Neufville, Georg von
Georg Heinrich von Neufville ( 27. Oktober 1883 in Frankfurt/Main; gefallen 3. November 1941 in Rußland) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps (Führer der Freikorps „von Neufville“), der SA und Generalmajor (posthum) der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Ob Eichenlaubträger Robert-Georg Freiherr von Malapert genannt von Neufville ein Verwandter ist, wie zuweilen angedeutet wird, läßt sich nicht belegen.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Georg von Neufville, Sohn des Bankiers Johann Gustav Adolf, seit 1883 von Neufville[1] (1848-1942) und dessen Gemahlin Karlotta Amalie Johannette Betty, geb. Hütterott ( 1854), trat im Herbst 1902 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein und kam dabei zum Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 3. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1904 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 28. Januar 1903 datiert. Kurz vor dem Großen Krieg gehörte er 1914 zum Leib-Garde-Husaren-Regiment. Am 8. November 1914 wurde er zum Rittmeister befördert.
Im Ersten Weltkrieg führte Neufville anfänglich ein Bataillon im Leib-Garde-Husaren-Regiment und war ab 1916 als Hauptmann im Generalstab.
Freikorps
Ende 1918 stellte er als Rittmeister das Freikorps „von Neufville“/Schwarze Garde auf, welches auch als Landesschützen-Brigade „von Neufville“ und Garde-Landesschützen-Korps „von Neufville“ bezeichnet wurde. Danach wurde er dann in die vorläufige Reichswehr übernommen. Am 30. November 1921 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Major verliehen.
Zwischenkriegszeit
Von Neufville war u. a. als Major a. D. Stahlhelm-Landesführer Baden und Württemberg und ab 1933 geschäftsführender Präsident des Reichskuratorium für Jugendertüchtigung. Als Mitglied der SA und der NSDAP kandidierte er 1936 in München für einen Sitz im Reichstag.
Im Stab der Obersten SA-Führung und Chef des Wehrstabes war er für die vormilitärische und nachmilitärische Wehrerziehung in Zusammenarbeit mit der Wehrmacht gemäß dem Führererlaß vom 19. Januar 1939 verantwortlich. Am 10. April 1938 wurde er zum SA-Brigadeführer befördert. Als solcher war er für die Ausbildung der Landwacht zuständig.
Zweiter Weltkrieg
Als Oberst war Neufville im Westfeldzug 1940 an der Front. Er erwarb die Spangen zum EK II in Frankreich und I in Rußland. September 1941 erhielt der Regimentskommandeur das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz.
Tod
Am 2. November 1941 ist er im Raum Mihailovskoje, 60 Kilometer westlich von Moskau am linken Ufer der Moskwa, schwer verwundet wurden. Am nächsten Tag ist er auf dem Hauptverbandsplatz Panovo bei der Sanitäts-Kompanie 178 verstorben. Posthum wurde er dann noch zum Generalmajor befördert. Sein Kriegsgrab wurde von den Russen eingeebnet, er konnte bis dato (Stand: 2017) nicht geborgen und somit nicht auf einen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge errichteten Soldatenfriedhof überführt werden.
Würdigung
Ein Soldatenleben endete am 3. November 1941 60 Kilometer vor Moskau.[2] Aus dem Divisionsbefehl:
- „Was die Division in ihm verliert, ist unsagbar viel, eine leuchtende Führerpersönlichkeit, einen vorbildlichen Offizier, einen Vater seiner Soldaten, einen Kameraden, dessen Ritterlichkeit, Hilfsbereitschaft und vornehme Denkungsart beispielhaft waren. Sein Name bleibt mit der glorreichen Geschichte dieses Feldzuges unauslöschlich verbunden.“
Beförderungen (Auswahl)
- SA-Brigadeführer am 10.4.1938
- SA-Gruppenführer am 30.1.1941
- Oberst z. V. 1941 (zur Verfügung, ggf. zur Verwendung)
- Generalmajor z. V. posthum mit Wirkung vom 1.11.1941
Auszeichnung (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- II. Klasse am 18. Juli 1940
- I. Klasse am 3. Juli 1941
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 22. September 1941 als Oberst zur Verwendung (z. V.) und Kommandeur des Infanterie-Regimentes 195 in der 78. Infanterie-Division
Fußnoten
- Geboren 1883
- Gestorben 1941
- Deutscher Offizier
- Major (Preußen)
- Major (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Generalmajor (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Freikorps-Mitglied
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- Stahlhelm-Mitglied