Kurhaupt, Alfred

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Alfred „Anton“ Kurhaupt (vereinzelt falsch: Alfred Kuhaupt; Lebensrune.png 4. April 1887 in Rheda; Todesrune.png 23. März 1946 im Kriegsgefangenenlager Tscherepowez) war ein deutscher Architekt, Kunstsammler, Hochschullehrer sowie Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres in der Festung Schneidemühl während des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Kurhaupt war nach der Schule und dem Studium Architekt in Düsseldorf, Mitglied des „Bundes Deutscher Architekten“ und ab August 1929 Professor für Architektur und Städteplanung an der Universität Paris.[1] Während dieser Zeit fungierte Georg Wellhausen (1898–1987) als Bürochef im Büro des Architekten Kurhaupt in Düsseldorf von 1929 bis 1939, als er dann Chefarchitekt der Deutschen Shell AG, Rhenania Ossag Mineralölwerke AG in Düsseldorf wurde.

Es ist anzunehmen, daß Kurhaupt im Ersten Weltkrieg Soldat war, belegen läßt sich das jedoch nicht. Im Dritten Reich war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, die auch eine Personenakte über ihn führte.

Militär

Kurhaupt trat am 1. November 1933 der Reichswehr als Ergänzungsoffizier, Hauptmann (E), bei, da wohl sein Fachwissen gebraucht wurde.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. Januar 1944 wurde er zum Oberst befördert, zuletzt war er Kommandeur des Festungs-Pionierstabes 20 in der Festung Schneidemühl unter Oberst Heinrich Remlinger.

„Aufgestellt am 12. Oktober 1937 in Landau im Wehrkreis XII und dem Festungs-Pionier-Kommandeur V unterstellt. Am 18. Dezember 1939 wurden die Abschnittsgruppen I und II aufgestellt, am 12. Januar 1940 folgte die Abschnittsgruppe III, Am 22. Mai 1941 wurde die Abschnittsgruppe III aufgelöst und der Stab für den Unternehmen „Weserübung“ Norwegeneinsatz umgegliedert. Er verlegte am 22. Mai 1941 in den Raum Drontheim, wo er dem Festungs-Pionier-Kommandeur XVI unterstand. Am 1. September 1941 wurde eine neue Abschnittsgruppe III und eine Abschnittsgruppe IV gebildet. Am 16. Juli 1942 wurde die Festungs-Abschnittsgruppe III an den Festungs-Pionierstab 4 abgegeben, die Abschnittsgruppe IV kam zum Festungs-Pionierstab 26. Am 10. Mai 1944 wurden die Kompanien des Festungs-Pionier-Bataillons 20 dem Stab direkt unterstellt. 1945 lag der Stab im Raum Stolp bei der 2. Armee.“[2]
Père Lachaise, Division 1, Paris, eine Hälfte der großen Grabplatte von Dr. Manfred Schreiterer und dessen Gattin Ilse, Tochter des Obersten Alfred Kurhaupt.jpg

Tod

Oberst Kurhaupt starb nach seiner Gefangennahme in Schneidemühl im Kriegsgefangenenlager Tscherepowez „unter ungeklärten Umständen“. Sein Name wird auf der Grabplatte seiner Tochter und seines Schwiegersohnes Dr. Schreiterer auf dem Friedhof Père Lachaise Paris ehrenvoll geführt.

Familie

Alfred Kurhaupt war ein Schwiegersohn des renommierten Kunstsammlers Carl Nolden aus Düsseldorf. Nolden hatte sehr viele Frühwerke des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck erworben. Lehmbrucks Witwe Anita soll 1922/1923 einen Prozeß gegen Nolden initiiert haben, da dieser angeblich illegale Güsse seiner Bronzen anfertigen ließ. Auch Kurhaupt, der mit Lehmbruck befreundet war, soll „ohne Genehmigung der Witwe“ gegossen haben und diese „Kurhaupt-Bronzen“ 1927 im Auktionshaus Rudolf Bangel in Frankfurt am Main vertrieben haben.[3]

Kurhaupts Tochter Ilse Schreiterer-Kurhaupt (Rote-Kreuz-Schwester im Zweiten Weltkrieg) war mit dem deutschen Offizier und Diplomaten Dr. rer. pol. Manfred Schreiterer (1925–2008; u. a. Botschaftsrat für Wissenschaft, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OECD),[4] Rechtsritter des Johanniterordens verheiratet.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Baugedanken unserer Zeit, Düsseldorf 1926
  • Elektrische Hindernisse im Weltkrieg, in: „Vierteljahresschrift für Pioniere“, 1936

Fußnoten

  1. „The Daily Notes from Canonsburg“ (Pennsylvanien), 3. September 1929, S. 2
  2. Festungs-Pionierstab 20Lexikon der Wehrmacht
  3. Rudolf Bangel (Hrsg.) - Gemälde Neuerer Meister vorwiegend zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Darunter die Sammlung Arch. Alfred Kurhaupt sowie dessen Lehmbruck-Sammlung. 15 hervorragende Originalplastiken (Bronze). Katalog 1103., Frankfurt, a.M, 1927
  4. Manfred Schreiterer; Pseudonym: Manz von Mylau