Vihrog, Jessie
Jessie Vihrog ( 19. Oktober 1907 in Kimberley, Südafrika; 1. Januar 1996 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Vihrog, das heißt „Feuerauge“. Der Name ist ganz alt und deutet auf eine niederdeutsche Abstammung hin[1]. Jessie Vihrogs Vater, der gebürtige Hamburger arbeitete im Burenstaat als Landwirt. Er ging als junger Mann nach Südafrika, wurde dort Farmer. Dort lernte er seine Frau kennen, die Engländerin Patty Arton.
Jessie Vihrog wurde in Kimberley als Zweitälteste Tochter geboren. Sie hatte noch drei Schwestern. Die Familie ging zu Beginn des Ersten Weltkrieges nach Europa zurück. Vom siebenten bis zum achten Lebensjahr wurde Jessie Vihrog in ein belgisches Kloster gegeben, ihr Vater wollte das. Dann kam sie auf das Karolinenlyzeum in Eisenach. Schon als Mädchen hatte sie eine brennende Liebe zum Theater. Sie sagte am liebsten Gedichte auf.
Jessie Vihrog wäre wohl nie zur Bühne gekommen, wenn Winifred, ihre ältere Schwester nicht gewesen wäre und später Änne Kersten. Winifred war zu dieser Zeit in einem Konservatorium in Leipzig und ließ ihre Schwester hinkommen. Dort konnte sie bei den bekannten Schauspieler Wildenhyan vorsprechen. Er entdeckte ihr Talent und legte ein gutes Wort ein und sie erhielt 1921 am Leipziger Schauspielhaus ein Engagement. Dann ging sie nach Darmstadt.
1927 kam sie nach Berlin, knüpfte über ihre Kollegin Änne Kersten Kontakte zur dortigen Theaterwelt und erhielt ein Engagement an den Barnowsky-Bühnen. Ab 1931 stand Jessie Vihrog regelmäßig vor Filmkameras.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die auch als Bildhauerin aktive Künstlerin keinen Anschluß mehr an den Film und die Bühne, heiratete und zog sich ins Privatleben zurück.
Jessie Vihrogs Neffe ist der Schauspieler Frietjof Vierock.
Filmographie
- 1931: Der falsche Ehemann
- 1931: Hurra – ein Junge
- 1931: Einer Frau muß man alles verzeihn
- 1932: Es wird schon wieder besser
- 1932: Der Frauendiplomat
- 1932: Eine von uns
- 1932: Kampf
- 1932: Die Herren vom Maxim
- 1933: Zwei gute Kameraden
- 1933: Ein Lied für Dich
- 1933: Das lustige Kleeblatt
- 1933: Das Schloß im Süden
- 1933: Keine Angst vor Liebe
- 1933: Zimmermädchen ... drei mal klingeln
- 1933: Schön ist jeder Tag, den du mir schenkst
- 1934: Annette im Paradies
- 1934: Die Freundin eines großen Mannes
- 1934: Ein Mädchen mit Prokura
- 1934: Charleys Tante
- 1934: Der Fall Brenken
- 1934: La Paloma
- 1934: Lockvogel
- 1934: Nur nicht weich werden, Susanne
- 1935: Friesennot
- 1936: Straßenmusik
- 1936: Nachtwache im Paradies
- 1936: Krach und Glück um Künnemann
- 1937: Ballade
- 1938: Ich bin gleich wieder da
- 1940: Unser kleiner Junge
- 1948: Hallo – sie haben ihre Frau vergessen