Eltz-Rübenach, Peter Paul Freiherr von

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Peter Paul Freiherr von Eltz-Rübenach

Peter Paul Raimund Maria Joseph Hubert Freiherr von Eltz-Rübenach (Lebensrune.png 9. Februar 1875 in Köln-Wahn; Todesrune.png 25. August 1943 in Linz am Rhein) war ein deutscher Reichsverkehrs- und bis 1937 Reichspostminister im Dritten Reich.

Leben

Jugend

Pressekonferenz von Minister Paul Eltz von Rübenach im Ministerium für Verkehr (ca. 1935/36)

Peter Paul Freiherr von Eltz-Rübenach wurde am 9. Februar 1875 als Sohn des Fideikomißbesitzers und Rittmeisters a. D. Maximilian Kuno (Cuno) Joseph Maria Hubert Reiner Freiherr und Edler Herr von und zu Eltz-Rübenach (1832–1889) und seiner zweiten Gattin Hugoline Sophie Franziska Walpurga Thecla Gräfin von und zu Eltz genannt Faust von Stromberg auf Schloß Wahn im Rheinland geboren. Seine Eltern gehörten der mittelrheinischen Reichsritterschaft an.

Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Siegburg, wo er 1894 sein Abitur ablegte und studierte dann - durch Neigung und Begabung zur Technik hingezogen - Maschinenbau an den technischen Hochschulen Aachen und Berlin-Charlottenburg.

Nach einem einjährigen technischen Praktikum in den Eisenbahnwerkstätten des Eisenbahndirektionsbezirks Köln wurde er ab 1903 bei der Eisenbahndirektion Münster als Regierungsbauführer ausgebildet. Für seine Arbeit „Entwurf einer Lokomotivwerkstätte“ erhielt er die Goldene Beuth-Medaille.

1904 machte er seine Prüfung als Regierungsbaumeister. In der Zwischenzeit sammelte er praktische Erfahrungen, so fuhr er monatelang als Lokomotivheizer. 1904 wurde er Regierungsbaumeister bei der Eisenbahndirektion Hannover.

1906/07 machte er eine Studienreise in die Vereinigten Staaten von Amerika. Dann wurde er an das Eisenbahnzentralamt Berlin berufen, um seine Erfahrungen dort auszuwerten. Im Jahre 1911 ging er zum zweiten Male nach Amerika, er wurde als technischer Sachverständiger zum Generalkonsultat in Neu York kommandiert.

Erster Weltkrieg

Bei Beginn des Ersten Weltkrieges kehrte er nach Deutschland zurück. Bei der ungeheuren Wichtigkeit des Feldeisenbahnwesens für die gesamte Kriegsführung, den Nachschub von Menschen, Material, Verpflegung, Munition, war ein Fachmann wie Freiherr von Eltz-Rübenach unentbehrlich. So war er zunächst bei Feldeisenbahninformationen der Westfront tätig, nach dem Eintritt Bulgariens in den Ersten Weltkrieg wurde er 1916 zur Reorganisierung der bulgarischen Eisenbahnen nach Sofia kommandiert.

1917 wurde er als Hauptmann und Abteilungsleiter zum Chef des Feldeisenbahnwesens im Großen Hauptquartier berufen, wo er auch zu Sonderaufgaben herangezogen wurde. So gehörte er zu der Waffenstillstandsdelegation, die 1917 den Frieden von Brest-Litowsk aushandelte. Im Frühjahr 1919, als die Oberste Heeresleitung aufgelöst wurde, kehrte Eltz-Rübenach hoch dekoriert in das Zivilleben zurück: Er hatte neben dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse bayerische, österreichisch-ungarische, bulgarische und türkische Auszeichnungen erhalten und bekam außerdem das Recht, den Namen des Generalfeldmarschalls und späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg (1847–1934, Amtszeit 1925–1934) auf dem Gefäß seines Säbels zu führen.

Weimarer Republik

1919 wurde er Oberbaurat und bald darauf Ministerialbaurat im preußischen Ministerium für öffentliche Arbeiten. Nach dessen Aufhebung wurde er ins Reichsverkehrsministerium berufen.

Im Juli 1924 wurde er zum Präsidenten der Reichsbahndirektion Karlsruhe ernannt. Auf diesem Posten hatte er sich um die Entwicklung des südwestdeutschen Eisenbahnverkehrs große Verdienste erworben.

Im Juni 1932, als der damalige Reichskanzler Franz von Papen einen tüchtigen Fachmann für das Reichsverkehrsministerium und das Reichspostministerium suchte, der möglichst parteipolitisch nicht „vorbelastet“ sein sollte, wurde er auf den Reichsbahndirektionspräsidenten von Eltz-Rübenach aufmerksam.

So wurde Peter Paul Freiherr von Eltz-Rübenach Mitglied des Kabinetts von Papen und damit auch wegen seines Namens mit jenem Odium belastet, das diesem Kabinett nun einmal anhing, das im Volksmunde den Namen „Kabinett der Barone“ führte.

Er behielt diese Position auch in der Regierung von Kurt von Schleicher und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten.

Drittes Reich

Am 30. Januar 1937 wollte Hitler seine aufrechten Kabinettsmitglieder in die NSDAP inkorporieren. Außerdem wollte Hitler denjenigen, die das goldene Parteiabzeichen noch nicht besaßen, dieses als eine besondere Auszeichnung verleihen. Im Vorfeld der Verleihung des Parteiabzeichens knüpfte er das Entgegennehmen des Abzeichens an eine Bedingung: Hitler solle den angeblichen „Kampf gegen die Kirche“ öffentlich verurteilen. Hitler lehnte den Erpressungsversuch ab, von Eltz-Rübenach bat um seine Entlassung. Nachfolger wurde Wilhelm Ohnesorge.

Noch im selben Jahr kehrte der Minister a. D. in seine rheinische Heimat zurück und wählte Linz am Rhein als Wohnsitz. An seiner christlichen Gesinnung hielt er ostentativ fest. Aus dem Formular zur gesetzlich vorgeschriebenen Aufnahme zweier Töchter in die Hitlerjugend strich er die Worte „entsprechend der nationalsozialistischen Weltanschauung“, „weil ich die antichristliche Tendenz dieser Weltanschauung ablehne und aus diesem Grund im Jahre 1937 von meinen Ministerämtern zurückgetreten bin.“

Offenbar teilte seine Frau die kompromißlose Haltung. Sie erklärte den zuständigen Funktionären der NSDAP, daß sie auf das Ehrenkreuz für kinderreiche Mütter solange verzichte, „bis das Kreuz Christi wieder geehrt würde.“ Auf Veranlassung des späteren Reichsleiters der NSDAP Martin Bormann wurden zwei Beamte zur Abklärung der Angelegenheit nach Linz geschickt. Zwei Sätze aus dem Bericht sprechen Bände:

„Diese Ablehnung ist eine eindeutige und endgültige und sie entspricht durchaus der absoluten antinationalsozialistischen Einstellung des Freiherrn von Eltz. In seinem Hause verkehren vorwiegend Geistliche, und der zuständige Kreisleiter erklärte, daß seit dem Zuzug des v. Eltz in seinen Kreis die Aktivität des politischen Katholizismus in Linz eine ganz erhebliche Steigerung erfahren habe.“

Hitler höchstpersönlich wurde eingeschaltet und verfügte, daß Eltz „vorbehaltlich weiterer Maßnahmen“ das Übergangsgeld als Reichsminister, das Ruhegehalt als Reichsbahndirektionspräsident und die ihm nach seinem Rücktritt gewährte Freifahrkarte zu entziehen seien. Doch es fanden sich zahlreiche Helfer, unter ihnen der Trierer Bischof Bornewasser, die der Familie finanziell unter die Arme griffen. Der Reichsminister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk und andere hochgestellte Persönlichkeiten appellierten an die Reichsspitze mit dem Erfolg, daß die Zahlungen nach einigen Monaten wieder aufgenommen wurden. An der Einstellung des Freiherrn änderte das freilich nichts. In einer Ansprache, die er anläßlich eines Priesterjubiläums am 17. August 1941 hielt, äußerte er:

„Nun ist die Kirche allerdings keine irdische Streitmacht, ist nicht Hammer, der Schläge austeilt, sondern Amboß, der sie empfängt. Aber die Bekenntnisfreudigkeit und die Bereitschaft zu aktivem Einsatz der Gläubigen muß diesen Amboß so hart machen, daß der Hammer sich auf ihm abnutzt, rissig wird und schließlich zerspringt.“

Tod

Paul Freiherr von Eltz-Rübenach starb am 25. August 1943 an einer chronischen Nierenerkrankung. 1958 überführte man seine sterblichen Überreste vom Linzer Waldfriedhof nach Porz-Wahn, wo er heute in der Familiengruft ruht.

Familie

Von Eltz-Rübenach heiratete 1921 Marion von Hutier. Sie hatten sechs Kinder. Sein einziger Sohn, Kuno, fiel 1942 an der Ostfront, was er nie überwand. Die Kinder waren:

  • Marion Alexandra Hugoline Josepha Huberta Beatrix, Lebensrune.png Berlin-Charlottenburg 13.6.1923
  • Kuno Oskar Maximilian Maria Joseph Hubert, Lebensrune.png Berlin-Charlottenburg 10.7.1924, Todesrune.png gefallen in Rußland 6.5.1942
  • Ludwine Henriette Marietta Raphaela Huberta Beatrix, Lebensrune.png Karlsruhe 24.10.1926
  • Stephanie Maximiliane Emanuela Anastasia von Failly-Goltstein genannt Freiin und Edle Tochter von und zu Eltz-Rübenach, Lebensrune.png Karlsruhe 24.12.1928
  • Marie-Antoinette Karla Nikolasine Huberta Beatrix, Lebensrune.png Karlsruhe 6.12.1932
  • Hugoline Leonie Mathilde Agnes Huberta Beatrix, Lebensrune.png Berlin 28.1.1936

Peter Paul Freiherr von Eltz-Rübenach hatte drei Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters und weitere fünf Geschwister.[1] Sein Neffe war Kuno Heinrich Franziskus Maria Hubertus Reichsfreiherr und Edler Herr von und zu Eltz-Rübenach, Flugzeugführer, Reichstagsabgeordneter, SS-Brigadeführer, Leutnant der Reserve des Heeres, SS-Obersturmführers d. R. der Waffen-SS, gefallen als Zugführer der Sturmartillerie (SS-Sturm-Geschütz-Abteilung/3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“) in Ungarn am 30. Januar 1945.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten