Jacob, Karl-Peter
Karl Eugen Hans-Peter Jacob ( 30. Dezember 1909 in Kaiserslautern, Bayerische Pfalz; 22. Februar 1992 in Berg am Starnberger See) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Militär
Er trat 1934 als Freiwilliger in die Reichswehr ein. Nach Ablauf seiner einjährigen Dienstzeit nahm er wiederholt an Reserveübungen der Gebirgsjäger teil und erreichte den Rang eines Leutnants der Reserve. Am 12. Mai 1938 trat er der Wehrmacht als Leutnant bei (mit Wirkung vom 1. Juni 1938), wobei sein Rangdienstalter (RDA) vom 1. Oktober 1935 festgelegt wurde.
Zweiter Weltkrieg
Den Polenfeldzug erlebte Jacob als Kompanieführer im Gebirgsjäger-Regiment 98. Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch England und Frankreich war er Kompanieführer im I. Bataillon/Gebirgs-Jäger-Regiment 143 der 6. Gebirgs-Division und wurde am 13. Juni 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Seine Division war im Balkanfeldzug am Durchbruch durch die Metaxas-Linie beteiligt.
Er kämpfte 1944 als Bataillonskommandeur an der Invasionsfront in Italien. 1945, nach Besuch des 21. Regiments-Führer-Lehrganges, wird angenommen, daß er als Regimentsführer, ggf. -kommandeur beim Endkampf während der Reichsverteidigung eingesetzt wurde.
Letzter Dienstgrad
Manche Quellen geben an, daß Jacob nicht Major (seit 31. März 1943 mit Wirkung vom 1. Januar 1943), sondern zuletzt Oberstleutnant war. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß er spätestens nach Besuch der Regiments-Führerschule zum Oberstleutnant befördert wurde.
Familie
Ehe mit Leni Riefenstahl
Jacob war der Ehemann der Schauspielerin, Regisseurin und Dokumentarfilmerin Leni Riefenstahl. Sie trafen sich in einem Zug in den Dolomiten 1941, als Leni Riefenstahl Drehorte für den Film „Tiefland“ (im Film doubelte dann Karl-Peter Jacob, der Urlaub von der Kriegsfront hatte, Bernhard Minetti) suchte und heirateten (Kriegstrauung) am 21. März 1944 in Kitzbühel (Trauzeuge u. a. Ferdinand Frech), ließen sich jedoch 1947 wieder scheiden.
Jacob und Riefenstahl blieben enge Freunde, Major a. D. Jacob unterstützte seine geschiedene Frau nach dem Krieg, auch 1949 während des schweren gerichtlichen Entnazifizierungsverfahrens und der Spruchkammerverfahren in Freiburg und Berlin 1952.
Ehe mit Henriette von Schirach
Nach der Scheidung von Leni Riefenstahl war er später mit Henriette von Schirach liiert, Noch-Ehefrau von Baldur von Schirach.
Auszeichnungen (Auszug)
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 am 8. November 1938
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 9. Dezember 1939
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 1. November 1939
- 1. Klasse am 10. ggf. 20. April 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber am 3. August 1941
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 12. August 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 13. Juni 1941 als Oberleutnant und Chef der 2. Kompanie/Gebirgs-Jäger-Regiment 143 in der 6. Gebirgs-Division/XVIII. Armee-Korps/18. Armee