Bollmann, Hans

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Dr. Hans Bollmann

Hans Bollmann (Lebensrune.png 6. Januar 1894 in Baalberge; Todesrune.png 1945)[1][2] war ein deutscher Soldat, seit 1932 Mitglied der SA und nationaler Funktionär, u. a. als DNB-Sportchef nach Ernennung durch den Reichssportführer seit 1933 Führer des Deutschen Sportpresseverbandes (DSV).

Leben

Unterschrift von Dr. Hans Bollmann im Gästebuch des „Deutschen Hauses“ während der Olympischen Sommerspiele 1932 in Los Angeles

Jugend

Er wurde am 6. Januar 1894 in Baalberge im Kreis Bernburg an der Saale geboren und besuchte das Realgymnasium in Potsdam, machte 1912 seine Reifeprüfung und studierte dann in Berlin neuere Sprachen und Geschichte.

Erster Weltkrieg

1914 ging er als Kriegsfreiwilliger mit dem 1. Garde-Regiment zu Fuß des Deutschen Heeres an die Westfront. Er stand vor Arras, dann bei Ypern und wurde dort verwundet. Nach Wiedergenesung kam er zur Truppe zurück, machte 1915 den Feldzug in Galizien und Rußland mit und wurde 1916 an der Westfront in der Sommeschlacht zum zweiten Mal schwer verwundet.

Er verlor den linken Unterarm und erlitt außerdem eine schwere Kopfverletzung durch Granatsplitter. So mußte er als Vizefeldwebel der Reserve aus dem Kaiserlichen Heer entlassen werden.

Er bekam für den Fronteinsatz das Eiserne Kreuz, II. Klasse, war außerdem Inhaber des Verwundetenabzeichens in Silber oder Gold und erhielt vom kommandierenden General des Garde-Korps nach seiner Genesung ein besonderes Anerkennungsschreiben für seine in der Schlacht an der Somme wiederholt bewiesene Tapferkeit.

Weimarer Republik

Nach der langwierigen Lazarettbehandlung konnte er dann sein Studium in Berlin und Rostock fortsetzen. Er promovierte zum Dr. phil. und war seit 1919 Journalist. Er war zunächst Feuilletonredakteur, dann – seiner Neigung entsprechend – als Sportjournalist bei den verschiedensten Zeitungen tätig. Im Jahre 1926 wurde er vom Wolffschen Telegraphen-Büro beauftragt, einen Sportdienst aufzuziehen. Dank seiner Energie, seiner Tatkraft und seinen Kenntnissen gelang es, diesen Dienst in wenigen Jahren zur größten deutschen Sportkorrespondenz auszubauen. Hauptschriftleiter Dr. Hans Bollmann nahm unter anderem an den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam und 1932 in Los Angeles teil.

Drittes Reich

Dr. Hans Bollmann war seit vielen Jahren Nationalsozialist. Im Jahre 1932 entschloß er sich als einarmiger Kriegsversehrter, SA-Mann zu werden. Er tat längere Zeit in seinem Sturm Dienst und wurde dann 1933 als Sportpressereferent in die Pressestelle (Deutsches Nachrichten-Büro) der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg berufen, um auch dort dieses so außerordentlich wichtige Gebiet so zu bearbeiten und so zu organisieren, wie es seiner Bedeutung entsprach. Beauftragt hatte den DNB-Sportchef Dr. Bollmann Reichssportkommissar bzw. Reichssportführer und SA-Gruppenführer Hans von Tschammer und Osten. U. a. organisierte Bollmann im Oktober 1934 für 100 deutsche Sportberichterstatter einen „Geländesportlehrgang“ in Neustrelitz und forderte, daß „das Wissen um Volk und Rasse, um Blut und Boden und um die Ziele der nachdrängenden Jugend lebendig sein“ müsse.

Auch in der Studentenschaft wirkte er insbesondere in den Kampfjahren. Nach dem Erlaß des Schriftleitergesetzes und der Neukonstituierung des Reichsverbandes der Deutschen Presse als Körperschaft öffentlichen Rechts wurde Dr. Hans Bollmann zum Leiter des Reichsausschusses der Sportschriftleiter im Reichsverband der Deutschen Presse bestellt.

Tod

Dr. Hans Bollmann kam entweder 1945 bei der Schlacht um Berlin ums Leben oder, wie die meisten Quellen berichten, wählte angesichts der Invasion der Roten Armee den Freitod.

Werke (Auswahl)

  • Vom Werdegang der deutschen Sportpresse, Diesterweg Verlag, Frankfurt 1938

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Vgl.: Markwart Herzog: Fußball zur Zeit des Nationalsozialismus, Kohlhammer, ISBN 978-3170201033
  2. Totenliste von Sport-Journalisten