Seeräuber

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Ein Seeräuber oder Pirat (von altgr.: πειρατής peiratés „Angreifer“ und lat. pirata) oder auch Korsar[1] bezeichnet eine Person, die unter Verwendung oder Zurhilfenahme eines See- oder gelegentlich auch Luftfahrzeugs Morde und andere Gewalttaten, Eigentumsdelikte oder Freiheitsberaubungen begeht, um eigene Interessen (meist Gewinnstreben, selten auch politische Ziele) zu erreichen.

Geschichte

Wenn man von Seeräubern oder Piraten spricht, so meinen viele nur diejenigen, welche von 1690 bis 1710 in der Karibik und vor der amerikanischen Ostküste ihrem „Handwerk“ nachgingen. Jedoch gab es Seeräuber schon seit urdenklichen Zeiten und es gibt sie auch heute noch.

Auch in Europas Mittelländischem Meer, jetzt einfach Mittelmeer genannt, waren sie vor den Küsten aktiv. So wurde beispielsweise Julius Cäsar von Piraten gefangengenommen, bevor Pompeius sie vom römischen Mare Nostrum („Unser Meer“) vertrieb.

Während des ganzen Mittelalters waren Seeräuber in vielen Teilen der Meere eine Plage für die Schiffahrt. Tausende Matrosen und Bootspassagiere verloren auf hoher See ihr Leben durch Piratenüberfalle. Einzelne Seefahrer, bei denen vermögende Familien bekannt waren, wurden verschont und manchmal gegen Zahlung hohen Lösegeldes freigelassen. Jedoch auch an Land waren Piraten aktiv: In Südeuropa waren z. B. auch die kleinen Küstenorte der Costa Brava betroffen. Sie wurden oft genug überfallen und ausgeplündert.

Im 16. Jahrhundert waren die „goldenen Zeiten“ der Seeräuber. Vor der spanischen Kolonie Neu-Granada, heute Kolumbien, in der Bahia de Catagena finden heute (2012) Archäologen noch tausende von Schiffswracks aus den Zeiten, als die Transporte von tonnenweise Gold und Silber nach Spanien stattfanden. Die ständigen „Konflikte“ zwischen Spaniern und Piraten waren auch die Ursache dafür, daß Schiffsreisen zu einem Hindernislauf, zu einer Qual wurden, wie der deutsche Forscher von Alexander von Humboldt noch 1801 von dort berichtete.

Für die Piratenjagd waren üblicherweise die Marine oder die Kolonialbehörden zuständig, und fast immer konnten Piraten festgenommen werden.

Freibeuter

Die vor allem von England, aber auch einigen anderen europäischen Regierungen „gesponserten“ Seeräuber in fremden Gewässern wurden euphemistisch Freibeuter oder auch Kaperer genannt. Viele von ihnen wurden – obwohl für gewöhnlich Mörder und Verbrecher – zu Nationalhelden stilisiert, so von England z. B. Francis Drake, Martin Frobisher und der Sklavenhändler „Sir“ John Hawkins.

Piraten im 21. Jahrhundert

Die Küstengewässer Afrikas (z. B. Somalia) und Asiens (z. B. Indonesien) sind derzeit die Regionen, in denen Piraten die Schiffahrt attackieren. Kriegsschiffe verschiedener Nationen und der NATO sind recht erfolglos gegen diese Piraten, welche neuerdings nach amerikanischer Manier „Terroristen“ genannt werden. Die bisher spektakulärste Entführung der modernen Piraterie war die des saudischen Megatankers „Sirius Star“. Nicht weniger brisant war, als ein ukrainisches Schiff mit T-72-Panzern an Bord gekapert wurde. Die geschätzten fast 100 Millionen Euro Lösegeldforderungen zeigen, wie „lukrativ“ die Piraterie heute ist.

Seeräuber, die aufgrund ihrer Aktivitäten der Nachwelt noch namentlich bekannt sind

  • Thomas Anstis: 1721 bis 1723
  • Anne Bonny: zusammen mit ihrer Schwester Mary bekannte Piratinnen, gest. 1721 in einem jamaikanischen Gefängnis
  • Edward England: trieb sein Unwesen zwischen 1717 und 1719 in der Karibik, dann im Indischen Ozean
  • Henry Every: auch „Long Ben“ genannt, 1694 bis 1695 ein „erfolgreicher“ Pirat agierte im Indischen Ozean und wurde nie festgenommen
  • Grimaldi: Sammelname italienischer Piraten, welche an der Grenze zwischen Frankreich und Italien in Monte Carlo tätig waren
  • Davis Howell: walisischer Seeräuber zwischen 1718 und 1719 an der westafrikanischen Küste und in der Karibik aktiv
  • Edward Low: trieb in der Karibik um 1720 sein grausames Unwesen
  • Henry Morgan: griff 1671 in Panama an
  • William Phillips: war zwischen 1722 und 1724 an der Küste von Neuengland aktiv
  • Klaus Störtebeker
  • Vane, Charles: plünderte von 1716 bis November 1720 die Küsten Floridas und Jamaikas

Siehe auch

Fußnoten

  1. Bezeichnung vor allem für die vom 16. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts im westlichen Mittelmeer vorherrschenden arabischen Seeräuber-Slavenhändler, die von der nordafrikanischen Küste aus agierten.