Eltz-Rübenach, Kuno von
Kuno Friedrich Franziskus Xaverius Maria Hubertus Clemens Reichsfreiherr und Edler Herr von und zu Eltz von Rübenach[1] ( 20. November 1904 auf Schloß Wahn; gefallen 30. Januar 1945 in Burgschloß bei Stuhlweißenburg, Königreich Ungarn) war ein deutscher Offizier und Politiker (NSDAP). Er war bis zu seinem Austritt September 1929 SA-Sturmführer, SS-Brigadeführer der Allgemeinen SS, Leutnant der Reserve der Wehrmacht, Landesbauernführer Rheinland, Bereichsleiter der NSDAP und SS-Obersturmführer d. R. der Waffen-SS sowie Ehrenritter des souveränen Malteserordens.
Inhaltsverzeichnis
Chronologie
- Besuch der Grundschule und des humanistischen Gymnasiums in Bedburg-Erft, 1923 Abitur
- 1922 Angehöriger von nationalen Jugendverbänden
- 1923 Angehöriger von nationalsozialistischen Kampfbünden
- 1924 bis 1929 Studium (mit Unterbrechungen) Kunstgeschichte, Philosophie sowie Volks- und Landwirtschaft an den Universitäten Rostock, München, Berlin, Marburg und Bonn
- 1926–Okt. 1927 Flugzeugführerausbildung bei der Sportflug-Stettin und an der deutschen Verkehrsfliegerschule Schleißheim
- 4.10.1927 Flugzeugführerschein A, Auslandsreisen und -aufenthalt.
- 1.7.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 92.775)
- August 1928 Eintritt in die SA
- August 1928–September 1929 SA-Sturmführer in Marburg/Lahn, NSDStB-Führer in Marburg und Bonn
- 1928 Gauführer des NSDStB im Gau Hessen-Nassau-Nord
- September 1929 Austritt aus der SA
- 1929 absolvierte er eine Ausbildung in der landwirtschaftlichen Gutsverwaltung; Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Bonn-Stadt der NSDAP
- 1931 Bezirksleiter des Kreises Bonn-Land der NSDAP
- 1931 Landwirtschaftlicher Gaufachberater der Gauleitung Köln-Aachen der NSDAP
- Oktober 1932 übernahm von Eltz-Rübenach die Familiengüter in Wahn, Merheim, Rübenach und Kühlseggen.
- Herr auf Rübenach/Krs. Koblenz, Herr auf Wahn und Merheim/Rheinisch-Bergischer Kreis, Herr auf Kühlseggen/Krs. Euskirchen
- 1933–1942 Erster Beigeordneter der Großgemeinde Porz-Wahn
- 21.7.1933–30.1.1945 Landesbauernführer der Landesbauernschaft Rheinland (Bonn), zugleich Gauamtsleiter des Amtes für Agrarpolitik (ab 1942 Amt für das Landvolk) des Gaus Köln-Aachen der NSDAP
- 1933–April 1941 Mitglied des Deutschen Reichsbauernrates
- 1934–1945 Preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz
- nach 1935 mehrere militärische Übungen,
- 8.6.1936 (mit Wirkung vom 14.5.1936) als SS-Mann in die SS (Nr. 276.592) übernommen
- 8.6.1936 SS-Obersturmbannführer (mit Wirkung vom 14.5.1936)
- 2.8.1936 Gefreiter d. R. der Wehrmacht
- 30.1.1937 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 13.9.1936)
- 15.4.1937–Januar 1938 kommissarischer Landesbauernführer der Landesbauernschaft Westfalen
- 26.11.1937 Ehrenverfahren vor dem Großen Schiedshof beim Reichsführer SS auf Betreiben von SS-Standartenführer Wilhelm Habbes (22.3.1938 als unbegründet eingestellt)
- 1939 Feldwebel d. R. des Heeres
- September 1939–1943 Leiter des Ernährungsamtes der Rheinprovinz
- 13.11.1939 der Infanterie-Geschützkompanie der SS-Standarte „Germania“ als SS-Oberscharführer d. R. zugeteilt
- 28.11.1939–1.6.1940 Zugführer in der SS-Standarte „Germania“ (Westfeldzug 1940: Holland, Belgien, Nordfrankreich)
- 12.4.1940 SS-Untersturmführer d. R. der Waffen-SS (mit Wirkung vom 30.1.1940)
- 6.6.1940 (mit Wirkung vom 1.6.1940) zum Stab des Kommandos der Waffen-SS versetzt
- 8.6.1940 aus der Waffen-SS entlassen
- 10.6.1940 SS-Obersturmführer d. R. der Waffen-SS (mit Wirkung vom 1.6.1940)
- April 1941–1945 Mitglied des Reichsbeirats für Ernährung und Landwirtschaft, Gauhauptamtsleiter der NSDAP, Bereichsleiter der NSDAP
- 28.2.1943 vom Reichsführer SS in einem Schreiben an Reichsleiter Martin Bormann für eine spätere Verwendung als Gauleiter vorgeschlagen
- Oktober 1943–Januar 1944 Militärverwaltungsvizechef und Leiter der Abteilung Ernährung und Landwirtschaft beim Bevollmächtigten General der Deutschen Wehrmacht in Italien
- 8.11.1943 SS-Oberführer (mit Wirkung vom 9.11.1942)
- 8.11.1943 SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 9.11.1943, Beförderungsurkunde am 21.11.1943 ausgestellt)
- 12.2.1944 als Leutnant d. R. zur Führerreserve des stellvertretenden Generalkommandos VI. Armeekorps (Münster) einberufen
- 29.2.1944 als Leutnant d. R. aus dem Reserveoffizierskorps des Heeres entlassen
- 1.3.1944 erneut als SS-Obersturmführer d. R. zur Waffen-SS einberufen
- 31.3.1944 (mit Wirkung vom 1.3.1944) mit dem Dienstgrad eines SS-Obersturmführers d. R. endgültig in die Waffen-SS übernommen
- 10.5.1944 von der SS-Sturm-Geschütz-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung zur SS-Sturmgeschütz-Abteilung der 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“ als Zugführer versetzt
- 30. Januar 1945 als Chef der 3. Kompanie/Sturmgeschütz-Abteilung 3 „Totenkopf“ während der Entsatzangriffe der Heeresgruppe Süd bei der Schlacht um Budapest gefallen
- Die Division schlug sich als Teil der IV. SS-Panzerkorps unter Herbert Gille kämpfend in den Raum Stuhlweißenburg zurück, wo es auf das Unternehmen „Frühlingserwachen“, die Plattenseeoffensive, vorbereitet wurde
- Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Weißbrunn (Veszprem); Endgrablage: Block 3, Reihe 4, Grab 315.
Familie
Kuno war der Sohn des Offiziers und Rittergutsbesitzers Klemens Joseph Hubertus Maria Blasius Reichsfreiherr und Edler Herr von und zu Eltz von Rübenach (1862–1932) und der Leonie, geb. Freiin von Fürstenberg-Stammheim ( 28. Januar 1874; 5. Dezember 1941). Er hatte vier Geschwister, Schwester Therese Franziska Margarethe Josefa Maria (1906–1974), Schwester Eugenie Maria Josefa Antonia Huberta ( 14. März 1907), Bruder Maximilian Anton Maria Hubertus Diedrich Lancelot (1909–1979) und Schwester Marianna Emanuela Huberta Fabiola Monica ( 26. Dezember 1910).
Seine Großeltern waren der Fideikommissbesitzer und Rittmeister a. D. Kuno Reichsfreiherr von Eltz-Rübenach und seiner Frau Hugoline, geb. Gräfin von Eltz. Reichsverkehrs‑ und Reichspostminister Peter Paul Freiherr von Eltz-Rübenach war sein Onkel.
Ehe
Kuno heiratete am 8. Mai standesamtlich und am 10. Mai 1938 kirchlich seine junge Verlobte Charlotte-Elisabeth „Uda-Charlott“ Gräfin Beissel von Gymnich ( 31. März 1918 in Meiningen; 7. Februar 1980 in Köln). Die Ehe blieb kinderlos, hatte aber ein Pflegekind ( 1938).
Mitgliedschaften
- Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund
- Sturmabteilung
- Schutzstaffel
- Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
- Mitglied des Preußischen Landtages
- Mitglied des Reichstages
- Waffen-SS
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
- Erich Stockhorst: Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich, blick und bild Verlag, Velbert 1967