Euphemismus

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Ein Euphemismus (altgr. euphēmismós, zu: eúphēmos „Worte mit guter Vorbedeutung redend“[1]; dt. Hüllwort oder auch Glimpfwort, Beschönigung, Hehlwort, Verbrämung) ist eine verschönernde, beschönigende, bagatellisierende oder verschleiernde Umschreibung einer anstößigen oder unangenehmen Sache. Im Unterschied zur heuchlerischen Beschwichtigung, die üblicherweise wortreich erfolgt, bezeichnet der Ausdruck Euphemismus das einzelne täuschende Wort. Euphemismen können auch als ein sprachliches Instrument der Herrschaftsausübung verwendet werden.

„Euphemismus heißt die mildere Art des rednerischen Ausdrucks, welcher alle harten, rauhen oder aus irgendeinem Grunde anstößigen Worte und Wendungen vermeidet.“[2]

Entleerung der Sprache

So werden – mit parteitaktischer Zielsetzung – bis heute Inoffizielle Mitarbeiter (IM) der DDR-Staatssicherheit, wenn sie politische Karrieren nach 1990 weiterverfolgt haben, als „Menschen mit einer anderen Biographie“ bezeichnet. Das ist euphemistisch gesagt, das fleißige Berichteschreiben an den DDR-Staat (über Arbeitskollegen oder Ehepartner) soll unerwähnt bleiben. Auch die seit dem Libyen-Krieg 2011 schockartig rapide angestiegenen Zahlen illegaler Einwanderer in die BRD werden euphemistisch weggeredet. Anstatt den hunderttausendfachen Gesetzesbruch zu benennenn, haben sich Systemmedien und Blockpartei-Politiker auf eine wachsweiche, nebelartige Formulierung geeinigt und sprechen diffus von „Menschen, die zu uns kommen“. Wer nun aber etwas dagegen sagt, daß das Besatzungskonstrukt BRD wiederum wichtige staatliche Aufgaben einfach nicht wahrnimmt – also kein Staatsterritorium schützt und keine Landnahme von Zivilokkupanten bekämpft –, der begibt sich in die Rolle desjenigen, der einen „Konflikt“ auslöst, wo (so die Herren der Sprache) zuvor kein Konflikt war, sondern lediglich „Menschen, die zu uns kommen“.

Die anthropologische Konstante

Bereits in der altgriechischen und der lateinischen Sprache wurde z. B. der den Menschen damals unangenehme Begriff des Sterbens durch eine Menge Euphemismen bezeichnet, wie es auch im Deutschen geschieht, wenn man dafür sagt: „zu seinen Vätern versammelt werden“, „entschlafen“, „scheiden“, „verscheiden“, „nach Walhall abberufen werden“, „vollenden“. Grundsätzlich also ist der Euphemismus keine moderne Erscheinung. Der Grad gesellschaftlicher Verlogenheit allerdings kann am Umgang mit Euphemismen sehr wohl abgelesen werden.

In der jüngeren Geschichte der BRD wurde der quälend lange, verschleißende Afghanistankrieg von allen BRD-Parlamentariern und in allen BRD-Systemmedien – über Jahre hindurch – euphemistisch als „Friedensmission“ bezeichnet. Es kam folglich einer ernsten politischen Krise gleich, als der 2009 neuberufene Verteidigungsminister[3] Guttenberg es – nach einem knappen Jahrzehnt wirrer, selbstbeschäftigender und vergeblicher Kriegshandlungen – zum ersten Mal wagte, jenen Krieg öffentlich als „Krieg“ zu bezeichnen.

Auch der im Herbst 2015 vom BRD-Bundestag beschlossene Kriegseinsatz der Bundeswehr im illegalen, VS-hegemonistischen Syrienkrieg wird in den regierungsfrommen Matrixmedien (ARD, ZDF, SPIEGEL, stern, FAZ usw.) notorisch ebenfalls „Friedensmission“ genannt (sowie: „Antiterror-Einsatz“, „Beistand“, „Aufklärungseinsatz“) und semantisch mit „humanitärer Hilfe“ verwischt.

Aber nicht nur der – unverändert andauernde, sinnlose, teure und ergebnislose – Afghanistankrieg selbst, sondern ein ganzes Wortfeld von Ausdrücken, die mit diesem Krieg verbunden sind, fielen zuvor – und auch noch danach – unter die euphemistische Scham (oder die euphemistische politische Verlogenheit). Wegen der besonderen historischen Bedeutung dieses immer noch andauernden ergebnislosen, absurden und maßlos teuren Krieges (in dem mehrfach sogar Hochzeitsgesellschaften und Stammesfeiern nach harmlosen Salutschüssen „befriedet“ [= ausgelöscht] worden sind), kann dieses Ereignis den allgemeinen Begriff des Euphemismus besonders anschaulich illustrieren. Die gelenkte politische Sprache sagte oder sagt:

  • „Sicherheitsexport“ (anstelle von: Waffenexport)
  • „Maschinenbau“ (anstelle von: Rüstungsindustrie)
  • „Mandat“ (anstelle von: Kriegserklärung)
  • „humanitäre Intervention“ / „friedenssichernde Maßnahmen“ (anstelle von: Angriffskrieg)
  • „robuste Intervention“ (anstelle von: Kriegshandlungen)
  • „Verantwortung übernehmen“ (anstelle von: an einem Angriffskrieg teilnehmen)
  • „export of american security services“ („Ausfuhr amerikanischer Sicherheitsdienstleistungen“ anstelle von: Okkupation)[4]
  • „war on terror“ (anstelle von: permanenter Krieg)
  • „Brunnen bohren“ (anstelle von: militärisch diktieren)
  • „Auftrag“ (anstelle von: Kampfauftrag)
  • „Aufbauhelfer“ (anstelle von: Bundeswehrsoldaten)
  • „warlords“ (anstelle von: Mafia)
  • „gezielte Tötungen“ (anstelle von: außerrechtliche Hinrichtungen)
  • „Terrorismusverdächtige“ (anstelle von: außerhalb bewaffneter Konflikte und konkreter Gefährdungssituationen auf Anweisung von Angehörigen der VS-Verwaltung auch außerhalb der Kampfregionen getötete Menschen)
  • „Friedenseinsatz“ (anstelle von: Militäreinsatz)
  • „Verteidigung am Hindukusch“ (anstelle von: Kolonialkrieg)
  • Kollateralschäden“ (anstelle von: rücksichtslose Kriegführung)
  • „amerikanische Sichtweise“ (anstelle von: NWO-Propaganda)
  • „Friedensmotor Bundeswehr“ (anstelle von: Mißbrauch der Verteidigungsarmee)
  • „innovative Verhörmethoden“ / „erweiterte Verhörmethoden“ (anstelle von: staatlich organisierte Folter von Gelegenheitsgefangenen)
  • „unglücklich aufgestelltes Land“ (anstelle von: Rauschgifthandel oder Rauschgiftökonomie)
  • „Abzugsdatum“ (anstelle von: Niederlage)
  • „Übergabe der Verantwortung“ (anstelle von: Rückzug und verlorener Krieg)
  • „Verteidigungsminister“ (anstelle von: Kriegsminister – diese ehrliche Bezeichnung war noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts hinein allenthalben gebräuchlich)

Euphemismen in der Sprache des Rechts und des Gesetzes

Nicht ohne weiteres kann der euphemistische Charakter juristischer Definitionen erkannt werden, da die Sprache des Rechts ohnehin vielerlei Hürden und Schranken für das alltägliche Verstehen errichtet. Zwei bekannte Beispiele sollen dies verdeutlichen:

  • Entmündigung: Immer noch werden Menschen aus gesundheitlichen oder anderen Gründen entmündigt, sie verlieren ihre Geschäftsfähigkeit und werden unter Vormundschaft gesetzt. Seit 1992 wurde jedoch der (weiterhin gebräuchliche) Begriff „Entmündigung“ offiziell in der BRD abgeschafft und durch mehrdeutige Wendungen um das Wort „Betreuungsrecht“ herum ersetzt.
  • Offenbarungseid: Immer noch gibt die Rechtsordnung einen Weg vor, wie der Bankrott eines volljährigen Menschen rechtlich klar erklärt und dokumentiert wird. Das (weiterhin gebräuchliche) Wort „Offenbarungseid“ jedoch wurde schon 1970 offiziell – und ebenfalls wegen einer mit ihm verbundenen angeblichen „Diskriminierungsgefahr“ – abgeschafft und durch die bis heute kaum bekannte, schwache Wendung „eidesstattliche Versicherung“ ersetzt.

Klare Sprache gilt als verletzend. Selbst in derart deutlichen Fällen (wie den genannten juristischen, bei denen allen Beteiligten unbedingt klar sein muß, wovon genau die Rede ist) geht die gesellschaftliche Schicklichkeit so weit, nach und nach das in bekannten Worten verständlich Ausgedrückte erneut mit unbekannten Namen zu versehen, die sowohl die neu eingeführte Rechtsreform als auch die bezeichnete Sache selbst ins Unklare, ins wenig Bekannte, ins begriffliche Neuland führt. Es kann keine Rede davon sein, daß diese Euphemismen etwa weniger verletzend wären (zumal in Zeiten einer explodierenden Anzahl von Privatinsolvenzen). Der absurde Primat der Schicklichkeit folgt statt dessen einer Eigendynamik: Das Unschickliche – also die Deutlichkeit, die Verständlichkeit selbst – wird geächtet. Wer deutlich redet, ist eine scheel angesehene Person, und alle Regeln müssen (so sagt es diese Schicklichkeit) von Zeit zu Zeit daraufhin überprüft werden, ob sie womöglich zu genau verstanden werden. Dann erfolgt die „Reform“.

Strafsanktionen = „Angebot des Dialogs“

Im Herbst 2014 bezeichnete Angela Merkel die von ihr – auf Befehl Washingtons – durchgesetzten Strafsanktionen gegen die Russische Föderation im BRD-Bundestag wörtlich als „Angebot des Dialogs“. Möglicherweise war dies der Euphemismus des Zeitalters, wir kennen noch längst nicht alle Folgen jenes fahrlässigen Geredes. Angela Merkel hat mit dieser radikalen Boykottkampagne, für die kein Ende angegeben wird, schweren Schaden in mittelständischen und auch den größten deutschen Unternehmen angerichtet. Ihr typisches Einlulldeutsch, ihre typische Ablenkungsempörung – und ihre Gewohnheit, politische Fragen auf läppisches Schicklichkeitsgetue zu reduzieren (und diese Fragen damit zu banalisieren und unaussprechlich zu machen) –, hat mittlerweile die Form einer sturen Realitätsleugnung angenommen.

Wirklichkeit als Tabu könnte man die Leitidee der Kanzlerschaft Merkels auch nennen, denn amerikanische Großkonzerne exportieren auch weiterhin nach Rußland. Und Chinesen, Brasilianer und Inder zögern nicht, Rußland umstandslos mit allem zu beliefern, was das Besatzungskonstrukt BRD – auf amerikanisches Verlangen hin – nicht mehr liefern darf. Die Schneise der Verwüstung, die diese sogenannte „westliche“ Politik unbefristeter Strafsanktionen (ein Regime von Kläffern hierzulande muckt auf und „bestraft“ einen Bären) bei uns hinterläßt, ist in Wahrheit Teil einer Kriegsvorbereitung. Denn eine methodisch in die Pleite geführte Verwaltungseinheit BRD kann wesentlich leichter zu sinnlosen Kriegshandlungen gebracht werden als ein prosperierendes Land.

G7-Gipfel 2018

Die schiere Flut von Euphemismen in der politischen Sprache der BRD ist, wie sich zeigt, eben nicht länger bloß euphemistisch. Diese Flut von Euphemismen ist das wichtigste Medium des politischen Betrugs. Bei den andauernden Verharmlosungen und den unablässigen Bagatellreden zu wichtigsten Schicksalsfragen handelt es sich um die Agenda einer gigantischen Täuschung und Überrumpelung: Vollständige Entmündigung, gänzliche Entrechtung – und eine Geheimpolitik der BRD-Negativeliten gegen das deutsche Staatsvolk – sind Symptome, die den Plan verraten. Der Plan ist die Konditionierung und Präparierung der Völker für ihre Auslöschung. Es ist der Versuch, auf dem brutalen Weg zur Eine-Welt-Regierung sämtliche Zwischenkörperschaften auszuradieren, sie für illegitim, ja sogar für inexistent zu erklären. Familie, Geschlechtszugehörigkeit, Rasse – nach der NWO-Ideologie sind das alles nur Illusionen, die dem „rationalen“ „Fortschritt“ im Wege stehen.

Nach dem Eklat des G7-Gipfels, der am 8. und 9. Juni 2018 in La Malbaie (Kanada) stattfand, profilierten sich Angela Merkel und Emmanuel Macron mit einer Ankündigung von „Vorschlägen zur Weiterentwicklung der EU“. Konkret bedeutet dieses ablenkende Gerede, daß der militärische Zentralismus der EU in der Form eines „europäischen Verteidigungsfonds“ ausgebaut wird. Die Deutschland-Abschafferin Merkel präpariert generell jede politische Lage verbal so, daß mehr EU-Zentralismus, weniger nationale Kompetenz und ein weiteres Verwischen von Verantwortung entsteht. So gelingt es ihr, daß die dramatische Entrechtung aller Deutschen – und die De-Legitimierung der Institutionen deutscher Staatlichkeit –, einer breiten Schicht in der BRD völlig unbekannt und unbegriffen bleibt. Hüllwörter, diffuses Sprechen und euphemistische Rede sind eben keinesfalls bloße „Äußerlichkeit“ (oder eine Frage, wie Vorgänge betrachtet werden), sondern vielmehr liegt im bagatellisierenden und verschleiernden Reden oftmals die Substanz der Sache. Im Falle von Angela Merkel bedeutet das: ihre unablässigen Euphemismen machen das ungeheure, zerstörerische Ausmaß ihrer radikal-deutschfeindlichen Politik überhaupt erst möglich.

Sprache ist niemals nur ein Werkzeug, sondern Sprache ist, in allerhöchstem Maß, immer auch die Sache selbst. Eine verdorbene, vergiftete, ausgehöhlte, entleerte, verquaste, diffuse und läppische Sprache vernichtet eine Hochzivilisation ganz ebenso wirkungsvoll wie Flächenbombardements, Deportationen und ewiger Bürgerkrieg. Wer sich in allem scheut, klar zu sprechen – und dann noch andere energisch auffordert, ebenso schaumig-salbadernd daherzureden –, der behindert und beschädigt keinesfalls nur fundamentale Rechte, sondern das Denken und die geistige Gesundheit selbst.

Zitat

  • „Wann haben wir eigentlich aufgehört, das Kind beim Namen zu nennen? Die Dinge korrekt zu beschreiben und schonungslos zu offenbaren? Wann haben wir stattdessen begonnen, kollektiv um den heißen Brei herumzureden? Von Aktivisten statt von Terroristen zu sprechen? Von Rettungspaketen statt Insolvenzverschleppung? Von Schleusern statt Menschenschmugglern, oder von Kinderehen statt Pädophilie? Einen genauen Zeitpunkt zu benennen, wann das Zeitalter des Beschwichtigens und Schönredens eingesetzt hat, dürfte schwierig sein. Vielmehr hat sich vor langer Zeit ein schleichender Prozess in Gang gesetzt, der besorgniserregende Dimensionen erreicht hat. In dessen Verlauf nach und nach mehr und mehr Denk- und Sprechverbote etabliert wurden. Ein Problem kann nur gelöst werden, wenn man es konkret als Problem bezeichnet, statt verharmlosende Etikettierungen zu verwenden. Genau da liegt die Krux. Die herrschende Klasse und ihre medialen Helfer wollen keine Probleme benennen und schon gar nicht lösen. Es würde einem Eingeständnis von Fehlern gleichkommen und zum Handeln verpflichten. Das ist natürlich nicht tolerierbar, denn man hat es sich im Status Quo gemütlich gemacht. Sich heimelig eingerichtet und sich und seinesgleichen an den Fleischtöpfen positioniert, welche mühselig vom Steuerzahler erwirtschaftet wurden und zuverlässig nachgefüllt werden. Dass die Annehmlichkeiten eines politischen Amtes von Natur aus Parasiten anziehen, ist nicht weiter verwunderlich, doch warum spielen die Medien dieses Spiel mit, ignorieren ihr journalistisches Berufsethos und machen sich zum willfährigen Erfüllungsgehilfen der selbsternannten Eliten? Es ist eine Mischung aus vorauseilendem Gehorsam, von Feigheit und in weiten Teilen auch ideologischer Verblendung quer durch die Redaktionen der etablierten Medien. Die Linken haben über Jahrzehnte eine solche Mentalität herangezüchtet, die nach und nach auch die medialen Institutionen besetzt hat. Gesinnung dominiert Realitätssinn an allen Fronten.“ — (pseudonymer Blogger auf Jenseits des Tellerrandes)[5]

Siehe auch

Verweise

Literatur

  • Manfred Kleine-Hartlage: Die Sprache der BRD. 131 Unwörter und ihre politische Bedeutung. Edition Antaios, Schnellroda 2015, ISBN 978-3-944422-27-5
  • Markus Gärtner: Lügenpresse. Wie uns die Massenmedien durch Fälschen, Verdrehen und Verschweigen manipulieren, Kopp Verlag, Rottenburg am Neckar 2015, ISBN 978-3864452406

Fußnoten

  1. zu: euphemeĩn = „gut reden“, „Unangenehmes mit angenehmen Worten sagen“, aus: eũ = „gut, wohl“ und phemeĩn „reden, sagen“
  2. Vgl.: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1, Leipzig 1837, S. 703
  3. Auch „Verteidigungsminister“ ist ein moderner Euphemismus für das früher gebräuchliche und ehrlichere Wort „Kriegsminister“.
  4. Dieses Sprachbeispiel nennt Richard Melisch in seinem bekannten Vortrag: „Der letzte Akt. Kriegserklärung an die Völker der Welt“, der auf seinem gleichnamigen Buch von 2007 basiert.
  5. Gutsprech, Grünsprech & Co. Ein Plädoyer für die Rückkehr zur Realität, Jenseits des Tellerrandes (Blog), 26. Januar 2017