weltkrieg)
- 27. Januar 1918: Hauptmann
- Nach seiner Verabschiedung aus dem Militärdienst 1919 arbeitete er zunächst beim Versorgungsamt der Stadt München.
- 18. Oktober 1922 Eintritt in die ursprüngliche NSDAP (1920–1923)
- 1923 Mitglied im Bund Reichskriegsflagge (Stammabteilung unter Ernst Röhm)
- als solcher Teilnahme an dem Marsch auf die Feldherrnhalle
- 1. Mai 1928 nach der Verbotsaufhebung Wiedereintritt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 89.052)
- Eintritt in die Allgemeine SS (Mitgliedsnummer 1.643)
- 22. Juli 1929: SS-Untersturmführer
- 22. Juli 1929 bis 27. November 1933: Führer z. b. V. (zur besonderen Verfügung) im Stab Reichsführer-SS
- Januar 1931: SS-Sturmbannführer
- 9. November 1933: SS-Obersturmbannführer
- 27. November 1933 bis 20. April 1934: Führer zur Disposition (z. D.) der SS
- 20. April 1934: SS-Standartenführer
- 20. April 1934 bis 1. April 1936: Führer zur Verfügung des SS-Oberabschnitts Süd
- 1.4.1936 bis 1.8.1939: Führer bei der Stammabteilung Süd, Bezirk 34
- 1937 Gauamtsleiter des Personalamts der Auslandsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei
- in den Akten der NSDAP/AO wird ein Franz Reitzenstein als Major a. D., Gauamtsleiter und Mitglied des AO-Parteigerichts geführt, ob es sich dabei ggf. um Fritz von Reitzenstein handelt, ist unsicher.
- 1.8.1939 bis Kriegsende: Führer beim Stab des SS-Abschnitts I
- 20. Februar 1940 als Hauptmann der Reserve z. V. der Wehrmacht reaktiviert
- 1. März 1940: Major der Reserve
- 1944 Major der Reserve a. D.
Familie
Abstammung
Friedrich von Reitzenstein wurde als Sohn des königlich bayerischen Oberstleutnants Albert Freiherr von Reitzenstein ( 23. Dezember 1849 in München; 24. Juli 1926 ebenda) und dessen Frau Sophie Marie, geb. Freiin Stromer von Reichenbach (1857–1927) geboren. Er entstammte der Linie Selbitz-Reuth des Stamms Schwarzenstein und Schwarzenbach am Wald des Adelsgeschlechts Reitzenstein.
Älterer Bruder
- Hermann Friedrich Sigmund Freiherr von Reitzenstein ( 16. Mai 1883 in Dillingen an der Donau; 16. Oktober 1961 in Aichach), Dr. jur., Regierungsrat a. D., Strafanstalts-Direktor a. D. ∞ 18. Oktober 1926 (standesamtlich) und am 19. Oktober 1926 (kirchlich) Carola Elisabeth Marie Helene Morsak ( 22. September 1898), katholisch, Tochter des Generaloberarztes Karl Morsak und der Marie Aumüller.
Ehe
Hauptmann d. R. a. D. Freiherr von Reitzenstein (evangelisch) heiratete am 28. September 1927 seine Verlobte Elisabeth Bia Sophie von Heimburg ( 10. Januar 1889 in Dresden; 10. Januar 1964 in Herrsching, Oberbayern; NSDAP-Mitgliedsnummer 25.028), Tochter des Verwaltungs- und Hofbeamten sowie Parlamentariers Friedrich „Fritz“ August Gerhard Karl von Heimburg (1859–1935) und dessen Frau Agnes „Aggie“ Leonore Isabel Suffert (1869–1925). Die Ehe blieb kinderlos.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- I. Klasse 1915
- Militärverdienstorden (Bayern), IV. Klasse mit Schwertern
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923 (Verleihungsnummer 53)
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Ehrenwinkel der Alten Kämpfer
- SS-Zivilabzeichen (Nr. 8)
- Julleuchter der SS
- SS-Ehrenring
- SS-Ehrendegen
- Goldenes Parteiabzeichen
- Kriegserinnerungsmedaille (Österreich) mit Schwertern
- Ungarische Weltkriegs-Erinnerungsmedaille mit Schwertern
- Dienstauszeichnung der NSDAP in Silber am 20. April 1940
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse mit Schwertern
Verweise
Archiv 8. November 2018
Fußnoten
- Geboren 1888
- Gestorben 1969
- Freiherr
- Deutscher Major
- Leutnant (Bayern)
- Hauptmann (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP
- SS-Mitglied
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Träger des SS-Ehrendegens
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Person (Nationalsozialismus)