Jagdpanzer 38(t)

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Der Jagdpanzer 38(t) (auch „Hetzer“ genannt) war ein leichter Jagdpanzer der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.

Entwicklung

Keitel, Göring und Hitler werden am 20. April 1944 die ersten 20 Jagdpanzer 38(t) (Sd.Kfz.138/2) „Hetzer“ vorgeführt
Übersicht des Aufbaus
Den Jagdpanzer „Hetzer“ gab es in viele verschiedene Tarnvarianten
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Im Kriegsjahr 1943 wurde das Laufwerk des Panzers 38(t) für den neuen deutschen Jagdpanzer ausgewählt. Der neue Jagdpanzer sollte einen vollumschlossenen Aufbau besitzen, ähnlich dem der sehr erfolgreichen Sturmgeschütze. Als Waffe wurde eine modifizierte Version der 7,5-cm-PaK 39 L/48 ausgewählt.

Die Version hatte eine weiterentwickelte Rohrbremse, die eine Mündungsbremse nicht mehr erforderlich machte. Um das auf 16 Tonnen gestiegene Gewicht besser verkraften zu können, wurden breitere und verstärkte Ketten montiert.

Der Prototypenmotor (Praga EPA AC/2800) wurde vom Panzer 38(t) übernommen. Durch eine Drehzahlerhöhung wurde eine Leistungssteigerung von 80 bis 100 PS erreicht. Durch das gestiegene Gewicht waren die Fahrleistungen jedoch bescheidender als beim Panzer 38(t): nur noch 26 km/h auf der Straße und ganze 15 km/h im Gelände. Aus diesem Grund verwendete man für das Serienmodell den Praga EPA AC/2 58 mit 160 PS. Versuche, die Motorleistung auf bis zu 200 PS zu steigern, scheiterten.

Für die Nahbereichsverteidigung verfügte der Jagdpanzer 38(t) über ein 7,92-mm-Maschinengewehr (meist MG 34, aber auch MG 42) auf dem Dach, das der Kommandant über ein Periskop und einen verlängerten Abzug betätigen konnte. Diese Nebenbewaffnung hatte einen Schwenkbereich von 360 Grad und diente zur Abwehr feindlicher Infanterie. Zwar wurde das MG aus dem geschützten Inneren abgefeuert, allerdings verfügte es über ein kleines Trommelmagazin. Der Nachladevorgang mußte ohne Schutz des Panzers stattfinden.

Die Form des Hetzers war hervorragend, mit rundherum abgeschrägten Flächen. Auch die Dimensionen des Panzers waren sehr gut, allerdings zum Leidwesen der Besatzung. Diese mußte sich förmlich in den Panzer quetschen, was ihn bei der Besatzung nicht beliebt machte, wobei man sich vorstellen sollte, daß der gesamte Munitionsvorrat auch im Kampfraum verstaut werden mußte. Die Besatzung bestand aus Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze und Kommandant.

Prototyp

Der erste Prototyp konnte schon 1943 vorgestellt werden. Nach erfolgreichen Tests wurde mit der Serienproduktion begonnen, zunächst nur bei BMM, ab September 1944 kam noch Škoda hinzu.

Einsatz

Im Einsatz bewährte sich der Jagdpanzer 38(t) ausgezeichnet. Die niedrige Silhouette erschwerte seine Entdeckung und Bekämpfung, die Form war beispielhaft, und seine Feuerkraft entsprach der des Panzers IV und des Jagdpanzers IV/48. Die abgeschrägte Panzerung ließ die Granaten vieler Kaliber einfach abprallen.

Jedoch war der Jagdpanzer 38(t) bei den Besatzungen nicht besonders beliebt, da er über einen kleinen Kampfraum verfügte und auch der Schwenkbereich der Kanone nur 16 Grad betrug. Wegen des asymmetrischen Sitzes der Hauptwaffe betrug der Schwenkbereich 11 Grad nach rechts und nur 5 Grad nach links. Um dies auszugleichen, mußte das gesamte Fahrzeug gedreht werden.

Die Seitenpanzerung war mit 20 Millimetern sehr schwach, so daß viele Jagdpanzer 38(t) von der Seite abgeschossen wurden. Ein solcher Jagdpanzer führte in der Verteidigung den Feuerkampf aus Stellungen, indem er sich den angreifenden Panzerverbänden des Gegners in günstigen Geländeabschnitten immer wieder vorlegte.

Im Angriff waren seine Einsatzgrundsätze vergleichbar mit denen von Sturmgeschützen, d. h., die Jagdpanzer überwachten das Vorgehen der eigenen Truppe und gaben ihr somit Feuerschutz. Ein Bewegungsgefecht gegen Panzerfeinde konnte aufgrund des fehlenden Turmes nicht geführt werden.

Technische Daten

  • Gewicht: 16 t
  • Länge (o. Rohr)/Breite/Höhe: 6,27 m (4,87 m) / 2,63 m / 2,17 m
  • Wendekreis: 5 m
  • Kettenbreite: 35 cm
  • Spurweite: 214 cm
  • Bodenfreiheit: 42 cm
  • Watfähigkeit: 100 cm
  • Motor: Sechszylinder-Reihenmotor Praga PS 1 EPA AC/2 58 mit 160 PS bei 2.800 U/min | 7,78 l Hubraum
  • Höchstgeschwindigkeit: 42 km/h auf Straße / bis 16 km/h im Gelände
  • Tankinhalt: 320 l
  • Fahrbereich: 260 km auf Straße / 170 km im Gelände
  • Bewaffnung:
  • 7,5-cm-PaK 39 L/48 (41 Schuß)
  • ein MG 34 auf dem Dach (fernsteuerbar)
  • Panzerung
  • Front: 60 mm
  • Seiten und Heck: 20 mm
  • ÜDecke: 8 mm
  • Boden: 10 mm
  • Besatzung: vier
  • Stückzahl gebaut: 2584

Varianten

  • Es gab auch Versuche, die 7,5-cm-KwK 42 L/70 des Panthers in den Jagdpanzer 38(t) zu integrieren – einige Exemplare wurden davon hergestellt. Durch die extrem ungünstige Vorderlast dieser Kanone wurde von diesen Gefährten aber wieder abgegangen.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende bauten die Škoda-Werke auf der Basis des Jagdpanzers 38(t) weitere Modelle für das tschechoslowakische Heer, 156 Fahrzeuge wurden an die Schweizer Armee ausgeliefert, wo sie unter der Bezeichnung G-13 bis 1970 im Dienst blieben. Dieser Panzertypus blieb in der Bundeswehr als „Kanonenjagdpanzer“ (Jagdpanzer, Kanone) und „Raketenjagdpanzer“ noch lange erhalten.

Siehe auch

Literatur

  • Horst Scheibert: Hetzer Jagdpanzer 38(t) und G-13, Das Waffenarsenal Band 53, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1979
  • Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen 35(t) und 38(t) und ihre Abarten, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 9783879437085

Verweise