Panzerkampfwagen VI „Tiger II“

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Der „Königstiger“ war der schlagkräftigste Kampfwagen der Panzertruppe der Wehrmacht und Waffen-SS.

Der Panzerkampfwagen VI „Tiger II“, auch „Königstiger“ genannt, war ein schwerer deutscher Kampfpanzer während des Zweiten Weltkrieges. Er wurde nach dem gleichnamigen Tier benannt.

Entwicklung

Ein deutscher Königstiger einer schweren Panzer-Abteilung und ungarische Freiwillige in Budapest während des Unternehmens „Panzerfaust“

Bei der Führerkonferenz am 26. Mai 1941, kurz vor dem Unternehmen „Barbarossa“, wurde entschieden, einen Panzer zwischen 35 und 45 t zu bauen. Henschel und Porsche wurden damit beauftragt, den Panzer zu konstruieren, gleichzeitig sollte Krupp die Bordkanone entwickeln. Auf der Grundlage der Flugabwehrkanone 8,8cm-FlaK 41 sollte schließlich die 8,8cm-KwK 43/3 L/71 entstehen, um eine der besten Kanonen des Krieges zu werden.

Panzersoldaten auf Panzer VI „Tiger II“ (Königstiger) am Waldrand beim Besprühen mit Tarnfarbe, Frankreich, Juni 1944

Als man im Sommer 1942 auf den KV und den T-34 traf, bekam die Entwicklung eine erhöhte Dringlichkeit. Er sollte nun jedem sowjetischen Panzer und den in der folgenden Zeit von den Sowjets entwickelten Panzern überlegen sein. Er sollte eine abgeschrägte Panzerung bekommen, um optimal geschützt zu sein.

Das Holzmodell wurde im Oktober 1943 fertig, die ersten Versuchsmuster gingen dem Waffenamt im November 1943 zu. Der erste Prototyp wurde im Oktober 1943 fertiggestellt. Die Serienproduktion begann zögernd im Januar 1944.

Der „Königstiger“ war 10.286 mm lang, 3.080 mm hoch, 3.755 mm breit und wog 69,8 t. Angetrieben von einem Maybach-Motor HL 230 P 30 erreichte dieses Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 38 km/h. Die ersten 50 Fahrzeuge wurden mit dem Porsche-Turm ausgestattet. Obwohl dieser abgelehnt worden war, wurden 50 Stück gefertigt, und da diese früher verfügbar waren als die Krupp-Türme, wurden sie eingebaut. In den Türmen konnten allerdings nur 72 Schuß Munition mitgeführt werden.

Ab dem 51. Fahrzeug wurden dann die Krupp-Produktions-Türme verwendet, die gegenüber dem Porsche-Turm durch Vereinfachungen und eine schlankere Form unterschieden werden können. Trotzdem konnten in den Krupp-Türmen immerhin 84 Schuß Munition mitgeführt werden.

Der „Königstiger“ war der Höhepunkt der Panzerentwicklung Deutschlands während des Zweiten Weltkrieges, wobei sich die Formgebung am „Panther“ orientierte. Gegenüber dem „Tiger I“ wuchsen sowohl die Abmessungen als auch die Panzerungsstärken und damit das Gewicht. Das Ergebnis war ein frontal nur schwer verwundbares Fahrzeug, das allerdings wegen der großen Masse von 68 t relativ langsam war. Mangels besserer Motoren mußte der gleiche Motor wie im „Panther“ und im „Tiger“ zum Einsatz kommen. Die 8,8-cm-KwK 43 L/71 war die beste Panzerkanone ihrer Zeit und verlieh dem „Königstiger“ eine gewaltige Feuerkraft. Alle feindlichen Panzer konnten frontal auf Entfernungen von 1.000 bis 3.000 m abgeschossen werden. Selbst der Sowjetische IS-2 konnte auf Distanzen von bis zu 2.000 Metern zerstört werden. Die verstärkte und vor allem günstig abgeschrägte Panzerung des „Königstigers“ ließ sich mit den besten gegnerischen Panzerkanonen nur aus relativ naher Distanz durchschlagen, brach und splitterte jedoch wegen verminderter Materialqualität oft.

Auslieferung

Der Panzerkampfwagen „Tiger II“ wurde hauptsächlich an die schweren Panzer-Abteilungen ausgeliefert, die schon mit dem Tiger I ausgestattet waren. Der erste mit „Tigern II“ ausgestattete Verband war jedoch die Panzer-Lehr-Division.

Einsatz

Koenigstiger004.jpg

Der „Tiger II“ erhielt seine Feuertaufe im Mai 1944 an der Ostfront und auf dem westlichen Kriegsschauplatz im August 1944 gegen britischen Truppen in der Normandie an der Invasionsfront. Eine größere Anzahl von „Tiger II“ (etwa 150 Stück) kam nur während der Ardennenoffensive im Dezember 1944 zum Einsatz.

Die starke Panzerung und die überlegene Kanone, die jeden Feindpanzer auf 2.000 m Entfernung vernichten konnte, sorgten für eine hohe Kampfmoral bei den Tigerbesatzungen. Vor allem wenn die „Tiger II“ defensiv eingesetzt wurden und somit ihre Stärken, sprich Kanone und Panzerung, voll zur Geltung kamen, während die fehlende Beweglichkeit eher weniger ein Manko darstellte, waren sie kaum zu bezwingen. Lediglich die sowjetischen IS-2 sowie der amerikanische Pershing konnten ihm wirklich gefährlich werden.

Die Bezeichnung „Königstiger“ fand ihren Ursprung bei den westalliierten Panzersoldaten, die diesen schweren Panzer als „King Tiger“ oder „Royal Tiger“ bezeichneten.

Es wurden mehr „Tiger II“ wegen technischer Defekte und Treibstoffmangel von den eigenen Besatzungen zerstört, damit sie nicht in Feindeshand fielen, als durch Feindeinwirkung. Insgesamt war der „Königstiger“, wenn man von den technischen Mängeln absieht, ein guter Defensiv-Panzer. Er konnte das Schlachtfeld dominieren und den Feinden die Angst in die Glieder treiben. Allerdings wurde er zu spät und in zu geringer Zahl gebaut, um entscheidendes ausrichten zu können.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg dienten einige „Königstiger“ bis etwa 1952 in der französischen Armee. Maybach-Ingenieure entwickelten in Frankreich eine neue Version des Motors mit nunmehr 1.000 PS. Damit war der Panzer zwar besser motorisiert, er blieb jedoch ein sehr schweres Fahrzeug, das Unmengen an Kraftstoff verbrauchte.

Technische Daten

Pz6 koenigstiger-2.gif
  • Gewicht
  • Gesamt mit Porsche-Turm: 68,5 t
  • Gesamt mit Henschel-Turm: 69,8 t
  • Länge
  • über alles, mit Rohr nach vorn: 10,286 m
  • über alles mit Rohr nach hinten: 9,966 m
  • ohne Rohr: 7,38 m
  • Breite
  • über alles, Geländekette: 3,755 m
  • Höhe: 3,09 m
  • Feuerhöhe: 2,26 m
  • Bodenfreiheit
  • vorn: 49,5 cm
  • hinten: 51 cm
  • Kletterfähigkeit: 85 cm
  • Steigfähigkeit: bis zu 35°
  • Watfähigkeit: 160 cm
  • Grabenüberschreitfähigkeit: 250 cm
  • Kettenauflage: 4,12 m
  • Spurweite
  • Gefechtskette: 2,79 m
  • Verladekette: 2,61 m
  • Kettenbreite
  • Gefechtskette: 80 x 13 cm
  • Verladekette: 66 x 13 cm
  • Bewaffnung
  • 88-mm-KwK 43 L/71
  • Rohrgewicht mit Verschluß und Mündungsbremse: 1,605 t
  • Rohrlänge: 6,280 m
  • Höhenrichtfeld: -8° bis + 15°
  • maximale Schußweite: 9350 m bei 15°
  • Zielmittel
  • TZF 9 d im Porsche-Turm
  • TZF 9 b 1 im Henschel-Turm
  • Munition
  • 80 Schuß im Porsche-Turm (gelagert 64, lose auf Turmplattform 16)
  • 78 Schuß im Henschel-Turm
  • 1x 7,92-mm-MG 34 im Bug
  • 1x 7,92-mm-MG 34 koaxial im Turm
  • 1x FlaMG auf dem Turmdach
  • 4800 Schuß insgesamt (32 Gurtsäcke à 150 Schuß)
  • Motor: Maybach HL 230 P 30, 12-Zylinder-Ottomotor, Hubraum 23 l, 700 PS
  • Geschwindigkeit
  • Straße: 38 km/h
  • Gelände: 17 km/h
  • Kraftstoffvorrat: 860 l (ohne Reserve)
  • Reichweite: 170 km auf Straße, 120 km in mittelschwerem Gelände
  • Panzerung
  • Wanne
  • 150 mm Fahrerfront / 40° Neigung
  • 100 mm Bug / Neigung 40°
  • 80 mm Wannenseite unten / 90° | oben / 65°
  • 80 mm Heck / 60°
  • 40 mm Decke
  • 40 mm Boden vorn
  • 25 mm Boden hinten
  • Turm
  • 80 mm Turmblende
  • 185 mm Turmfront / 80° Henschel-Turm (Porsche-Turm: 60–110 mm gewölbt)
  • 80 mm Turmseite / 69° Henschel-Turm (Porsche-Turm: 80 mm/ 60°)
  • 80 mm Turmheck / 70° Henschel-Turm (Porsche-Turm: 80 mm/ 60°)
  • 44 mm Decke / 0-12° Henschel-Turm (Porsche-Turm: 40 mm/ 0–10°)
  • Besatzung: 5
  • Stückzahl: 489

Galerie

Literatur

  • Der Panzerkampfwagen Tiger und seine Abarten, Motorbuch Verlag

Verweise