Priem, Georg von
Georg Ernst Carl Ludwig von Priem ( 19. November 1883 in Köln-Deutz; 9. Januar 1944 in Warschau) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- „Georg von Priem trat am 13. März 1902 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4. Bei diesem wurde er am 18. August 1903 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1902 datiert. Am 18. August 1911 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er 1913/14 an der Unteroffizierschule in Ettlingen eingesetzt. Am 8. November 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden außerdem neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des Krieges wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Spätestens ab 1923 gehörte er dann zur Heeres-Friedenskommission. Dabei wurde er im Frühjahr 1924 direkt beim Reichswehrministerium in Berlin eingesetzt. 1924/25 wurde er dann zum Chef der 11. Kompanie vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Osterode ernannt. Am 1. August 1925 wurde er dann zum Major befördert. Als solcher wurde er dann in den Stab des III. Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Osterode versetzt. 1926/27 wurde er dann in den Stab des I. Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Marienwerder versetzt. Am 31. Januar 1928 wurde er dann aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberstleutnant verliehen. Über seine nächsten Jahre ist dann nichts bekannt. Am 1. Oktober 1933 trat er dann als Ergänzungsoffizier wieder in den Dienst der Reichswehr. Sein Dienstgrad lautete jetzt Oberstleutnant (E). Am 1. Januar 1937 wurde er dann zum Oberst (E) befördert. Am 1. Juli 1938 wurde er dann zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Köln II ernannt. Diese Position behielt er dann auch nach Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939. Am 29. Juli 1940 wurde er dann zum Leiter der Kontrollkommission A der Waffenstillstandskommission ernannt. Mitte September 1940 wurde er dann zum Leiter der Hauptkontrollinspektion Frankreich ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Januar 1942 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor in den aktiven Dienst übernommen. Am 3. August 1942 wurde er dann zum Feldkommandant der Feldkommandantur 674 (FK 674) in der Niederlande ernannt. Am 21. Oktober 1942 übernahm er dann als Feldkommandant die Feldkommandantur 675 (FK 675) im Osten. Ihm wurden in dieser Funktion auch beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Anfang Januar 1944 ist er im Lazarett Warschau verstorben.“[2]
Kurzchronologie
- 13.3.1902 Eintritt in das „Königin Augusta“ Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4, Berlin
- 20.7.1912 bis Februar 1914 an der Königlich-Preußischen Unteroffizierschule im Schloß zu Ettlingen/Baden, eingesetzt
- 2.8.1914 Kompanieführer im Reserve-Infanterie-Regiment „Graf Bülow von Dennewitz“ (6. Westfälisches) Nr. 55, Detmold
- September 1914 schwer verwundet
- später beim Stab der Armee-Abteilung Falkenhausen
- 1.10.1919 zur Heeres-Friedenskommission, Berlin, abkommandiert
- Frühjahr 1924 im Reichswehrministerium, Berlin
- 1.10.1924 im Stab des III. Bataillons des 3. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Osterode
- später Chef der 11. Kompanie des 3. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Osterode
- 1.10.1926 im Stab des I. Bataillons des 3. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Marienwerder
- 31.1.1928 Abschied aus dem Militärdienst
- 1.2.1928 Zivilangestellter im Landesschutz des Wehrkreiskommandos VI, Münster, Organisator im Bereich Wupper
- 1.4.1929 Zivilangestellter im Stab des Wehrkreiskommandos VI, Münster
- 1.12.1930 Referent bei der Bezirksleitung Arnsberg Nord
- 1.3.1932 in der Bezirksleitung Arnsberg Nordwest und Süd
- 1.10.1933 als Landesschutz-Offizier wieder in der Reichswehr angestellt
- 1.10.1934 Leiter der Reichswehr-Werbestelle Coesfeld/Münsterland
- 5.3.1935 zu den Ergänzungsoffizieren überführt
- 15.6.1938 kommandiert als Kommandeur zum Wehrbezirkskommando Köln II
- 1.7.1938 Kommandeur des Wehrbezirkskommandos Köln II
- 29.7.1940 Leiter der Kontrollkommission A der Waffenstillstandskommission, Hotel „Nassauer Hof“ in Wiesbaden
- 15.9.1940 Leiter der Heereskontrollinspektion Frankreich in Bourges/Cher
- 1.01.1942 zu den aktiven Offizieren überführt
- 3.8.1942 Feldkommandant 674 (FK 674), Breda in den Niederlanden
- 21.10.1942 Feldkommandant 675 (FK 675), Winniza
- 9.1.1944 im Reserve-Lazarett XII Warschau verstorben
Familie
Georg war der Sohn des Oberhofmarschalls Georg Albert von Priem ( 1. Februar 1850; 23. Dezember 1920) und dessen Frau Theresa Marie Friederike Karoline, geb. Freiin von Plettenberg ( 26. September 1855; 17. Oktober 1944). Seine Tante Alma, geb. Freiin von Plettenberg (1860–1903), war mit Generalmajor Gustav Carl Wilhelm Ludwig Freiherr von Seckendorff (1848–1924) verheiratet, einem Sohn des Generals der Infanterie Franz Adolf Freiherr von Seckendorff. Georgs Bruder war Leopold Eduard Konrad ( 19. April 1885), der am 2. März 1914 Julie Albertine Busch heiratete. Zu ihren Kindern gehörte Eugenie Maria ( 6. Januar 1915; 30. August 2000).
Georg Albert von Priem (Vater)
Georg Albert von Priem, Sohn des Generalmajors Georg Heinrich von Priem[3] und dessen dritte Ehefrau Ernestine Sophie Ulrike, geb. von Treskow ( 15. April 1812; 23. September 1893), war zuerst Offizier der Preußischen Armee. Als Sekondeleutnant wurde er im Deutsch-Französischen Krieg mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Er war Premierleutnant als er am 27. September 1879 seine Theresa heiratete, später Rittmeister, dann Major z. D. und zuletzt Oberstleutnant z. D. 1891 trat er als Flügeladjutant in den Dienst des Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt-Sondershausen. Sein weiterer Aufstieg war wie folgt:
- 1896 Kammerherr
- 1899 Hofmarschall
- 1909 Oberhofmarschall
- 1911 Bürgerrecht der Stadt Rudolstadt erhalten
- 1918 Wirklicher Geheimer Rat
Ehe
Major von Priem heiratete am 12. Dezember 1927 seine Verlobte Elfriede Schoeps.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- 13.3.1902 Fahnenjunker
- 18.10.1902 Fähnrich
- 18.8.1903 Leutnant mit Patent vom 19.8.1902
- 18.8.1911 Oberleutnant
- 8.11.1914 Hauptmann
- 1.8.1925 Major
- 1.2.1928 Charakter als Oberstleutnant
- 1.10.1933 Oberstleutnant (Landeschutzoffizier)
- 15.5.1934 Oberstleutnant a. D.
- 5.3.1935 Oberstleutnant (Ergänzungsoffizier) mit Rangdienstalter (RDA) vom 1.2.1930
- 1.1.1937 Oberst (E)
- 1.1.1942 Generalmajor
- Orden vom Zähringer Löwen, Ritterkreuz II. Klasse (BZ3b)
- im Krieg die Schwerter zum Ritterkreuz erhalten
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Ehrenkreuz von Schwarzburg, Ehrenmedaille in Silber für Verdienste im Krieg
- Kriegsverdienstkreuz (Lippe), II. Klasse
- Hamburgisches Hanseatenkreuz
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Schlesischer Adlerorden, II. und I. Klasse
- Ehrenritter des Johanniter-Ordens
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Ungarische Kriegs-Erinnerungs-Medaille
- Wehrmacht-Dienstauszeichnungen
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern