Hönscheid, Johannes-Matthias

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
„Hannes“ Hönscheid als Fahnenjunker-Feldwebel (FJ-FW) – der einzige Ritterkreuzträger der Kriegsberichter

Johannes-Matthias „Hannes“ Hönscheid (Lebensrune.png 14. Juni 1922 in Eitorf; Todesrune.png 2. März 2001 in München)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, Kriegsberichterstatter der Luftwaffe bei der Fallschirmtruppe, Kriegsberichterstatter z. b. V. des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Nach einem Hochschulstudium in Frankfurt/Main erreichte Hönscheid die Einberufung (15. Januar 1942) zur Luftnachrichtenkompanie des Fliegerhorstes Fritzlar. Ab dem 1. September 1942 war er im Einsatz als Kriegsberichter der Luftwaffe und Frontschriftleiter der deutsch-italienischen Tageszeitung „Il Popolo di Sicilia“ (Der Adler von Sizilien) in Catania. Während dieser Zeit hatte er Fronteinsätze bei der III. Gruppe/LG 1 und beim Kampfgeschwader 54. Hierbei flog er als Besatzungsmitglied einer Ju 88 in 28 Feindflügen u. a. Angriffe gegen La Valetta und Kap Bône, wofür er die Frontflugspange in Bronze erhielt. Anschließend kam es zu Kommandierungen als Kriegsberichter z. b. V. zu Rommels Hauptquartier beim Afrika-Korps und zum Oberbefehlshaber „Süd“ Kesselring.

Während der Abwehr der Invasion der Alliierten in Italien war Hönscheid als Fallschirmjäger beim Bataillon „Graßmel“ beim Fallschirm-Jäger-Regiment 4 der 1. Fallschirm-Division eingesetzt. Während der Rückzugskämpfe bis in den Raum Frosinone/Monte Cassino (→ Schlacht um Monte Cassino) zerstörte er mit Tellerminen 7 Feindpanzer. Außerdem nahm er als Stoßtruppführer insgesamt 827 Feindkämpfer als Kriegsgefangene. Hierfür erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold. Während dieser Schlachten und Kämpfe geriet er selbst auch in britische Kriegsgefangenschaft, aus welcher ihm trotz schwerer Verwundung die Flucht gelang. Es folgte ein längerer Lazarettaufenthalt im Duce-Hauptquartier in Fasano.

Am 14. September 1944 erfolgte die Übernahme ins Heer als Kriegsberichter z. b. V. beim Oberkommando der Wehrmacht. Hier war er Referatsleiter für den Einsatz der Kriegsberichter sowie militärischer Zensor (OKW) und Verbindungsoffizier zu Dr. Goebbels. Des weiteren war er zeitweise Kriegstagebuchführer im Führerhauptquartier (Wolfsschanze). Noch vor Ende des Krieges wurde Hönscheid (laut Quellen rückwirkend zum 1. März) zum Leutnant der Reserve befördert. Zuletzt war er Kriegsberichter und Pressesprecher bei der Reichsregierung Dönitz in Plön und Flensburg.

Nach dem Krieg machte er Karriere als Chefredakteur (u. a. bei den Zeitschriften „Argos“ und „Plus“) und Verleger (Johannes M. Hönscheid Verlags KG) in München. Leutnant a. D. Johannes-Matthias Hönscheid starb am 2. März 2001 im Alter von 78 Jahren in München.[1]

Ritterkreuz

Hönscheid wurde erst Anfang 1945 zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes eingereicht. Er erhielt die Auszeichnung für seine außerordentliche Leistung im Abwehrkampf gegen die VS-amerikanischen Invasoren auf Sizilien. Er diente mit dem III. Bataillon des Fallschirm-Jäger-Regimentes 4 und war in schwerste Kämpfe verwickelt. Er mußte seine journalistische Tätigkeit ausblenden und um sein Leben, aber vor allem um das Leben seiner Kameraden kämpfen. Kurz nach ihrer Umbenennung zur 1. Fallschirmjäger-Division am 1. Mai 1943 wurde die Division von Avignon nach Sizilien verlegt. Sie traf dort am 10. Juli 1943[2] ein. Die Einheit wurde dort nach der Landung der Alliierten im Raum Catania als schnelle Eingreiftruppe eingesetzt. Nach dem Beschluß der Armeeführung, sich wegen der unsicheren politischen Lage in Italien von Sizilien abzusetzen, deckte die Division den Rückzug der deutschen Truppen und verließ als letzte Einheit der Achsenmächte am 17. August die Insel. Das Fallschirm-Jäger-Regiment 4, als Teil der 1. Fallschirm-Jäger-Division, sicherte unter hohem Blutzoll den anschließenden Rückzug der Fallschirmjäger, wobei Hönscheids III. Bataillon für die Sicherung des sich zurückziehenden Regimentes zuständig war. Während des gesamten Zeitraumes zeichnete sich Hönscheid im Sturm- und Nahkampf besonders aus.

Auszeichnungen (Auszug)

Verleihung des Ritterkreuzes an Kriegsberichterstatter Hönscheid durch Generalmajor Hasso Eduard Achaz von Wedel. Hier mit Ärmelband „Afrika“ und Ärmelstreifen Kriegsberichter des Heeres (davor Ärmelstreifen Kriegsberichter der Luftwaffe).

Werke (Auszug)

Als Autor

  • Der Kriegsberichter, Roman-Trilogie, Band 1, Die Front, Internationaler Kulturdienst (1992), ISBN 978-3926469175

Als Herausgeber

  • Martin Pöppel: Himmel und Hölle. Das Kriegstagebuch des Fallschirmjägers Martin Pöppel, Internationaler Kulturdienst (1986), ISBN 978-3926469007

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Leutnant der Reserve Hönscheid, HannsDas-Ritterkreuz.de
  2. Am 10. Juli 1943 wurde die Division alarmiert und per Flugzeug in den Raum Rom verlegt. Anschließend wurden Teile der Division ebenfalls im Lufttransport nach Sizilien überführt: Fallschirm-Jäger-Regiment 3, Fallschirm-Jäger-Regiment 4, MG- und Pionier-Bataillon, die I. Abteilung des Artillerie-Regiments und Teile der Panzerjäger-Abteilung. Nach schweren Kämpfen zogen sich die eingesetzten Teile der Division bis zum 17. August 1943 über die Straße von Messina auf das italienische Festland zurück. Anschließend erhielt die Division den Befehl zur Verteidigung Apuliens.
  3. Im Weltnetz liest man, daß Hönscheid das Deutsche Kreuz 1945 erhielt, die Verleihung könnte aber auch schon 1944 erfolgt sein.