Kreß von Kressenstein, Friedrich (1855)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Friedrich Anton Karl Freiherr Kreß von Kressenstein auf Kraftshof (Lebensrune.png 31. März[1] 1855 in Germersheim; Todesrune.png 6. Juni 1920 in München) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg. Er war laut Rangliste 1894 Ehrenritter des Johanniter-Ordens (ggf. später Rechtsritter) und Ritter zahlreicher bayerischer, reichsdeutscher und ausländischer Orden und Ehrenzeichen.

Werdegang

  • Besuch eines Humanistischen Gymnasiums und der Königlich Bayerischen Pagerie
  • 7. Februar 1775 Eintritt als Portepee-Fähnrich in das renommierte Königlich Bayerische Infanterie-Leib-Regiment
  • 27. November 1876 Sekondeleutnant
  • 1883 bis 1886 Besuch der Bayerischen Kriegsakademie
    • ihm wurde dabei die Qualifikation für den Generalstab und die Höhere Adjutantur ausgesprochen
  • 17. April 1886 Premierleutnant
  • 10. Mai 1891 Hauptmann
  • 18. Mai 1903 bis 17. Oktober 1905 als Oberst Kommandeur Königlich Bayerisches Infanterie-Leib-Regiment
    • Garnison und somit Hauptquartier des Regimentstabes war grundsätzlich die Residenzstadt München.
  • 15. September 1905 bis 30. November 1909 als Generalmajor Kommandeur der Königlich Bayerischen 2. Infanterie-Brigade in München
  • 20. Dezember 1909 Generalleutnant
  • 20. Dezember 1909 bis 13. März 1913 Kommandeur der 3. Königlich Bayerischen Division in Landau in der Pfalz
  • 12. März 1913 mit dem Charakter als General der Infanterie zur Disposition gestellt
  • 2. August 1914 bis 9. September 1915 Kommandeur der 5. Königlich Bayerischen Reserve-Division
    • Die Division marschierte im Rahmen der 6. Armee bzw. des I. Reserve-Korps unter General der Infanterie Karl von Fasbender im Westen in zweiter Linie bei Saargemünd auf. Flußaufwärts der Saar folgend erreichte sie bis zum 17. August 1914 Drulingen und war zunächst als Reserve des I. Reserve-Korps eingesetzt, rückte jedoch dann in die erste Linie nördlich Lauterfingen vor, wo es Verbindung mit dem rechten Nachbarn, dem XXI. Armee-Korps sowie mit dem linken Nachbarn, der 1. Reserve-Division, herstellte. Am 20. August 1914 morgens trat die Division von ihrem Bereitstellungsraum westlich Mittersheim an, stieß ostwärts Lauterfingen vorbei und durchbrach die Linien des französischen XVI. Armee-Korps der 2. Armee. Am 21. August morgens wurde Angweiler genommen. Die Division wurde bis 2. Oktober 1914 nach Nordfrankreich in den Raum Douai transportiert. Sie rückte über Cuincy und Esquerchin in Richtung Arras vor, als die französische 70. Reserve-Division in die Flanke des I. Reserve-Korps aufmarschierte. Die Division entfaltete sich unverzüglich, die eigene rechte Flanke gedeckt vom 5. Reserve-Kavallerie-Regiment, und erreichte bis Abend die Linie westlich der Orte Drocourt-Bois Bernard-Izel. Am 3. Oktober 1914 zerschlug sie die französische Reserve-Division und setzte sich bis 5. Oktober 1914 auf den Vimy-Höhen fest. Am 6. Oktober 1914 nahm die 9. Reserve-Infanterie-Brigade die Loretto-Höhe bei Souchez. Sie grub sich dort ein und verbrachte den Winter in dieser Stellung.
  • 11. Oktober 1914 zum aktiven General der Infanterie befördert
    • Während der Frühjahrsschlacht von La Bassée-Arras (9. Mai bis 23. Juli 1915) lag die Division zwischen Carency-Ecurie. Das Reserve-Jäger-Bataillon 1 stand als Eckpfeiler bei Carency und hielt Verbindung zum rechten Nachbarn. Das preußische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 39 war inzwischen der Division unterstellt. Am 9. Mai 1915 wurde sie von vier französischen Divisionen der 10. Armee angegriffen (Vom französischen XXIII. Armee-Korps: Teile 70. Infanterie-Division, 77. Infanterie-Division und die Marine-Division; vom XX. Armee-Korps: 39. Infanterie-Division und 11. Infanterie-Division). Am 14. Mai 1915 ließ die Gefechtsintensität nach und die Division konnte aus der Front gelöst werden. Sie verlor in der Frühjahrsschlacht nahezu 7.000 Mann und acht Geschütze. Am 10. September 1915 wurde Generalleutnant August Ipfelkofer zum Divisionskommandeur ernannt. In der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras vom 23. September bis 13. Oktober 1915 war die Division südlich der Scarpe in Stellung gegangen. Hierzu wurde ihr das 2. Königlich Sächsische Jäger-Bataillon Nr. 13 sowie das I. Bataillon des 9. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 133 unterstellt, welches am linken Flügel Verbindung zum preußischen 111. Infanterie-Division hielt. Die Division konnte den Ansturm von französischen Divisionen abweisen und nahm sie 600 Franzosen gefangen.

Familie

Friedrich war der Sohn des bayerischen Majors Christoph Karl Joseph Veit Sigmund Freiherr Kreß von Kressenstein[2] (Lebensrune.png 30. Januar 1821 in Gostenhof bei Nürnberg) und dessen 1845 geehelichten Gemahlin Karoline Sophie Johanna, geb. von Stetten (Lebensrune.png 4. Juli 1824 in Bamberg, Oberfranken; Todesrune.png 1910), Tochter eines bayerischen Offiziers und Ehrendame des bayerischen Theresienordens. Sein Vater hatte schon als Hauptmann und Kompaniechef im Königlich Bayerischen 5. Infanterie-Regiment „Großherzog Ernst Ludwig von Hessen“ im Deutschen Bruderkrieg gekämpft und erneut als Major und Bataillonskommandeur im Königlich Bayerischen 12. Infanterie-Regiment „Prinz Arnulf“ im Deutsch-Französischen Krieg. Hier wurde er auf der Wahlstatt bei Orleans schwer verwundet und verstarb an den Folgen am 6. Februar 1871. Sein junger Vetter Gustav Friedrich Wilhelm Freiherr Kreß von Kressenstein (Lebensrune.png 15. August 1843) war schon 1870 bei der Schlacht von Sedan als Oberleutnant und Adjutant im Königlich Bayerischen 6. Infanterie-Regiment gefallen. Beide werden auf dem Gefallenendenkmal des Grabmals der Freiherrn Kreß von Kressenstein in Kraftshof gedacht.[3]

Geschwister

Friedrich hatte vier Geschwister:

General der Infanterie Freiherr Kreß von Kressensteins Schwiegervater (links) Elias Oskar von Quist (1823–1890) stand ebenfalls wie dessen Vater Elias von Quist (1788–1853) im Dienste des Russischen Kaiserreiches.
  • Babette Pauline Bertha (Lebensrune.png 4. Oktober 1846)
  • Babette Karoline (Lebensrune.png 26. November 1847)
  • Anna Eugenie Emilie (Lebensrune.png 3. Juni 1849) ∞ Oberst und Kämmerer Franz Friedrich Jakob Freiherr von Tautphoeus/Tautphöus (Lebensrune.png 2. Juni 1848 in München)
  • Paul Otto Felix (1850–1929), späterer Generaloberst und bayerischer Kriegsminister ∞ 1879 in Würzburg Karoline Johanna von Orff (1855–1912)[4]

Ehe

Sekondeleutnant Freiherr Kreß von Kressenstein heiratete 1881 seine Verlobte Katharina „Nina“ Lucie von von Quist[5] (Lebensrune.png 11. Mai 1859 in Sankt Petersburg; Todesrune.png 5. April 1946 in Gauting bei München). Nina war die Tochter von Elias Oskar von Quist, kaiserlich russischer Hofmarschall, und der Sophie, geb. von Orlowska. Aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen:

  • Oskar Joseph (1882–1946), Offizier
  • Friedrich „Fritz“ Karl Konstantin (1886–1958), Offizier ∞ 28. Oktober 1919 Anna Mathilde Emilie Ottilie, geb. Gräfin von Rambaldi, verwitwete von Nagel zu Aichberg
  • Karl Alexander (Lebensrune.png 27. Dezember 1888 in Augsburg), 1916 als Oberleutnant
  • Sophie Anna Wera (Lebensrune.png 6. März 1890 in München; Todesrune.png 16. September 1976 ebenda) ∞ Josef Maria Anton Ludwig Karl Felix Graf von Soden-Fraunhofen (1883–1972)

Fußnoten

  1. Nach dem Gothaischen genealogischen Taschenbuch der freiherrlichen Häuser aus dem Jahre 1867 am 15. März 1855 geboren.
  2. Christoph Karl Joseph Veit Sigmund Freiherr Kreß von Kressenstein (auch Christoph Karl Siegmund Josef Veit) war der Sohn von Anton Ulrich Freiherr Kreß von Kressenstein (Lebensrune.png 1784) und der Margaretha Barbara, geb. Friedrich (Lebensrune.png 29. März 1786; Todesrune.png 18. April 1865). Josephs Vater Anton war schon sehr früh am 12. Juli 1822 verstorben.
  3. Kraftshof, Stadt Nürnberg, Bayern
  4. Karoline Johanna von Orff (Lebensrune.png 13. Januar 1855 in München) war die Tochter des Generals der Infanterie Karl von Orff und der Fanny, geb. von Schelling.
  5. zuweilen auch Kwist geschrieben