Kress, Ulrich
Ulrich Kress (auch Kreß; 20. März 1919 in Bad Cannstatt bei Stuttgart; gefallen 15. Januar 1943 an der Ostfront) war ein deutscher Student und Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Reserve des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Abitur und dem Reichsarbeitsdienst begann Kress ein Studium an der Technischen Universität Stuttgart. Er war u. a. Mitglied der Jungmannschaft des deutschen und österreichischen Alpenvereins. Er diente zuerst in der Aufklärungs-Abteilung 5,[1] die am 23. August 1939 in Stuttgart durch das Kavallerie-Regiment 18 für die 5. Infanterie-Division aufgestellt wurde (es kann sich dabei aber auch um die schon Jahre früher durch Teile der Fahr-Abteilung 5 aufgestellten Aufklärungs-Abteilung 5 in Kornwestheim handeln), und wechselte später zur Aufklärungs-Abteilung 20 (mot).
Im Krieg absolvierte er mehrere erfolgreiche Stoßtruppeinsätze. Zu den vielen Gratulanten zum Ritterkreuz gehörten der Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall von Bock (Glückwunschschreiben vom 25. September 1941) und der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Karl Emil Julius Strölin. Nach dem Heldentot gab es unzählige Beileidsbekundungen, darunter des Oberbürgermeisters der Stadt Stuttgart Ströhlin vom 26. Januar 1943 sowie des NSDAP-Ortsgruppenleiters von Bad Canstatt. Es waren so viele, daß sein Vater, Hermann Kress/Kreß, Danksagungskarten drucken lassen mußte.
Aufklärungs-Abteilung 20 (mot)
- Die Aufklärungs-Abteilung 20 wurde am 10. November 1938 in Hamburg-Fischbeck durch Abgaben der Aufklärungs-Abteilungen (mot) 5, 7 und 29. Sie gliederte sich in einen Stab mit Nachrichtenzug, eine Panzerspähschwadron und einer Krad-Schwadron. Ab dem 1. September 1939 nahm die Abteilung am Polenfeldzug teil. Nach Gefechten in der Tucheler Heide folgte der Kampf um die Narew-Übergänge und der Durchbruch über Wizna. Anschließend stieß die Abteilung auf die Festung Brest-Litowsk vor, an deren Einnahme sie beteiligt war. Nach dem Ende des Polenfeldzuges kehrte die Division in ihre Garnison zurück. Mitte November 1939 verlegte die Abteilung nach Westfalen in den Raum um Düsseldorf zur Vorbereitung auf den Westfeldzug. Ab dem 10. Mai 1940 nahm die Abteilung im Rahmen der 20. Infanterie-Division am Westfeldzug teil. Sie stieß durch Holland und Belgien nach Nordfrankreich vor und erreichte schließlich die Kanalküste. Anschließend nahm sie an der Schlacht um Dünkirchen teil und stieß dann an die Aisne vor. Während der zweiten Phase des Westfeldzuges war die 20. Infanterie-Division Bestandteil der Panzergruppe Guderian. Mit ihr stieß die Abteilung aus dem Raum südlich von Rethel Richtung Schweizer Grenze vor. Sie durchstieß die Weygand-Linie bis Chaumont-Langres und nahm dann an der Einkesselung französischer Kräfte in Lothringen teil. Nach der Beendigung des Westfeldzuges wurde die Abteilung zur Sicherung der Demarkationslinie zwischen Saone und dem Raum um Doubs eingesetzt. Im September 1940 kehrte die Abteilung in ihre Garnison zurück. Mitte Februar 1941 wurde die Abteilung erneut nach Frankreich in den Raum um Auxerre verlegt. Mitte April 1941 verlegte sie wieder nach Deutschland, um als OKH-Reserve für den Balkanfeldzug zu dienen. Ein Einsatz erfolgte jedoch nicht. Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Abteilung am Rußlandfeldzug teil. Sie nahm an der Doppelschlacht um Bialystok und Minsk teil und stieß bis in den Raum nördlich von Smolensk vor. Bei Beschtschenkowitschi überquerte die Abteilung die Düna und nahm an der Einnahme von Witebsk teil. Bis Ende August 1941 folgten Abwehrkämpfe am oberen Dnjepr - Wob-Flußschleife. Danach nahm die Abteilung am Angriff auf Leningrad teil. Nach der Einnahme von Schlüsselburg wurde sie bei den Abwehrkämpfen an der Newa eingesetzt. Ab Oktober 1941 folgten Einsätze beim Vorstoß über den Wolchow nach Tichwin sowie Angriffs- und Abwehrkämpfe im Raum um Grusino - Bugodnoschtsch - Klinez. Nach Beginn der russischen Winteroffensive zog sich die Abteilung bis hinter den Wolchow-Abschnitt zurück. Am 20. Januar 1942 wurde die Abteilung dann mit dem Kradschützen-Bataillon 30 verschmolzen. […] Dem Bataillon wurden am 1942 die Reste der Aufklärungs-Abteilung 20 (mot.) eingegliedert. Es wurde dann 29. April 1943 in Panzer-Aufklärungs-Abteilung 120 umbenannt.[2][3]
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Panzerkampfabzeichen des Heeres in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 22. September 1941[4][5] als Leutnant der Reserve und Zugführer im 1. Schwadron/Aufklärungs-Abteilung 20/20. Infanterie-Division (motorisiert)/Panzergruppe 3/Heeresgruppe Mitte