Kretschmar, Wolfgang
Wolfgang Kretschmar oder Wolfgang Kretzschmar[1] ( 2. Juli 1907 in Allenstein, Ostpreußen; gefallen 27. Dezember 1944 in Frauenburg an der Ostfront)[2] war ein deutscher Oberst und Träger des Ritterkreuzes im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wolfgang Kretschmar wurde am 2. Juli 1907 in Allenstein, Ostpreußen geboren.
Militärischer Werdegang
Wolfgang Kretschmar trat 1926 als Einjährig-Freiwilliger in das Infanterie-Regiment 3 ein. Nach zweimaliger Verlängerung seiner Dienstzeit wurde er zum Fahnenjunker befördert und 1931 zum Leutnant ernannt. Er diente im Stab des Infanterie-Regiments 45 und wurde 1936 Ausbildungsoffizier an der Infanterieschule Döberitz. 1938 absolvierte er seine Stabsoffiziersausbildung an der Kriegsakademie.
Zweiter Weltkrieg
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Kretschmar als Hauptmann im Stab des X. Armeekorps tätig. Am 18. Februar 1940 wurde er Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 506, mit dem er am Westfeldzug teilnahm. Am 11. Juni 1940 wurde er zum ersten mal verwundet. Nach seiner Genesung kehrte er zu seinem Bataillon zurück. Im Januar 1941 wurde er Lehrgangsleiter und Taktikausbilder an einer Infanterieschule, wo er im Januar 1942 zum Major befördert wurde.
Am 16. Juni 1942 kehrte er an die Kriegsfront zurück und wurde Kommandeur des Grenadier-Bataillons z. b. V. 540, einer Bewährungseinheit. Bereits im August 1942 wurde er während eines Stoßtrupps schwer verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Im Winter 1942 übernahm er dann wieder die Führung seines Bataillons. Für seine Führungsleistungen während der Abwehrkämpfe 1943 wurde ihm am 15. Mai 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Nach einer erneuten Verwundung am 21. Juli 1943 wurde er im Dezember 1943 Kommandeur des Luftwaffen-Jäger-Regiment 24 und am 1. Februar 1944 zum Oberstleutnant befördert. Nach wiederholter Bewährung als Frontoffizier wurde er am 20. September 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und am 1. August 1944 zum Oberst befördert. Im Winter 1944 führte er sein Regiment während der Kurlandschlachten.
Ab November 1944 führte er stellvertretend für Generalleutnant Gottfried Weber die Luftwaffen-Feld-Division 12, bis er am 27. Dezember 1944 während der dritten Kurlandschlacht fiel. Posthum wurde er am 12. Januar 1945 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet.[3]
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Fahnenjunker
- 1931 Leutnant
- Hauptmann
- Januar 1942 Major
- 1. Februar 1944 Oberstleutnant
- 1. August 1944 Oberst
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. und III. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber[5]
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber[5]
- Nahkampfspange in Silber[5]
- Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld am 17. März 1943[5] (1.607. Verleihung)
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern
- Ritterkreuz am 15. Mai 1943 (1.799 Verleihung) als Major und Kommandeur des Infanterie-Bataillon 540 z. b. V./21. Infanterie-Division/XXVI. Armee-Korps/18. Armee/Heeresgruppe Nord
- Eichenlaub am 30. September 1944 (600. Verleihung) als Oberstleutnant und Kommandeur des Jäger-Regiment 24(L)/12. Luftwaffen-Feld-Division/XXVIII. Armee-Korps/18. Armee/Heeresgruppe Nord
- Schwerter am 12. Januar 1945 (121. Verleihung, posthum) als Oberst und Kommandeur des Jäger-Regiment 24 (L)/12. Luftwaffen-Feld-Division/XXVIII. Armee-Korps/18. Armee/Heeresgruppe Nord