Knöchlein, Fritz

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Fritz Knöchlein

Fritz Knöchlein (Lebensrune.png 27. Mai 1911 in München; Todesrune.png 21. Januar 1949 in Hameln)[1] war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, SS-Obersturmbannführer, einer der Helden von Demjansk, Führer der norwegischen SS-Freiwilligen und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Fritz von Scholz, Albrecht Krügel und (ganz rechts) Fritz Knöchlein

Knöchlein wurde bereits 1934 in die SS aufgenommen (SS-Nr. 87.881, NSDAP-Mitglieds-Nr. 157.016)[2] und absolvierte die SS-Junkerschule Braunschweig.

Zweiter Weltkrieg

Bei Kriegsausbruch 1939 übernahm er zunächst eine Kompanie der SS-Totenkopfstandarte I „Oberbayern“ und nach dem Polenfeldzug die 3. Kompanie im 2. SS-Totenkopf-Regiment (mot.) der SS-Division Totenkopf. In dieser Funktion nahm er auch am Westfeldzug teil.

Er übernahm wenig später die 5. Kompanie und kam 1941 zur SS-Flakabteilung 3, wo er eine Batterie befehligte. Bei der Neuaufstellung des SS-Panzergrenadier-Regiments 36 der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ erhielt er das Kommando über das III. Bataillon, das er in den Kämpfen um den Landungskopf von Anzio-Nettuno anführte.

Im April 1944 wurde er Kommandeur des 23. SS-Panzergrenadier-Regiments „Norge“ der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“. Am 10. Februar 1945 erhielt Knöchlein den Befehl über das SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiment 49 der 23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nederland“, die er bis Kriegsende führte.[3]

Knöchlein, Fritz.jpg

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg wurde der verheiratete Offizier und Vater von vier Kindern in Hamburg festgenommen, im Oktober 1946 ins Verhörzentrum der Sektion MI19 „London Cage“ deportiert, dort gefoltert und wegen angeblicher Kriegsverbrechen bei Le Paradis 1940 angeklagt. „The Guardian“ berichtete 2005, daß SS-Obersturmbannführer Fritz Knöchlein hungerte, da ihm keine Nahrung gegeben wurde. Er wurde Tage und Nächte am Schlafen gehindert, durfte nur mit einer Schlafanzughose bekleidet sein, die Wachen traten bei jeder Gelegenheit nach ihm. Er mußte stundenlang im Kreis laufen, wurde Treppen hinuntergestoßen, mit einem Knüppel geschlagen und mit kaltem Wasser gefoltert. Viele seiner Mitgefangenen, so die von „The Guardian“ 2005 eingesehenen Geheimakten, mußten alles kriechend erledigen, die Wachen mit „Sir“ anreden, schlimmste Demütigungen und Gewalt über sich ergehen lassen, viele bettelten darum, endlich getötet zu werden. Die Verhältnisse im „London Cage“ waren durchaus mit denen des Foltergefängnisses Bad Nenndorf zu vergleichen, einem weiteren Ort alliierter Kriegsverbrechen.[4]

Tod

Am 25. Oktober 1948 wurde Fritz Knöchlein zum Tode verurteilt und am 21. Januar 1949 im Zuchthaus Hameln durch den Strang hingerichtet.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5
  • Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Band 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, Artikel von Rolf Kosiek: Britische Folterlager. Ein vergessenes Verbrechen, S. 512–518
Englischsprachig
  • Ian Cobain: Cruel Britannia – A Secret History of Torture, Granta Books, 2013 [Erstveröffentlichung 2012 bei Portobello Books], ISBN 978-1846273346 [368 S.] – Verfasser ist britischer Journalist und recherchierte staatliche britische Folter seit dem Zweiten Weltkrieg

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. Obersturmbannführer Knöchlein, FritzDas-Ritterkreuz.de
  2. Dienstaltersliste der Schutzstaffel der N.S.D.A.P. Bearbeitet von der Personalabteilung des Reichsführers-SS. Stand vom 1. Okt. 1934. Nr. 2782
  3. Brün Meyer: Dienstaltersliste der Waffen-SS, S. 31
  4. Ian Cobain: The secrets of the London Cage, The Guardian, 12. November 2005