Marder I

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Eine von Alfred Becker entwickelte Marder I auf einem erbeuteten französische Panzerfahrgestell mit 7,5cm-Panzerabwehrkanone

Der Marder I war ein leichter deutscher Panzerjäger während des Zweiten Weltkrieges.

Entwicklung

Marder I, 1943
Marder I, Panzerjäger.jpg
Marder-I-Saumur.jpg

Der Marder I war eine Improvisation, nachdem sich schon zu Beginn des Unternehmens „Barbarossa“ herausgestellt hatte, daß die Wehrmacht dringend mobile Panzerabwehrwaffen benötigt. Hauptmann Alfred Becker, der schon an der Umrüstung vieler Selbstfahr-PaKs beteiligt war, sollte auf der Basis der französischen Lorraine-Schlepper, die in Frankreich reichlich erbeutet wurden, einen improvisierten leichten Jagdpanzer konstruieren. Den Befehl hierzu erhielt er am 25. Mai 1942. Etwa 160 Schlepper waren zur Umrüstung eingeplant. 60 sollten zu Jagdpanzern, der Rest zu mobiler Artillerie umgerüstet werden. Für den Jagdpanzer war die 7,5-cm-Pak 40/1 L/46 vorgesehen. Am 4. Juni erfuhr Feldmarschall Keitel, daß weitere 78 Lorraine-Schlepper in den heereseigenen Werkstätten in Bielitz repariert werden und ließ sofort weitere 24 Laufwerke dem Jagdpanzerprogramm zuführen.

Das Laufwerk war sehr stabil und bot somit eine hervorragende Basis für den Marder I. Allerdings mußte die Panzerung minimal sein, weil das Laufwerk sonst überfordert gewesen wäre. So erhielt es einen kastenförmigen Aufbau mit maximal 12-mm-Panzerplatten. Trotz dieser geringen Panzerung kam das Fahrzeug auf 8,3 t. Mit dem 70 PS starken Delahaye 103 TT Sechszylinder-Reihenmotor schaffte es aber trotzdem eine Höchstgeschwindigkeit von 38 km/h bei einer Reichweite von 150 km.

Im Juni und Juli 1942 wurden insgesamt 104 Marder I umgerüstet, weitere 66 folgten im August, und bis zum Ende des Jahres wurden weitere 15 Marder I fertig.

Fast alle Marder I kamen zu den deutschen Truppen in Frankreich. Einige wenige wurden aufgrund der Verlegung der Stammeinheiten nach Italien und an die Ostfront transportiert.

Zusammen mit den anderen improvisierten Panzern, die vom Baustab „Becker“ konstruiert wurden, kamen die Marder I in die 931. Brigade West. Die 21. Panzer-Division, die in Tunesien vernichtet worden war, wurde im Mai 1943 mit Hilfe der verstärkten Schnellen Brigade „West“ (931. Brigade „West“) neu aufgestellt. Damit waren die meisten Marder I beim Kampf in der Normandie beteiligt, wo sie sich mit den alliierten Panzern messen konnten.

Weitere Ausführungen

Auf Basis des Marder-I-Modells wurde auch eine mobile Artillerie konstruiert. Auf Hitlers Befehl hin wurden Anfang 1942 40 Fahrzeuge vom Marder-I-Projekt abgezogen. Diese Fahrzeuge sollten für Rommels Afrikakorps gefertigt werden. Sie waren für den Transport einer 150-mm-Haubitze ausgelegt. Es konnte aber auch die kleinere 105-mm-Haubitze leFH 18/40 verwendet werden. Allerdings schienen nur 12 Fahrzeuge diese Kanone erhalten zu haben. Mindestens ein Fahrzeug erhielt eine russische 122-mm-Haubitze. Der sich am Heck befindliche Rückstoßspaten grub sich beim Schießen in den Boden. 1944 wurde der Spaten verlängert. Nun mußten die Soldaten das Fahrzeug nicht verlassen, um den Spaten zu heben bzw. zu senken. Alle mobilen Artillerien auf Marder-Basis erhielten die Sonderkraftfahrzeugnummer 135/1.

Technische Daten

Sd.Kfz. 135

  • Gewicht: 8,3 t
  • Länge über alles: 5,38 m
  • Länge der Wanne: 4,35 m
  • Breite: 1,88 m
  • Höhe: 2,00 m
  • Bewaffnung: 7,62-cm-Pak 36(r) und wenige mit der 7,5-cm-PaK 40/1 L46
    • Munition: 40 Schuß
  • Besatzung: vier
  • Panzerung
    • Wanne vorn 12 mm
    • Aufbau vorn 12 mm
  • Fahrwerk: sechs 445-mm-Laufrollen pro Seite, die paarweise an halbelliptischen Blattfedern hängen
  • Motor: Sechszylinder-Reihenmotor Delahaye 103 TT mit 70 PS
  • Fahrbereich: 150 km
  • Höchstgeschwindigkeit Straße: 38 km/h
  • Reichweite Straße: 150 km
  • Reichweite Gelände: 90 km
  • Stückzahl: 185

Sd.Kfz. 135/1

  • Gewicht: 8,49 t
  • Bewaffnung entweder
    • 150-mm-Haubitze sFH13
    • 105-mm-Haubitze leFH18/40 (zwölf Fahrzeuge)
    • 122-mm-Haubitze (rus.) (mind. ein Fahrzeug)
  • Besatzung: vier
  • Panzerung
    • Wanne vorn 12 mm
    • Aufbau vorn 12 mm
  • Fahrwerk: sechs 445-mm-Laufrollen pro Seite, die paarweise an halbelliptischen Blattfedern hängen
  • Motor: Sechszylinder-Reihenmotor Delahaye 103 TT mit 70 PS
  • Fahrbereich: 135 km
  • Stückzahl: insgesamt 94

Siehe auch