Katholische Kirche – aktuell

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Papst Franz genießt mit Bischöfen in der Audienzhalle des Vatikans eine männlich-athletische Darbietung (7. Februar 2018).[1] Auch Benedikt XVI. erfreute sich 2010 an einer ebensolchen Vorführung (Filmaufzeichnung).[2]

Der Artikel ergänzt den Hauptartikel Römisch-katholische Kirche.

Jahr 2013

Turbulenzen im Bistum Limburg

Im Jahr 2013 kamen Kostenbeträge für verschiedene, offenbar gewohnt großzügige[3] Neu- und Ausbauten von Bischofssitzen an die Öffentlichkeit. Eine entsprechende Medienkampagne rückte den Bischof von Limburg Franz-Peter Tebartz-van Elst in den Mittelpunkt, dem Verschwendung vorgeworfen wurde. Zum einen sollten sich die Baukosten für seine neue Bischofsresidenz, welche 2007 vor seinem Amtsantritt in Auftrag gegeben worden war, angeblich überraschend hoch auf 31 Millionen Euro belaufen.[4][5] Zum anderen kam van Elst in die Schlagzeilen, weil er mehrere Straftaten zugab.[6]

Finanzstrukturen werden sichtbarer

In einer kirchenhistorischen Nebenschilderung eines SPIEGEL-Artikels zur Limburger Bistums-Affäre beschreibt die Zeitschrift eine entscheidende finanzielle Sonderentwicklung, die allgemein unbekannt ist. Es heißt dort:

„Reiche Bistümer, armen Pfarreien – es ist dieser Konflikt, der viele Gläubige an der Basis empört. Der Widerspruch geht auf die Nachkriegszeit zurück, als die Bischöfe den Reichtum der Gemeinden einfach ihrer Diözese einverleibten. Bis 1948 waren es die Gemeinden, die die Kirchensteuern erhielten, sie führten nur einen Teil an die Bischöfe ab. Nach der Währungsreform jedoch wurde der Einzug der Kirchensteuern zentralisiert; sie gingen nun direkt an die Diözesen. So wurden die Pfarreien finanziell entmachtet und abhängig von den Zuwendungen ihrer Bischöfe. Nach und nach verarmten sie. Viele waren sogar gezwungen, bei ihrem Bistum Darlehen aufzunehmen; im Gegenzug wurde als Kreditsicherung die Diözese in die Grundbücher der Gemeinden eingetragen. Auf diesem Weg landeten viele Kirchenimmobilien im Vermögen des Bischöflichen Stuhls. Vor dieser Zeit hatten viele Ordinariate – also die Verwaltungsstäbe der Bischöfe – nur 20 Mitarbeiter. Inzwischen zählen sie mancherorts bis zu 1.000 Angestellte, die den Reichtum des Bistums verwalten.“[7]

Der märchenhafte Reichtum des Domkapitels Limburg findet so seine Erklärung, die aber von vielen Zeitungslesern scheinbar gar nicht verlangt wird, weil sie ohnehin davon ausgehen, daß die Katholische Kirche unermeßlich reich ist, und sie arme kirchliche Sozialeinrichtungen absichtlich darben läßt, um zusätzliche Steuermittel einwerben zu können. Der Kontrast zu öffentlichen Bekundungen des 2013 neu berufenen Oberhaupts Franz – der Mensch solle sich von jeder Geldgier fernhalten – zu dieser Kirchenpraxis und Kirchenrealität ist auffallend.

Jahr 2014

800 ungeklärte Todesfälle von Kindern im Gewahrsam von Nonnen

In Irland ist ein Massengrab mit fast 800 Kinderskeletten entdeckt worden. Die Kinder starben offenbar im Gewahrsam katholischer Nonnen.[8][9][10]

Jahr 2018

Neue Aufdeckungen pädokrimineller Priesterringe

Chile

USA/Pennsylvanien

  • Der Generalstaatsanwalt von Pennsylvanien hat in einem von ihm im Jahr 2018 vorgelegten Bericht mehr als 300 katholische Priester des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung von mindestens 1000 Kindern beschuldigt. Kirchenobere und staatliche Behörden deckten nach diesen Ermittlungen – wie überall auf der Welt –[11] jahrzehntelang das zum Teil bandenartige Netzwerk meist homosexuell-pädophiler Gesalbter. Jetzt, da die Verbrechen ruchbar werden, sind fast alle Straftaten verjährt.[12]

Irland

Weitere Verweise

Politische Intervention der Kirche

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bewertete im September 2018 die AfD in einer öffentlichen Erklärung als „rechtsradikal“, sie „weise Parallelen zum Nationalsozialismus auf“. Der Vorsitzende jener Laienorganisation ZdK, Thomas Sternberg, sagte bei der Gelegenheit:

„Wir sollten aus dem Ende von Weimar gelernt haben: Es ist brandgefährlich, eine Religion für alle Probleme in der Gesellschaft verantwortlich zu machen. [...] Die AfD war immer eine Sammlungsbewegung rechter Kräfte, aber in jüngster Zeit hat sie sich eindeutig radikalisiert. Immer wieder haben Parteimitglieder bewusste Tabubrüche begangen, die parteiintern nicht geahndet wurden. Diese Tabubrüche werden dann teilweise zurückgenommen, sodass es nicht zum Parteiausschlussverfahren kommt. [...] In der Endphase der Weimarer Republik gab es auch eine Partei, die in den Parlamenten saß, und die Ungeheuerlichkeiten in die Parlamente getragen hat. Die Tatsache, dass Menschen gewählt wurden, heißt deshalb nicht, dass das, was sie machen, auch demokratischen Prinzipien entspricht. Nun haben wir wieder eine Partei, die in Umfragen bei 17 Prozent liegt, und die Parallelen zum Nationalsozialismus aufweist. Ich rufe zum übergreifenden Widerstand aller freiheitlich-demokratischen Kräfte auf. Es muss unmissverständlich deutlich werden: So etwas geht in diesem Land nicht, so etwas wählen wir nicht, so etwas wollen wir nicht.“[13]

Mit dieser öffentlichen Positionierung beteiligte sich ein prominenter Katholik – im Namen von 23 Millionen BRD-Katholiken – an der sonst nur aus ultralinks-marxistischen Diskursen bekannten Ächtung, die besagt, wer politisch rechts von der Mitte stehe, der sei ein Extremist, sei ein Demokratiefeind und „gefährlich“. Als es noch einen traditionswahren Katholizismus gab (vielleicht bis zum 2. Vatikanischen Konzil, 1962–1965), stand der jüdisch-marxistische Philosoph Georg Lukács (1885–1971) intellektuell weitgehend allein, als er dasselbe in dickleibigen Büchern behauptete. Heute, während des Franz-Pontifikats, haben sich die Kraftlinien verschoben und es ist auf einmal „katholisch“, so zu reden.

Jahr 2019

Mißbrauch von Nonnen durch Geistliche

Papst Franz gab Anfang Februar 2019 zu, daß Geistliche bis hinauf zu Bischöfen sich an Nonnen vergangen haben. Dabei seien auch Kinder gezeugt und die Mütter zur Abtreibung veranlaßt worden. Papst Franz glaubt außerdem, daß dies immer noch in der Kirche vorkomme und nicht der Vergangenheit angehöre. Er nannte die betroffene Gemeinde jedoch nicht namentlich.[14]

Schuldspruch, Inhaftierung und Freispruch von Kardinal Pell

Australische Gerichte in zwei Instanzen trafen erstmalig weltweit einen Schuldspruch gegen einen hochrangigen Gesalbten der katholischen Kirche, Kardinal George Pell – über Jahre die Nr. 3 in der Hierarchie des Vatikans – und sperrten ihn ein.[15] Am 13. März 2019 wurde das Strafmaß bestimmt: sechs Jahre Gefängnis. Hiervon hätte Pell mindestens drei Jahre und acht Monate verbüßen müssen. Die Eminenz legte aber Berufung ein. Im April 2020 wurde Pell in letzter Instanz freigesprochen.

Verweise 2019

Deutscher Katholikentag 2022

Der Deutsche Katholikentag zählte 2022 offiziell 27.000 Teilnehmer, 6.000 nahmen an der Schlußmesse in Stuttgart teil.

Siehe auch

Filmbeiträge

„Sex im Vatikan: Callboy outet 40 katholische Priester“, Stern Youtube-Kanal, 28.3.2018, 4:33 Min.
„Das Schweigen der Hirten – Missbrauch in der Kirche“, Ein Film von Martin Boudot, Premières Lignes Production 2017, deutsche Synchronfassung ZDF info 2018, 43:59 Min. – Dokumentation einer aufwendigen investigativen Ermittlung, welche nachweist, daß die katholische Kirche seit Jahrzehnten im Wege weltweiter Versetzungen systematisch pädokriminelle Priester versteckt, ihnen dadurch neue Verbrechen ermöglicht und eine Strafverfolgung verhindert.

Literatur

  • Thomas Großbölting: Die schuldigen Hirten – Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, Herder, Freiburg 2022
  • Frédéric Martel: Sodom: Macht, Homosexualität und Doppelmoral im Vatikan, S. Fischer, 2019, ISBN 978-3103974836 [672 S.]
  • Hans-Lothar Merten: Scheinheilig – Das Billionen-Vermögen der katholischen Kirche, FinanzbuchVerlag, 2018, ISBN 978-3959720892 [250 S.]
  • Marcantonio Colonna: Der Diktatorpapst: Aus dem Innersten seines Pontifikats, Renovamen Verlag, 2018, ISBN 978-3956211348 [280 S.] – betrifft Kirchenoberhaupt Franz

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. Weitere Fotos vom Event in der Audienzhalle des Vatikans vom 7. Februar 2018
  2. Darbietung vor Benedikt XVI. und Bischöfen, Ort: Audienzhalle des Vatikans; Youtube, Filmausschnitt veröffentlicht am 15. Dezember 2010, Dauer: 1:05 Min.
  3. „Kritik an US-Bischof – Mach mir den Tebartz-van Elst“ Handelsblatt (handelsblatt.com), 2. April 2014; „Neues Bischofs-Palais – Frisch renoviert! Hier wohnt Kardinal Marx“ tz München (tz.de), 10. Juli 2012
  4. „Der Bischof – ein Betrüger?“, Frankfurter Neue Presse, 9. Oktober 2013
  5. Wie gehen andere Bistümer mit Bauprojekten um? swr.info, 14. Oktober 2013
  6. Es handelte sich um Fälle uneidlicher Falschaussage. Ihretwegen zahlte er 20.000 Euro an die sich entgegenkommend zeigende Justiz und erreichte so eine Verfahrenseinstellung. „Strafbefehl gegen Limburger Bischof“, Frankfurter Neue Presse, 10. Oktober 2013; „Der Protz-Bischof zahlt 20.000 Euro – Verfahren gegen Tebartz-van Elst eingestellt“, Abendzeitung München (abendzeitung-muenchen.de), 18. November 2013. Am 26. März 2014 gab Tebartz-van Elst (* 1959) seinen Posten auf; er erhielt seitdem längere Zeit eine vom allgemeinen Steuerzahler zwangsfinanzierte Apanage von 6.662 Euro monatlich.
  7. Vgl.: Der Spiegel, Nr. 43/2013, S. 46. Es handelt sich um eine nachträgliche geschichtliche Bearbeitung des Sachverhalts durch die Redaktion des SPIEGEL, d. h., diese wesentlichen Angaben fehlen in der in der seinerzeitigen Vorwoche (Nr. 42/2013) präsentierten Titelgeschichte zu Bischof Tebartz-van Elst vollständig.
  8. Massengrab im irischen Tuam – Babys waren für die Nonnen Abfall, FAZ, 9. Juni 2014
  9. 'Unvorstellbarer Horror' – So brutal warfen Nonnen 800 Kinder in ein Massengrab, Focus, 8. Juni 2014
  10. 800 Skelette – Massengrab in Kinderheim in Irland entdeckt, FAZ, 2. März 2017
  11. Vgl. Problematik sexueller Gewalttaten durch Kirchenbedienstete
  12. Michael Donhauser: Missbrauchsskandal in Pennsylvania: "Jahrzehntelange Vertuschung" – bis in den Vatikan, Tagesspiegel, 15. August 2018
  13. Interview mit Thomas Sternberg. Katholikenkomitee: AfD ist rechtsradikal, Neue Osnabrücker Zeitung, 8. September 2018
  14. Papst bestätigt Missbrauch von Nonnen durch Geistliche, Die Zeit, 5. Februar 2019
  15. Papst-Vertrauter Kardinal Pell verhaftet – Staatsanwalt: Er hat keine „Reue“ gezeigt, Epoch Times, 27. Februar 2019