Glückskinder

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FILM

Glückskinder.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Glückskinder
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: UFA-Filmverleih GmbH
Stab
Regie: Paul Martin
Regieassistenz: Paul Zils
Drehbuch: Robert A. Stemmle,
Paul Martin
Vorlage: Brian Marlow
Musik: Peter Kreuder
Ton: Fritz Thiery,
Erich Leistner
Dialogregie: Curt Goetz
Kamera: Konstantin Tschet
Standfotos: Otto Schulz
Bauten: Erich Kettelhut
Kostüm: Manon Hahn
Aufnahmeleitung: Dietrich von Theobald
Herstellungsleitung: Max Pfeiffer
Schnitt: Carl Otto Bartning
Besetzung
Darsteller Rolle
Lilian Harvey Ann Garden
Willy Fritsch Gil Taylor
Paul Kemp Reporter Frank Black
Oskar Sima Reporter Stoddard
Fred Goebel Reporter Bill
Erich Kestin Reporter Hopkins
Otto Stoeckel Chefredakteur Manning
Paul Bildt Schnellrichter
Albert Florath Ölkönig Jackson
Thomas Cziruchin Boxer Brown
Kurt Seifert Dicker Gastwirt
Carl Merznicht Reporter beim Schnellgericht
Walter Steinweg Barmann
Paul Rehkopf Zeitungskollege
Jac Diehl Zeitungskollege
Max W. Hiller Standesbeamter
Hermann Mayer-Falkow Schalterbeamter
Fred Köster Gerichtsschreiber
Peter Lau Diener
Günther Brackmann Laufbursche
Albert Karchow Beisitzer des Schnellrichters
Egon Stief Gerichtsbeamter
Fritz Draeger Reporter beim Schnellgericht
Wilhelm Grosse 1. Zuschauer beim Schnellgericht
Hadrian Maria Netto 2. Zuschauer beim Schnellgericht
Leo Sloma 3. Zuschauer beim Schnellgericht
Wolf Ackva Jacksons Sekretär
Willy Brüdjam Kriminalbeamter bei Jackson
Fred Beckers Opernbesucher
Arno Ebert
Ingvelde Knudsen
Elly von Kovatsy
Dirk Magre
Dagmar Muthardt
Elisabeth Neumann-Viertel
Elena Lauri

Glückskinder ist ein Lustspiel von 1936.
Gedreht wurde der Film vom 23. Mai bis Juli 1936. Die Uraufführung fand am 19. September 1936 im Gloria-Palast in Berlin statt. Das erste Mal wurde der Film am 4. März 1957 in der ARD ausgestrahlt.

Auszeichnung

Prädikat
  • künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Werkfoto aus dem Film Glückskinder. Die Kamera war auf einem schwenkbaren Kran aufgebaut. An der Kamera Konstantin Irmen-Tschet, rechts Willy Fritsch und Lilian Harvey

Es lässt sich nicht leugnen für Hopkins, den Gerichtsreporter der „New-Yorker Morningpost“, wurde die Aufhebung der Prohibition nicht zum Segen. Er ist dem Alkohol zu gut. Hopkins kann seinen feuchtfröhlichen Zustand gerade noch so weit kontrollieren, um festzustellen, daß er in seiner Verfassung unmöglich zum Schnellgericht gehen kann. Also ruft er die Redaktion an und bittet Stoddard, ihn zu vertreten. Stoddard hat jedoch alle anderen Sehnsüchte, als gerade die, die Reportage zu übernehmen. Vielleicht macht's Frank? Doch auch Frank zeigt die kalte Schulter, ebenso Bill. Hilft aber alles nichts, irgendeiner muss hin. Aber da kommt ja Gil, Gil Taylor, der Lyriker, dessen poetische Ergüsse seit grauen Zeiten ungedruckt beim Chef-Editor Manning lagern! Mit gerissener Schläue wird Gil die Vertretung in die Schuhe geschoben, und in der Hoffnung auf etwaige berufliche Chancen macht sich Gil lattenlüstern auf den Weg. Es sind die üblichen kleinen Alltagskonflikte, die vor dem Schnellgericht verhandelt werden. Für den ausgekochten Reporter geben sie fast gar nichts her.

Doch das Greenhorn Gil ist mit gespanntem Interesse bei der Sache. Ein kleines, süßes, blondes Mädel steht vor dem Schnellrichter. Angeklagt wegen Vagabondage. Die Kleine, Ann Garden heißt sie, hat keinen Menschen, der für sie bürgen könnte. Also wird sie wohl ein paar Tage in den Kasten fliegen . . .

In Gil regt sich ritterlicher Mut. Er springt auf. “Ich kenne die Dame, Euer Gnaden!" Allgemeine Verwunderung. Am meisten wohl bei Ann selbst, die nicht die geringste Ahnung hat, wer der nette, blonde junge ist. Sie kennen die Dame so so ..." ja, wir sind sogar verlobt ... hm, lächelt sein Denkmal an. So so. Heiraten, möchten bald heiraten, am liebsten heute wie morgen Der Schnellrichter In zwei Minuten zitiert er den Standesbeamten herbei und ehe weder Gil noch Ann zur Besinnung kommen, sind sie miteinander verheiratet. Begeistert gratuliert man ihnen, die Reporterfedern fliegen über das Papier, Blitzlichter flammen auf, Kameraden knipsen . . . Reichlich verdutzt steht das frischgebackene Ehepaar kurz darauf auf der Straße. Also was nun? Zuerst und auf alle, Fälle muss man ein bisschen soupieren, wie? Im nächsten Drugstore, einer jener mechanisierten Abfütterungsanstalten New Yorks, in denen Sodawasser, Eisbaisers, Lippenstifte und Hammelkotelettes im Handumdrehen, verabfolgt werden, genehmigt man zweimal Hering mit Pellkartoffeln. Das Mädchen Ann taut auf. Reichlich sogar. Gil gehen die Augen über.

Sie macht sich ja fast lustig über ihn, dieses stolze, selbstbewusste Kerlchen! Wer ist sie eigentlich? Doch Ann hat gar keine grobe Lust, ihm ihre Biographie zu liefern. Auch dann nicht, als man sich schließlich über die, na ja, Hochzeitsnacht einigen muss. Mit der nötigen Zurückhaltung, versteht sich. Gil hat nur ein Bett. Aber auch ein wunderhübsches, langes Kakteenbrettchen. Und das baut man zwischen die Kissen. So gibt es zwei streng und sachlich getrennte Betthälften. Gute Nacht. Am nächsten Tag schmunzelt ganz New York über die Schnellheirat vor dem Schnellgericht. Alle Zeitungen berichten davon. Nur die Morningpost nicht. Gil, Gil, poetischer Träumer! Erfindest eine herrliche Sache um dich selbst und vergisst dabei, sie deinen Lesern aufzutischen! Sehr unangenehm für Gil. Denn Mister Manning setzt ihn prompt an die Luft. Frank und Stoddord bekommen Gewissensbisse. Schließlich waren sie es, die den guten Freund Gil zum Schnellgericht schickten. Na, sie reden also mit Manning. Und als sie mittags freudestrahlend Gil und Ann beglückwünschen kommen, lässt sich die Tatsache nicht aus der Welt schaffen, daß sie alle drei stellungslos sind ... Tia, so geht’s zu, musste. Oder überhaupt - Mensch

„... ich wollt' ich wär' ein Huhn! Ich hätt’ nicht viel zu tun Ich legte vormittags ein Ei und nachmittags wär’ ich frei! Mich lockte auf der Welt kein Ruhm mehr und kein Geld, Und fände ich das große Los, dann fräße ich es bloß“

Aber es passieren noch ganz andere Sachen in New York’ Da ist zum Beispiel die Nichte des Ölkönigs Jackson verschwunden und der alte, verschrobene, doch lief bekümmerte Millionär Jackson hat eine dicke Belohnung ausgesetzt. Es soll ein sehr selbstbewusstes Mädel sein und ein bestimmtes Kennzeichen hat sie auch: ein Leberfleckchen auf der Schulter. Fast gleichzeitig geht den drei Freunden ein ungeheurer Seifensieder auf, Sehr selbstbewusst'? Stimmt, das ist Arm, Und der Leberfleck? Müsste man feststellen. Am nächsten Morgen stellt es Gil mit grüber Vorsicht und noch größerer Delikatesse fest ... Tatsächlich.

Arm hat das beschriebene Leberfleckchen! Da kocht es in Gil. Was, dieses blonde, blasierte Dollairprinzesslein hat sich also einen Spaß mit dem armen Reporter erlaubt? Hat ihn geheiratet, hat ihn quasi als Versuchskaninchen für bessere Gefühle betrachtet? Rasch entschlossen packt Gil Arm ins Auto und schleift sie in den Palast des Millionenonkels. Er sollte sich aber nicht etwa einfallen lassen, ihm, Gil, seine Belohnung anzubieten! Und Gil macht einen dicken Strich hinter die Affäre Ann. Dieses kleine Luderchen, in das man sich schon so schön verliebt hatte ...

Das Fräulein Niemand liebt den Herrn Sowieso, Sie ist so glücklich in seiner Näh`! Die beiden wohnen im Luftschloss Nirgendwo, Im Land der- Träume am goldnen See. “Man könnte auch so glücklich sein wie dieses Pärchen. Doch leider, leider gibt es so was nur im Märchen ...“

Dem reichlich erstaunten Millionär macht Ann Inzwischen einen ganz gescheiten Vorschlag. Wie wäre es, wenn sie wirklich die Rolle der verschwundenen Nichte spielen würde? Schon damit die unbekannten Entführer glaubten, sich geirrt zu haben und vielleicht irgendetwas unternähmen, womit sie sich verrieten? Der Ölkönig geht auf Anns glänzende Idee ein und besucht mit ihr als seiner Nichte am Abend die Oper. Frank und Stoddard waren nicht müßig - die „Morningpost“ hat mit der Widerauffindung der, Millionärsnichte- einen großartigen Stoff 1 Gil Jedoch macht eine tolle Entdeckung, die ihn ebenso froh und glücklich als besorgt macht: Arm kann unmöglich die Nichte des Millionärs sein, die Sache mit dem Leberfleck war ein Trick des schlauen Mädels! Demnach ist Arm gegangen, weil sie ihm nicht zur Last fallen wollte . . . wie lieb muss sie ihn haben! Gil, Frank und Stoddard jagen zur Oper. Gil dringt während der Vorstellung ein, will nach der Loge des Millionärs gehen und hat ein kleines Renkontre mit einem hünenhaften Herrn, der ihm gelegentlich einen unerhört herzhaften Kinnhaken versetzt hatte. Gil zielt, schlägt und - zertrümmert mit der Faust die Scheibe der Alarmanlage bei Brandgefahr! Die Feuerwehr rückt an, Polizisten nehmen Absperrungen vor und die Zuschauer stürzen ins Freie.

Der Gentleman, der mit Gil zusammenstieß, rettet Arm aus dem Gedränge, hebt sie in seinen Wagen und fährt mit ihr im Höllentempo davon. Gil und seine Freunde jagen Ihm nach, ebenso der Millionär. Weit draußen vor New York stoppt der Entführer und geht mit Arm in eine, einsam gelegene Villa, hinter sich seine er bitterten Verfolger. Nach einem Handgemenge in der Wohnung kommen sich alle endlich vernünftiger näher und es stellt sich heraus, daß der Entführer und mut massliche Gangster weder das eine noch das andere ist, sondern ganz einfach der angebetete, angetraute Ehemann der gleichfalls gesund und munter hier vorhandenen Nichte des Millionärs! Sie hatte ihn heimlich und gegen den Willen des Onkels geheiratet und hielt sich mit dem Boxer-Gatten hier verborgen. Ob verheiratet oder nicht - der alte Jackson ist selig, seine Nichte wiederzuhaben, Gil ist glücklich, Arm in seine Arme schließen zu können und Mister Manning strahlt: mit dieser Sensationsgeschichte muss seine „Morningpost" phantastische Auflagen erreichen: ja - und wer ist nun Ann wirklich? Lassen Sie sich das von den fröhlichen "Glückskindlein" erzählen!


Lieder

  • Das Fräulein NiemandMusik: Peter Kreuder / Text: Hans Fritz Beckmann
  • Ich wollt', ich wär' ein Huhn; Musik: Peter Kreuder / Text: Hans Fritz Beckmann / Gesang: Willy Fritsch, Lilian Harvey, Paul Kemp und Oskar Sima

Filmbeitrag