Gille, Herbert Otto

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Herbert Otto Wilhelm Hermann Gille (fälschlicherweise auch Herbert-Otto; Lebensrune.png 8. März 1897 in Gandersheim; Todesrune.png 27. Dezember 1966 in Stemmen)[1] war ein deutscher Offiziersanwärter der Preußischen Armee, Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr und der Waffen-SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS, Kommandierender General des IV. SS-Panzer-Korps und Brillantenträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Jugend

SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Herbert Otto Gille
Leon Degrelle, Herbert Otto Gille und Hermann Fegelein nach den Kämpfen im Kessel von Tscherkassy bei Adolf Hitler im Führerhauptquartier

Herbert Gille war der vierte Sohn des Fabrikanten Hermann Gille, seine Mutter war Louisa, geb. Wurm aus Braunschweig. Getauft wurde er am 16. Mai 1897. Er besuchte von 1903 bis 1909 zunächst die Bürgerschule und dann das Gymnasium in seiner Heimatstadt. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr gehörte er dem Kadettenkorps im Kadettenhaus Bensberg an, dort begann 1912 der Konfirmationsunterricht. Nachdem er 1914 zur Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde versetzt und dort ausgemustert wurde, trat er als Fähnrich in das 2. Badische Feldartillerie-Regiment Nr. 30 in Rastatt ein.

Erster Weltkrieg

Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er zum neu aufgestellten Reserve-Feld-Artillerie-Regiment Nr. 55 versetzt, mit dem er im Dezember 1914 an die Front zog. Im Januar 1915 wurde er zum Leutnant befördert und in seinem Regiment als Zugführer, Batterieoffizier sowie zuletzt als Batterieführer eingesetzt. Für seine Leistungen erhielt Gille neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes auch das Österreichische Militärverdienstkreuz III. Klasse.

Von links: SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Herbert Otto Gille (Kommandierender General IV. SS-Panzerkorps), SS-Oberführer Hellmuth Becker (Kommandeur 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“), SS-Standartenführer Josef Swientek (Kommandeur SS-Panzer-Artillerie-Regiment 3/ 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“), SS-Obersturmbannführer Erich Eberhardt (Ia 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“) und SS-Sturmbannführer Erwin Meierdrees (Kommandeur I./SS-Panzer-Regiment 3/3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“)

Zwischenkriegszeit

General der Waffen-SS a. D. Gille erhält im November 1958 die 1957er Version des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten von der GdR; Generalmajor a. D. Max Lemke legt den hohen Orden an.

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne kehrte er mit seinem Regiment in die Heimat zurück und kam Ende Januar 1919 kurzzeitig wieder zu seinem Stammregiment. Nach der Demobilisierung und Auflösung wurde Gille am 31. März 1919 aus dem Militärdienst verabschiedet.

Er lebte dann zunächst als Eleve auf dem Rittergut Bätzigerode bei Kassel, war 1920/21 Verwalter auf dem Gut Bamhof und anschließend bis 1923 Verwalter auf einem Gut bei Abbesbüttel. 1922 trat Gille in den Stahlhelm ein, dem er bis 1926 angehörte. Von 1923 bis 1929 hatte er wechselnde Beschäftigungsverhältnisse auf Domänen und Rittergütern und betätigte sich dann bis 1931 als Reisender bei der Büssing AG.

NSDAP und SS

Im November 1930 (andere Quellen berichten vom 1./7. Mai 1931) trat er in die NSDAP (Mitgliedsnr.: 537.337) ein und wurde im Dezember 1931 (ggf. schon 10. Oktober) in die SS (SS-Nr.: 39.854) aufgenommen. Ab Januar 1933 führte er die Motorstaffel der 49. SS-Standarte in Braunschweig, die zur Motor-SS gehörte.

Am 20. April 1933 zum SS-Sturmführer befördert, übernahm er das Kommando über die 49. SS-Standarte und wurde in eine Verschwörung zum Sturz der Braunschweiger Regierung um Ernst Otto Emil Zörner verwickelt, weshalb er am 20. Juli 1933 aus Partei und SS wegen „parteizersetzenden Verhaltens“ ausgeschlossen wurde (u. a. Verhör bei der Schutzpolizei am 9. November 1933). Ein von ihm angestrebtes Verfahren vor dem Parteigericht der NSDAP am 14. Februar 1934 erreichte jedoch seine Wiederaufnahme in Partei und SS, und am 9. April 1934 wurde er als überzähliger SS-Führer z. b. V. zur 49. SS-Standarte (II. Sturmbann) versetzt.

SS-Verfügungstruppe

Gille, der die Aufnahme in die Reichswehr angestrebt hatte, schloß sich der am 14. Dezember 1934 aufgestellten SS-Verfügungstruppe an und übernahm am 17. Mai 1935 als SS-Obersturmführer die Verantwortung für die 11. Kompanie der SS-Standarte 2 „Deutschland“ in Ellwangen. Nach dem Besuch eines Lehrgangs an der Infanterieschule Döberitz kam Gille zum SS-Regiment „Germania“ in Arolsen, wo er am 15. Februar das Kommando über das II. Bataillon erhielt. Anlässlich des 48. Geburtstages Adolf Hitlers wurde Gille am 20. April 1937 zum SS-Sturmbannführer befördert..

Zweiter Weltkrieg

Er nahm am Polen- und Westfeldzug teil und übernahm 1940 in der SS-Division „Wiking“ ein Artillerie-Regiment. Als kampferprobter Soldat stand er dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler kritisch gegenüber. Über die bolschewistischen Kriegsbestrebungen gut informiert hielt Gille den Präventivkrieg gegen die Sowjetunion für unvermeidbar und agierte entsprechend seiner Überzeugung. Seine Gefangenen umfaßten teilweise Identifikationsnummern von bis zu 10 verschiedenen Sowjetdivisionen.

Am 8. Oktober 1942 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und wurde Oberkommandeur der SS-Division „Wiking“, deren nie erlebte Schlagkraft und Kampfeshärte selbst von dem in Gefangenschaft geratenen bolschewistischen Generalmajor Artemenko bewundert wurde. Dieser gab zu, daß jeder Abzug der SS-Wiking-Division auf bolschewistischer Seite Ruhe hervorrief, da „durch die Kampfkraft der Soldaten Wiking regelmäßig die Hölle losbrach“.

Fronteinbrüche der Sowjets wurden durch den Kommandeur Gille durch überlegenes, strategisches Handeln gegen eine vielfache Übermacht verhindert, seine Kampftruppen allerdings durch die vielfache Übermacht der Bolschewisten nach und nach aufgerieben und vernichtet. 1944 hielt die von Gille geführte Truppe Kowel ohne jede Panzerunterstützung, bis acht „Panther“ seinen Truppen zu Hilfe kamen; Gille hatte bis dahin vier Sowjetarmeen standgehalten, wofür er am 19. April 1944 das Ritterkreuz mit Schwertern und Brillanten erhielt.

Endkampf

Bis April 1945 versuchte die Armeegruppe „Balck“ wiederholt, die sowjetischen Vorstöße zu stoppen und die Rote Armee zurückzuschlagen, während die Reserven immer weiter schwanden. Am 7. Mai setzte sich Gille mit seinem Korps in Richtung Kärnten in Marsch, wo er sich am 8. Mai 1945 bei Radstadt in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft begab.

Nachkriegszeit

Gille wurde nach Kriegsende durch die VS-Amerikaner zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Seiner Überzeugung ist Gille nie untreu geworden, was ihm im Rahmen der Entdeutschung des Deutschen Volkes schwere Zeiten einbrachte.

HIAG

Gille war einer der Organisatoren der dezentral entstandenen Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS (HIAG). Ähnlich wie Otto Kumm in Hamburg baute er im Süden Niedersachsens eine regionale Organisation auf. 1951 gelangte er durch die Organisation eines Suchdienstes zu bundesweitem Einfluß. Ab 1953 gehörte er dem Präsidium der HIAG-Bundesverbindungsstelle an. Dabei strebten sowohl Gille als auch Paul Hausser und Felix Steiner keine eigenständige Organisation ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS an. Statt dessen sollte eine gemeinsame Organisation mit ehemaligen Soldaten der Wehrmacht gebildet werden.

Verband deutscher Soldaten

Seit 1951 war Gille Mitglied im Präsidium des Verbands deutscher Soldaten (VdS), der einer Aufnahme ehemaliger Mitglieder der Waffen-SS aufgeschlossen gegenüber stand.[2]

Herausgeber

Die Zeitschrift Wikingruf war seit 1951 von Gille herausgegeben worden. Die Zeitschrift stellte den pangermanischen Charakter der Waffen-SS im Kampf gegen die Bolschewisierung Europas heraus.

Tod

SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS a. D. Herbert Otto Gille verstarb 1966 an einem Herzinfarkt.

Familie

1927 verlobte sich Gille mit Sophie Charlotte Mennecke (Lebensrune.png 31. Dezember 1903 in Stemmen), die er am 4. Januar 1935 heiratete.

Kinder

Am 9. Oktober 1935 wurde seine einzige Tochter geboren.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Erster Weltkrieg

Drittes Reich

Bildergalerie

Literatur

  • Günter Fraschka: Mit Schwertern und Brillanten, 7. Auflage, 1977, S. 146-155, ISBN 3809021229

Fußnoten

  1. SS-Obergruppenführer Gille, HerbertDas-Ritterkreuz.de
  2. Karsten Wilke: Die »Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit« (HIAG). Veteranen der Waffen-SS in der Bundesrepublik. Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-77235-0, S. 38–42, 265.
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 335, ISBN 978-3-938845-17-2